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Klebstoff

Klebstoff

Titel: Klebstoff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Irvine Welsh
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vom Hund, seine Vorder- und Hinterbeine, und trugen ihn durch den Zaun. Gent hatte den weißen Ford abgestellt und ließ sein Ende vom Hund los, um die Hecktür zu öffnen. Dann schmissen sie den Hund in den Van, und er jaulte vor Schmerz durch das Klebeband, als er auf dem Boden aufschlug.
    Ich wartete, während sie wieder reingingen und den zweiten Hund holten. Gent hielt ihn am Halsband, um seine verletzten Vorderläufe zu schonen, und Doyle hielt die Hinterbeine. Und rein mit ihm zu dem anderen.
    Darauf stand ich echt nicht. Was mich störte, war, dass einem keiner gesagt hatte, was dieser Scheiß mit den Hunden sollte.
    – Was zum Henker geht hier ab? fragte ich. – Das ist echt die Härte. Was habt ihr vor?
    – Geiseln, Alter, zwinkerte Doyle. Dann lachte er Gent an, der mitlachte. Gentleman sah echt irre aus, wenn er lachte, wie ein verrückter Axtmörder. Doyle meint: – Die Fotzen hier wissen zu viel. Sie könnten quatschen, uns verpfeifen. Die brauchen nur so nen Doctor Doolittle auf den Fall anzusetzen, und wir gehen alle in den Bau. Na los, Birrell, du sitzt vorn bei Marty, und ich leiste meinen Jungs hinten Gesellschaft.
    Ich steige ein, und Gentleman sagt zu mir: – Hab Schäferhunde nie ausstehen können. Mit denen werd ich nich warm. Wenn ich mir nen Hund zulegen würde, dann nen Border Collie.
    Ich sagte nichts, denn Doyle schaltete sich wieder ein. – Nicht einfach Schäferhunde. Deutsche Schäferhunde, was, mein Junge? gurrt er erst mal, bevor er höhnt: – Aber n feiges Aas, n beschissener Rottweiler oder Pitbull hätte nich so leicht aufgegeben. Er hat Speed genommen und lässt was davon rumgehen. Ich nehm nur n kleines bisschen, wegen der Schule morgen, aber das meiste aus der Alufolie bleibt an Gentlemans fetten, verschwitzten Fingern kleben.
    Wir fuhren runter nach Gullane, immer noch in astreiner Stimmung, auch wenn wir uns Doyles krankes Gelaber mit den Hunden hinten anhören mussten. Das war ein Schizo. So wie ich das sah, tickte der nicht richtig. – Wisst ihr, was die behaupten, diese Stämme in Afrika und so, fragt er mit mahlenden Zähnen und aus dem Kopf tretenden Augen, – die sagen, dass die Kraft von dem, den man tötet, auf einen übergeht. Das ist dieses Jäger-Ding. Das bedeutet, wir kriegen die Kräfte von den Hunden! Die Fotzen ham wir erledigt!
    Gentleman sagte gar nichts, saß nur da und fuhr. Mir ging dieses Police and Thieves nicht aus dem Kopf. Es kam mir vor, als würde Doyle gar nicht erwarten, dass er was sagt, und bloß mich ansprechen, was ich gar nicht toll fand. – Du bist in Ordnung, Birrell, du redest nich viel, wie unser Marty hier. Aye, du sagst nicht viel, aber du weißt verdammt nochmal, was Sache ist. Du bist cool. Lawson allerdings, das ist n anderer Fall. Ich weiß, is dein Freund, versteh mich nich falsch, ich kann den Jungen schon leiden, aber der ist uncool. Wie heißt nochmal der kleine Kumpel von dir, der dem andern Jungen in der Schule das Messer in die Hand gerammt hat?
    – Gally, sag ich. Ich würd das nicht grade ne Messerstecherei nennen. Der Kleine hat nur vor irgendnem Arschloch, das frech geworden ist, n bisschen angegeben. So Sachen werden immer furchtbar überbewertet.
    – Gally, genau. Der scheint n nettes Kerlchen zu sein. Steht seinen Mann. Ich hab ihn mal beim Fußball gesehen. In n paar Wochen spielen Hibs gegen Rangers an der Easter Road. Wir sollten alle hin, n Mob mit uns aus der Siedlung und jedem, der sonst noch korrekt drauf ist. Ich kenne n paar Jungs aus Leith. Das wär doch geil, ein paar brauchbare Typen zusammenzukriegen und sich mit den Jungs aus Glasgow zu ledern.
    – Aye, abgemacht, sag ich, denn das wär’s bestimmt. Jeder braucht mal ne kleine Abwechslung. Sonst wird das Leben auf die Dauer zu langweilig.
    Gentleman, der immer noch schweigend fährt, reicht mir nen Kaugummi.
    Dozo fängt an, nen Witz zu erzählen. – Wie nennt man es in Glasgow, wenn zwei zugedröhnte Fotzen mit dem Messer aufeinander losgehen? fragt er und nickt dann Gent zu, – sag nix, Marty.
    – Keine Ahnung, sag ich.
    – Nen fairen Faustkampf, prustet Doyle raus, hebt den Kopf von einem der Hunde hoch und guckt ihm ins Gesicht. – Nen fairen Faustkampf, Alter! Der ist doch echt gut, Alter. Echt zum Brüllen …
    Es war ne Erlösung, als wir in Gullane ankamen und die anderen Jungs wieder trafen. Sie luden gerade das Kupferkabel aus, Terry und Polmont rollten eine Rolle runter zum Strand.
    Sie waren geschockt, als wir die beiden

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