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Kleider machen Bräute

Kleider machen Bräute

Titel: Kleider machen Bräute Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Hepburn
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man ein Krankenhaus und Yvonne, die zart und hilflos in einem Bett lag, umgeben von medizinischen Geräten.
    »Man hat Lungenkrebs bei ihr diagnostiziert. Die Ärzte hegten keinerlei Zweifel daran, dass die Zustände in den Fabriken die Krankheit verschlimmert oder sogar ausgelöst haben.«
    Jetzt kam die Reporterin ins Bild, die Simon für seine Präsentation auf dem Filmfestival in Venedig viel Glück wünschte. Sie hoffe, der Film werde die Herzen und das Denken aller Zuschauer ebenso berühren wie sie.
    Wie vor den Kopf geschlagen taumelte Molly ins Bad und zog den Stöpsel der Badewanne heraus. Sie war zu erschüttert, um sich jetzt in einem Schaumbad zu entspannen. Stattdessen warf sie sich aufs Bett und dachte nach.
    Sie hatte so viel zu verarbeiten. Simon hatte die schrecklichen Zustände in dieser entsetzlichen Textilfabrik erlebt und gesehen, welchen Tribut sie von der Gesundheit einer Frau gefordert hatten, die ihm zu einer lieben Freundin geworden war.
    Kein Wunder, dass er die Modebranche hasste! Dieser furchtbare Ort – diese furchtbaren Männer! Vermutlich hielt er jeden in der Branche für korrupt und gefühllos – oder dachte doch zumindest, dass die gesamte Branche auf Kosten von Menschen wie Yvonne wie die Made im Speck lebte.
    Und trotzdem war er bereit gewesen, sein Geld zu opfern, damit sich Pascal seinen Traum erfüllen konnte, eine Worth-Robe zu besitzen. Er hatte seine Uhr weggeben, damit Caitlin rechtzeitig ihr Hochzeitskleid bekam.
    Und er war kein ruhmsüchtiger Filmemacher.
    Er ist ein Held, dachte sie, bevor ein Blick auf ihre Armbanduhr sie aufschrecken ließ. Höchste Zeit! Sie sprang auf, schnappte sich ihr Handy und wählte Simons Nummer.
    Sie würde dieses Gespräch kurz halten, wollte nur sichergehen, dass er aufgestanden war und noch mit ihr redete. Bevor sie sich dann wieder in dieses winzige Auto quetschten, würde sie ihn einen Moment beiseite nehmen und sich entschuldigen. Sie würde ihm erklären, warum sich Reggie als ihr Verlobter ausgegeben hatte, und ihm sagen, dass sie das Interview über seine Dokumentation im Fernsehen gesehen hatte und es sie zum Weinen gebracht hatte, und dass sie hoffe, er würde sie nicht zu sehr hassen, und wie viel er ihr bedeutete. Alles andere würde sich dann zeigen.
    Dies ist der Anschluss von Simon Foss, bitte hinterlassen Sie eine Nachricht, ich rufe dann zurück …
    Mailbox! Molly stöhnte verzweifelt auf.
    »Simon?« Ihre Stimme klang zittrig. »Bist du da? Wir … müssen bald los. Also gut, ich werde versuchen, dich zu finden, tschüss …«
    Sie legte auf. Plötzlich überkam sie eine dunkle Ahnung. In aller Eile zog sie sich an und packte. Sie warf gerade einen letzten Kontrollblick durchs Zimmer, als ihr Handy klingelte.
    Aber es war weder Simon noch ihre Mum, es war Pascal. Und er klang nicht glücklich.
    »Molly! Das ist ein Notfall. Du musst sofort zum Empfang kommen!«
    »Pascal? Was ist denn los? Pascal?«, rief sie in den Hörer, aber er hatte bereits aufgelegt.
    Molly stürmte in den Flur und zerrte ihren Koffer hinter sich her. Sie stolperte die drei Treppen hinunter bis in den Empfangsbereich, wo Pascal auf seinem prachtvollen Chevalier-Koffer saß und aussah wie ein geprügelter Hund.
    »Geht es dir gut?«, stieß Molly hervor.
    »Nein!«, blaffte Pascal sie an. »Simon hat den Wagen genommen! Er ist weg!«
    »Wie bitte?« Mollys Herz setzte vor Schreck beinah aus. »Wann?«
    »Vor einer Weile. Er ist in mein Zimmer gekommen, hat mich nach der Kombination für das Tor zum Hotelparkplatz gefragt und den Autoschlüssel mitgenommen.«
    Während sich Pascals Worte langsam setzten, überkam Molly eine Welle der Wut. Das war Simons Rache für das, was er letzte Nacht gehört hatte! Um ihr eine Lektion zu erteilen, hatte er das Auto genommen, und sie saßen jetzt hier fest.
    »Ich wusste nicht, was los war. Ich hätte ihn fragen sollen, aber es ging so schnell!«
    Molly hörte nur mit halbem Ohr zu, fieberhaft überschlug sie die Konsequenzen von Simons Verschwinden.
    Na schön, er war kein totales Miststück, er musste gewusst haben, dass sie von einer großen Stadt wie Bologna aus problemlos mit dem Bus oder Zug nach Venedig fahren konnten. Aber es brachte einen einfach zur Weißglut!
    »Pascal«, sagte Molly und legte ihm die Hände auf die Schultern. »Wir lassen uns nicht kleinkriegen. Wir suchen Mum, steigen in den nächsten Zug und vergessen Simon einfach, okay? Lass uns nicht zu schlecht über ihn denken, vermutlich hat

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