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Kleine Einblicke

Kleine Einblicke

Titel: Kleine Einblicke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mathilda Grace
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was essen gehen“, schlug er vor, um die Stimmung ein wenig aufzulockern und Tristan auf andere Gedanken zu bringen.
    „Und deine Arbeit?“, fragte Tristan verblüfft, weil es nicht mal drei Uhr nachmittags war und er im Normalfall nicht vor sechs oder sieben Uhr aus dem Büro kam.
    Nick grinste und zuckte die Schultern. „Der Fall ist morgen auch noch da.“ Dann fiel ihm ein, womit er Tristan in jedem Fall ködern konnte. „Außerdem hatte ich eh noch keine Mittagspause.“
    Und wie erwartet sah Tristan ihn sofort tadelnd an. „Nick!“
    „Ich hab's vergessen“, gab er sich unschuldig, obwohl Nick sehr wohl wusste, dass ihm das wieder Ärger einbringen würde, denn seit Tristan bemerkt hatte, dass er das regelmäßige Essen immer wieder vergaß, hatte er ein Auge darauf. Tristan war eben durch und durch der Sohn eines Arztes und Nick störte auch nicht, wenn Tristan in der Mittagspause mit etwas zu essen in die Kanzlei platzte. Und im Moment war ihm beinah jedes Mittel Recht, um Tristan von seiner Ex abzulenken. Selbst wenn er dafür einen Anschiss kassierte. „Also? Gehst du nun mit mir essen oder nicht?“
    „Irgendwann vergisst du noch mal deinen Kopf.“ Tristan schnaubte. „Ja, ich gehe mit dir essen“, erklärte er dann und sah in Richtung Tasha und Emma. Er brauchte nur zur Tür zu deuten und schon waren die Racker aufgesprungen und eilten zu selbiger. Tristan grinste ihn verschmitzt an und Nick ahnte, was gleich kam. „Warum bist du eigentlich nicht so gut erzogen?“
    „Tristan!“
    Der lachte schallend und streckte ihm dann frech die Zunge raus, bevor er sich abwandte, um die Leinen der Hunde von ihrem Haken an der Wand zu holen, damit sie los konnten. Nick seufzte und grinste zugleich, während er seinen Laptop ausschaltete und sich dabei das Jackett überzog, um danach Tristan zu folgen, der sein Büro längst verlassen hatte und draußen mit Adrian redete. Nick hörte nur das, „Immer weiter üben, irgendwann spurt er schon“, von Adrian, um mit einem Seufzen den Kopf zu schütteln. Wer solche Freunde hatte, der brauchte echt keine Feinde mehr.

    Drei Tage später wusste Nick, dass sein Ablenkungsmanöver nichts bewirkt hatte. Tristan grübelte immer noch über seine Ex nach. Die erste Woche sagte er nichts. Auch die nächste schwieg Nick und sah sich das Ganze einfach nur an. Doch je mehr Tage vergingen, desto häufiger schien Tristan in der Gestik und Mimik, die die Menschen um ihn herum hatten, etwas zu suchen, was überhaupt nicht da war. Ablehnung. Am Anfang der dritten Woche sprach David ihn bei einem gemeinsamen Abendessen mit Adrian schließlich darauf an, um ihn zu fragen, wie lange er sich das Elend tatenlos ansehen wollte.
    Da hatte er allerdings längst die Fühler ausgestreckt und Adrian gebeten, ein bisschen zu schnüffeln, was Kathryn Matthews anging. Wozu hatte der schließlich Verbindungen im ganzen Land? Und Adrian wurde auch ruckzuck fündig, was ihn nach dem Durchlesen der Daten, die sein bester Freund über Kathryn gesammelt hatte, dazu brachte, Tristan eines Abends im Theater abzuholen und mit ihm ein kleines Diner zu besuchen, das praktischerweise gegenüber eines Kinos lag. So schöpfte Tristan bei seiner Einladung keinerlei Verdacht, da er ihn vorher in einen Film schleppte.
    Adrian hatte wie immer perfekt recherchiert, denn sie hatten im Diner gerade einen Tisch belegt, als Tristans Ex-Affäre auch schon durch die Tür trat, denn laut Adrian ging sie hier nach Feierabend regelmäßig essen. Kathryn sah fast genauso aus, wie er sie von den Fotos in Erinnerung hatte, die Adrian ebenfalls besorgt hatte. Ein Businesskostüm, ihre brünetten Haare in einen Zopf gebunden, hatte sie das Handy in einer Hand und in der anderen eine Aktentasche. Die typische Karrierefrau, die für ihre Arbeit auf Mann und Kinder verzichtet hatte. Nick verurteilte sie deshalb nicht, das war ihre Sache, aber es ärgerte ihn, dass diese Frau tatsächlich geschafft hatte, Tristan mit ihren Vorurteilen so zu verunsichern.
    Bevor er etwas sagen konnte, zuckte Tristan neben ihm zusammen. Nick schaute zu ihm und Tristans Gesichtsausdruck machte deutlich, dass er am liebsten aus dem Diner geflohen wäre. Nick konnte sich gerade so davon abhalten, zu schnauben und den Kopf zu schütteln. Tristan war nie unsicher gewesen, was ihre Beziehung und überhaupt die Tatsache, dass er Männer liebte, betraf und dann kam einfach diese Frau daher und...
    „Ich will ja nicht eingebildet klingen, aber dein

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