Kleine Einblicke
Geschmack hat sich in letzter Zeit beträchtlich gebessert“, meinte er lässig und zugleich auch ein bisschen verärgert. Tristan sah ihn erst völlig verdattert an, aber dann begriff er und wie er begriff.
„Du verdammter Mistkerl. Wie konntest du...?“
„Tristan?“
Sie sahen zu Tristans Ex und deren Blick war... Nick konnte sich das Lachen nur mit Müh und Not verkneifen, denn Miss Spießerin war eindeutig überfordert, ihn nah bei Tristan sitzen zu sehen. Wieso wunderte ihn das eigentlich nicht? Das war so typisch für Menschen wie diese Kathryn, die normalerweise nur eine große Klappe hatten, wenn entweder kein Zeuge ihre Worte hören konnte oder wenn sie mit gleichgesinnten Spinnern im Rudel auftraten.
Zeit für Plan A, entschied Nick und dankte Adrian im Stillen für dessen Tipp, auch wenn er etwas verrückt war und Tristan ihn dafür später vermutlich umbringen würde. Aber wenn es funktionierte, und davon ging Nick aus, würde es Tristans Ärger wert sein. Nick griff nach Tristans Hand, um diese liebevoll zu drücken, worauf Tristan ihn erst mal verdutzt ansah, aber schon im nächsten Moment weiteten sich seine Augen begreifend. Er fackelte nicht länger, sondern zog seinen Freund an sich und küsste ihn. Tristan verspannte sich wie erwartet, doch Nick ließ nicht von ihm ab und dabei kam ihm wieder einmal zugute, wie gut er Tristans Körper und dessen Reaktion auf bestimmte Berührungen seinerseits mittlerweile kannte und eben das nutzte Nick voll aus, indem er Tristan zusätzlich zu seinem Mund auch mit seiner freien Hand zu streicheln begann, bis Tristan sich ihm mit einem heiseren Stöhnen entgegen schob.
„Das gibt Rache“, schimpfte Tristan halbherzig, als Nick von ihm abließ und boxte ihm dafür in den Bauch, was Nick mit einem „Uff“ kommentierte, bevor er frech grinste und zu Kathryn schaute, die, genau wie er gehofft hatte, dastand und sie beide mit offenem Mund anstarrte.
„Sorry, Schätzchen, aber das ist meiner“, erklärte Nick mitsamt einem triumphierenden Grinsen, was Tristan neben ihm stöhnen ließ. Er ignorierte ihn und setzte noch süffisant hinterher, „Dir fehlt da ein entscheidendes Körperteil, um ihn zufriedenzustellen.“
Ohrenbetäubendes Schweigen legte sich über das Diner, bis eine junge, Kaugummi kauende Bedienung mit der Kaffeekanne in der Hand, die einem anderen Kunden eben hatte nachschenken wollen, zu lachen anfing. Und kurz darauf lachten so gut wie alle Gäste im Diner und die Ausnahmen, die genauso verblüfft auf Tristan und ihn starrten wie Kathryn es tat, waren ruckzuck verschwunden, während Tristans Ex-Affäre noch immer damit beschäftigt war, sich von dem Anblick zu erholen. Und das dauerte der Bedienung eindeutig zu lange.
„Du hast ihn gehört, Schätzchen, der hübsche Kerl ist vergeben. Leider, muss ich dazu noch sagen.“ Die Frau grinste ihn frech an und Nick grinste zurück, worauf sie sich wieder an Kathryn wandte und fragte, „Also? Kann ich dir jetzt was bringen oder nicht?“
Statt einer Antwort rauschte Tristans Ex aus dem Diner, was Nick mit einem Augenverdrehen und einem Kopfschütteln zur Kenntnis nahm und zu Tristan sah, während sich die übrigen Gäste im Diner wieder ihrem Essen zuwandten. Nick stutzte, als ihm auffiel, dass Tristan sein Gesicht hinter den Händen vergraben hatte und seine Schultern leicht bebten. Er bekam sofort ein schlechtes Gewissen. Hatte er es mit dem letzten Satz vielleicht doch zu weit getrieben?
„Tris...“, fing er leise an, um sich irgendwie zu entschuldigen, als der plötzlich die Hände wegnahm und da sah Nick, dass Tristan lachte. Er lachte so sehr, dass ihm Tränen über die Wangen liefen. „Alles okay?“, fragte er und musste grinsen.
„Ja.“ Tristan lehnte sich lachend gegen ihn. „Weißt du, Kendall, ich wusste schon immer, dass du einen Knall hast, aber das gerade toppt echt alles.“
„Ähm, Danke?“ Tristan boxte ihm erneut in den Bauch. „Aua.“
„Du bist unmöglich“, murmelte Tristan zwischen Lachen und Luft holen und vergrub das Gesicht an seiner Schulter. „Wir hätten für die Nachwelt ein Foto von ihrem Gesichtsausdruck machen sollen. Zu herrlich. Gott, ich liebe dich, du verrückter Kerl.“
„Du bist nicht sauer?“, fragte er sicherheitshalber nach und zog Tristan sanft an den Haaren, worauf der grinsend zu ihm aufsah und den Kopf schüttelte. „Wirklich nicht?“
„Wirklich nicht“, wiederholte Tristan sichtlich belustigt, bevor er mit verstellter
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