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Klebstoff

Klebstoff

Titel: Klebstoff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Irvine Welsh
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Kuh was angenommen hätte. Ich saß da und konnte nicht fassen, dass ich geglaubt hatte, ich könnte mit diesem scheißmonströsen Wesen im Bett landen. Ich dachte über sie und McMurray nach, Polmont, den Dalek. – Den hast du also abserviert. Dann fickst du jetzt wohl ne andere armselige Fotze, was? Einen von den Doyles, nich? Hast du den dazu gebracht, Polmont fertig zu machen?
    – Ich hätt nich herkommen sollen … sagte sie und stand auf.
    – Aye, stimmt, hättest du nicht. Sieh zu, dass du dich verpisst, du dreckige, mordende Nutte, höhnte ich, als sie ging.
    Ich hörte die Eingangstür zufallen, fühlte eine Woge des Bedauerns und sprang auf. Vom Treppenabsatz aus sah ich sie unten, ihr Kopf verschwand gerade um die nächste Biegung. – Gail, rief ich, – na gut, es tut mir Leid. Ich hörte ihre Absätze auf den steinernen Treppenstufen klappern. Dann für eine Sekunde innehalten, dann weitergehen.
    Das war alles, was sie bekam.

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Edinburgh, Schottland
10.17 Uhr
JUNGE FOTZEN
    Beim Betreten des Fly’s Ointment Pub entdeckte Alec einen seiner Saufkumpane an der Theke. – Alec, nickte Gerry Dow mit nem leichten Stirnrunzeln, als er das Grüppchen hinter seinem Freund sah. Gerry war derart old-school, dass er sich über die Anwesenheit junger Fotzen in einem Pub ärgerte. Seine Definition von »junge Fotzen« schloss alle ein, die jünger waren als er selbst: d. h. unter siebenundfünfzig. Sie hatten einfach nich seine langen Lehrjahre im Konsumieren von Alkohol hinter sich, daher konnte man sich nich drauf verlassen, dass sie nen Vollrausch mit Würde trugen. Nicht dass Gerry oder Alec das taten, aber darum ging’s ja nich.
    Rab Birrell und Juice Terry waren die ersten am Tresen, das Geldsäckel des Letztgenannten durch ein weiteres Darlehen von Kathryn prall gefüllt.
    – Hier, Scheißbatman und Robin ham mich heut Morgen rausgeholt, informierte Alec Gerry und wies mit dem Daumen auf Rab und Terry.
    – Tja, dann wärste ja der Joker, Alec, oder diese Fotze von Two-Face, lachte Terry.
    – Wenn ich so ne Visage hätte wie du, Alec, würd ich auch ein zweites Gesicht wollen, kicherte Rab, und Terry fing schallend an zu lachen.
    – Na schön, ihr vorlauten Fotzen, holt mal n Scheißbier für mich und Gerry, nuschelte Alec, denn die paar Bier, die er bereits getrunken hatte, hatten den Pegelstand in der Alkohol zu Urin verarbeitenden Fabrik, die Alec schon seit dem 28. August 1959 war, bereits aufgefüllt.
    – Kann dich gar nich verstehn, Alec. Biste jetzt der Riddler? prustete Terry.
    – Du bist der Scheiß-Riddler, Söhnchen. Also lös dieses Rätsel. Zwei Halbe Special und zwei Whiskys. Grouse, befahl Alec. Terry amüsierte sich immer noch. – Also, wenn ich der Riddler bin – dann bist du die Fotze von Mr. Freeze, Alec.
    Rab schaltete sich ein: – Mr. Anti-Freeze vielmehr, denn das würd er sich doch sofort in den Hals kippen, wenn er die Gelegenheit hätte.
    Als Terry wieder losprustete, genoss Rab das Gefühl der Einigkeit mit ihm, auch wenn es auf Alecs Kosten ging. Das erinnerte ihn daran, dass er und Terry schließlich trotz allem immer noch Freunde waren. Aber was bedeutete das? Bestimmt bedeutete es »Freunde« in Terrys Sinne, also Leute, die man noch ungestrafter beschimpfen konnte als gewöhnliche Leute auf der Straße.
    Terry hatte sich neben Lisa und Kathryn gedrängt und brachte so einen weiteren Körper zwischen Rab und Charlene. – Wir gehn heut zum Karaoke. Unten im Gauntlet. Du und ich. Islands in the Stream .
    – Ich kann nicht … ich hab doch dieses Scheißkonzert … Die Aussicht quälte Kathryn. Sie wollte gar nicht daran denken.
    – Haste, aber unten im Gauntlet. Islands in the Stream , eh.
    – Ich kann nicht einfach ein verdammtes Konzert in Ingliston absagen, Terry. Sie haben schon dreitausend Eintrittskarten verkauft.
    Terry guckte sie zweifelnd an und schüttelte den Kopf. – Wer sagt das? Du musst dich einfach vom Vibe treiben lassen. Diese Fotzen, die dich managen, das sind nich deine Freunde, keine wahren Freunde. Du solltest ne Fotze wie mich als Manager haben. Denk an die Publicity, die das bringen würde, wenn du verschwindest! Du könntest ne Zeit lang bei mir bleiben. Kein Aas würd drauf kommen, in ner Sozialwohnung nach dir zu suchen. Ich mein, in dem freien Zimmer, das früher meine Ma hatte, und du könntest … äh, dich einfach ausruhen. Terry wollte schon sagen, dass er jemand zum Kochen und Putzen brauchte, konnte sich aber gerade noch auf

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