Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Kleider machen Bräute

Kleider machen Bräute

Titel: Kleider machen Bräute Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Hepburn
Vom Netzwerk:
entschlossenen Blick.
    Schließlich richtete er seine Aufmerksamkeit wieder auf Pascal. »Monsieur, Sie sind verhaftet.«
    Entsetzt sah Molly mit an, wie sich Handschellen um Pascals Handgelenke schlossen.
    »Nein!«, schrie sie.
    »In Moskau regeln wir so etwas anders! Das letzte Wort ist noch nicht gesprochen!« Mit einem empörten Blick auf die Wachleute stürzte Sascha davon.
    »Nimm mein Handy!« Ein wild dreinblickender Pascal deutete mit dem Kopf auf die Brusttasche seines Blazers. Molly griff hinein und zog das Handy heraus, bevor die Wachleute sie davon abhalten konnten.
    »Mein Anwalt«, rief Pascal Molly zu. »Seine Nummer ist gespeichert.« Dann knurrte er die Wachleuten an: »Das ist ein Skandal! Das Haus Chevalier wird der Schweiz diesen Vorfall niemals verzeihen! Das wird ein Nachspiel haben!«
    Dann war er verschwunden, von den drei Wachleuten durch die Sicherheitstür in die Innereien des Flughafengebäudes gezerrt.
    Molly und Simon blieben allein zurück. Noch immer presste sie das Kleid an sich und versuchte zu begreifen, was gerade passiert war.
    »Die waren kurz davor, das Kleid in Fetzen zu schneiden, um nach Drogen zu suchen«, murmelte sie. »Aber dank des Umstands, dass Pascal den Verstand verloren hat, sind das Kleid und ich für die Schweizer Behörden anscheinend nicht länger von Interesse.«
    Simon warf ihr einen skeptischen Blick zu.
    »Wie kann man sich nur so bescheuert aufführen«, fuhr Molly fort.
    »Und das sagt eine Frau, die sich gerade erst kopfüber durch eine Gepäckluke gestürzt hat«, gab Simon mit hochgezogenen Brauen zurück. »Sie passen zueinander.«
    »Ein Punkt für Sie.« Jetzt musste Molly doch lachen.
    »Geht es Ihnen gut?«
    Sie nickte. »Danke, dass Sie geblieben sind.«
    »Das hätte ich um nichts in der Welt verpassen wollen«, erwiderte Simon.
    Gedankenverloren starrten sie vor sich hin.
    »Ist er früher schon einmal so ausgeflippt?«, fragte Simon.
    Molly zuckte mit den Schultern. Woher sollte sie das wissen?
    »Jedenfalls«, fuhr Simon fort und strahlte sie an, »können zumindest Sie sich jetzt auf den Weg machen.«
    Molly sah ihn überrascht an. »Und was ist mit Pascal?«
    »Verständlich, dass Sie sich Sorgen machen, aber er ist erwachsen, lassen Sie ihn allein klarkommen. Sie müssen das Kleid zu Ihrer Schwester nach Venedig bringen Er weiß doch, dass es ein familiärer Notfall ist, oder?«
    Molly nickte.
    »Dann mal los. Machen Sie sich auf den Weg. Er wird Sie schon einholen und es verstehen. Sie dürfen auf keinen Fall die Hochzeit Ihrer Schwester verpassen.«
    Molly brachte es nicht fertig, ihm zu sagen, dass das nicht der Punkt war. Wenn Caitlin ihre Plätze tauschen könnte, also Molly ins Gefängnis schicken und Pascal mit dem Kleid nach Venedig fahren lassen, würde sie keine Sekunde zögern. Davon war Molly überzeugt. Nein, sie musste mit dem Kleid hierbleiben, bis alles geklärt war.

7. Kapitel
    Stunden bis zur Hochzeit: 45
    Kilometer bis zur Hochzeit: 550
    W as meinst du mit ›kleines Problemchen‹?« Caitlin k lang eiskalt und bedrohlich. »Was für eine Art Prob lemchen?«
    Niedergeschlagen blickte sich Molly in dem kleinen Fughafengebäude um und presste das Handy fest ans Ohr.
    »Meine Maschine musste notlanden. Ich bin heilfroh, dass ich noch am Leben bin …«
    Caitlin fiel ihr mit einem verärgerten Schnaufen ins Wort. »Irgendetwas ist mit dem Kleid, stimmt’s?«
    Danke für deine Fürsorge, Schwesterherz. »Die Leute haben geschrien und alles …«
    »Ist es zerrissen?«, krächzte Caitlin. »Nicht fertig geworden? Delametri hat mir doch versichert, das wäre es! Ich glaub’s einfach nicht! Das ist eine Katastrophe!«
    »Es ist keine Katastrophe! Hör zu, dem Kleid geht’s prima, ich habe es hier bei mir.«
    Während Molly dies sagte, versetzte es ihr einen unbehaglichen Stich. Eigentlich hatte sie den Kleidersack bis jetzt noch gar nicht geöffnet, um nachzusehen, ob mit dem Kleid alles in Ordnung war. Sie hatte ja gar keine Gelegenheit dazu gehabt. Aber sie vertraute Pascal.
    »Caitlin, Pascal Lafayette ist mit mir geflogen. Er wird das Kleid noch mal persönlich bei dir anpassen.«
    Es folgte langes Schweigen. Molly spürte, wie das Blut in ihren Ohren pochte.
    »Könntest du das bitte wiederholen?«
    Molly seufzte. Ihr war nicht entgangen, dass Caitlin keine Nachfragen zu dem Beinahe-Flugzeugabsturz hatte. »Es sollte eine Überraschung werden. Delametri hat Pascal mitgeschickt, damit das Kleid wirklich perfekt

Weitere Kostenlose Bücher