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Kleider machen Bräute

Kleider machen Bräute

Titel: Kleider machen Bräute Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Hepburn
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fragte Simon.
    »Sorry.«
    »Diese Schuhe sind für Nässe nicht geeignet«, konstatierte Pascal.
    Simon verdrehte die Augen.
    Auf sein Klopfen an der Tür öffnete ein untersetzter kräftiger Mann um die fünfzig, der nicht sonderlich überrascht wirkte beim Anblick der drei schneebedeckten Gestalten, die ohne erkennbares Transportmittel bei ihm auftauchten.
    »Allo?«
    »Sprechen Sie Englisch?«, fragte Simon. »Oder Französisch?«
    Der Mann nickte und antwortete auf Englisch: »Was ist passiert? Hatten Sie einen Unfall?«
    Molly atmete auf. Das Letzte, was sie jetzt brauchen konnten, war ein Verständigungsproblem.
    »Eigentlich nicht«, erwiderte Simon und streckte ihm die Hand hin. »Simon Foss. Das hier sind meine Freunde Molly …«
    »… Wright und Pascal Lafayette«, vervollständigte Molly den Satz, winkte etwas albern und lächelte verlegen, während Pascal eine Verbeugung andeutete.
    »Bourdain«, erwiderte der Mann schroff und schüttelte Simon die Hand. »Kommen Sie rein, lassen wir das Wetter draußen.«
    Sie klopften so viel Schnee wie möglich von ihren Schuhen und der Kleidung ab und folgten dem Mann dankbar in den warmen Hausflur. Auf dessen einer Seite konnte Molly ein gemütliches Wohnzimmer erkennen und auf der anderen ein Büro. An den Wänden hingen Landkarten, und es gab alle möglichen Funkgeräte, an denen wichtig aussehende rote Lämpchen blinkten.
    Während Simon ihre Situation schilderte, hörte der Mann aufmerksam zu und schüttelte den Kopf.
    »Wir haben uns also gefragt«, beendete Simon seine Schilderung, »ob Sie uns vielleicht helfen können, den Pass zu überqueren und Domodossola zu erreichen.«
    »Ich kann hier nicht weg«, sagte Bourdain und zuckte mit den Schultern. »Ich leite hier oben den Rettungsdienst und muss den Funkkontakt mit meinen Teams in den Bergen koordinieren.«
    »Aha.« Simon nickte. »Das ist ein Problem.«
    »Jedenfalls«, Bourdain zeigte aus dem Fenster, »ist das Wetter sowieso zu schlecht, um rauszugehen. Sehen Sie doch nur!«
    Molly fand es im Grunde überflüssig hinauszuschauen, schließlich waren sie ja gerade noch mitten drin gewesen, aber sie wandte sich gehorsam um. Der Wind war abgeflaut, stattdessen fiel der Schnee jetzt dicht wie ein Vorhang.
    »Das Einzige, womit man es heute über den Pass schaf fen könnte, ist ein Motorschlitten. Aber selbst das …«
    »Wissen Sie, wo wir einen bekommen könnten?«, fragte Molly.
    Der Mann zögerte.
    »Sir«, mischte sich Simon wieder ein, »hätten Sie vielleicht einen, den Sie uns leihen oder vermieten könnten?«
    »Oder verkaufen?«, fügte Molly hinzu. Bei dieser Mission durfte Geld keine Rolle spielen.
    Bourdain kratzte sich am Kopf und sah die drei an. »Nun ja, ich habe einen. Aber ich kann ihn euch nicht geben.«
    Schweigen.
    Pascal war bereit zu betteln. »Warum nicht, Monsieur, bitte?! Sie können uns vertrauen.« Pascal sah umwerfend aus mit seiner Kosakenmütze, leider aber auch wie ein russischer Spion.
    »Nein.« Bourdain schüttelte den Kopf. »Unmöglich. Tut mir leid.«
    »Sir«, begann Simon, »uns ist klar, dass wir Sie um einen sehr großen Gefallen bitten, aber wir werden sorgfältig mit dem Schlitten umgehen.«
    »Und wir sitzen hier fest«, erinnerte Molly ihn.
    Simon warf ihr einen Blick zu, der so viel sagte wie: »Lassen Sie mich das hier machen.« Molly schnitt ihm eine Grimasse, was er jedoch ignorierte.
    »Vermutlich gibt es auf der anderen Seite des Passes nur einen Weg wieder hinunter?«
    Bourdain nickte.
    »Kennen Sie dort unten jemanden? Sie könnten anru fen, um dafür zu sorgen, dass wir nicht einfach verschwin den. Und könnten wir ihn dort irgendwo abgeben?«
    Bourdain dachte angestrengt nach. »Ich fürchte, solche Geschäfte mache ich nicht.«
    Mollys Hoffnung schwand.
    »Ich sage Ihnen was«, fuhr Simon nach einer scheinbaren Ewigkeit fort. »Könnten wir beide uns mal unter vier Augen unterhalten? Ich habe einen sehr guten Grund, warum Sie vielleicht doch gern mit uns ins Geschäft kämen.«
    Bourdain zögerte. Er sah Molly an, dann wieder Simon, als müsse er abwägen. Schließlich nickte er.
    »Hier entlang«, sagte er kühl und zeigte in sein Büro.
    Simon folgte ihm, und die Tür schloss sich leise hinter ihnen. Molly fragte sich, was Simon dem Mann anbot. Die Hauptrolle in seinem nächsten Film? Eine Niere? Beides wäre die Sache wert.
    »In einem Motorschlitten«, erklärte Molly Pascal, »bin ich noch nie gefahren.«
    Sie stellte sich ein traktorähnliches

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