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Kleine Einblicke

Kleine Einblicke

Titel: Kleine Einblicke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mathilda Grace
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ließ.
    „Ja, mich hast du auch. Das wirst du immer.“
    „Versprochen?“
    Statt einer Antwort hob Adrian die Hand und der Silberring, von dem Nick das Gegenstück trug, schimmerte im Licht.
    „Danke“, murmelte Nick kaum hörbar, worauf Adrian sich vorbeugte und Nick einen Kuss auf die Stirn gab, bevor er sagte,
    „Ich liebe dich, Kleiner. Und auch daran wird sich niemals etwas ändern.“

Für immer

    'Willst du mich heiraten?' Eine Frage mit nur vier Worten, deren Inhalt jedoch so schwerwiegend ist, dass Dominic aus lauter Angst vor der Antwort schon mehrere Wochen um die Frage herumschleicht, statt sie Cameron zu stellen.

    „Ha! Unser großer Schweiger.“
    Dominic zuckte zusammen und drehte sich zu Fred herum, der mit dem Gehstock in seiner rechten Hand, einer Zigarette zwischen den Fingern der Linken und einem breiten, immer noch zahnlosen Grinsen im Gesicht auf ihn zukam. Manche Dinge änderten sich einfach nie und der uralte Fred gehörte dazu.
    „Hi Fred“, grüßte er das Unikat von Cape Elizabeth und wandte sich wieder dem Hafen zu, um seinen Mantelkragen hochzuschlagen, weil der Wind doch ganz schön frisch war. Um diese Zeit auch kein Wunder, immerhin war es nicht einmal fünf Uhr morgens. Trotzdem herrschte auf den Fischerbooten bereits jede Menge Betrieb und die ersten würden bald auslaufen, um ihr Glück zu versuchen.
    „Was ist los, Dominic? Kannst du nicht schlafen?“ Fred stellte sich neben ihn. „Seit du deinen Mann gefunden hast, schien es mir, als gehöre deine Schlaflosigkeit der Vergangenheit an, obwohl ich zugeben muss, dass ich doch recht erstaunt war, als du mir Cameron vorgestellt hast.“
    „Weil er ein Mann ist?“, fragte Dominic schmunzelnd.
    Fred lachte leise. „Ja, auch. Aber vor allem, weil ihr beide so gut zueinander passt. Ich hätte nicht gedacht, dass ich auf meine alten Tage noch mal einer Beziehung wie eurer begegne.“
    Dominic lächelte, weil er die Worte zwischen den Worten durchaus verstanden hatte. „Es hat dich gestört, oder?“
    „Dass dein Cameron ein Mann ist?“ Fred wiegte bedächtig den Kopf und grinste, als Dominic ihn ansah. „Eher irritiert, glaube ich. Unsere kleine Stadt hier ist nicht Portland oder New York City.“ Fred zuckte mit den Schultern und nahm einen Zug seiner Zigarette. „Meine Anna hat dazu gesagt, Fred, wenn der Junge glücklich ist, dann ist er es. Ob mit einer Frau oder einem Mann ist vollkommen egal.“ Fred piekte ihn mit dem Gehstock in die Hüfte, was Dominic lachen ließ. „Und Anna hat Recht, das hat sie immer. Aber ich gebe offen zu, ich habe ein wenig Zeit gebraucht, mich an den Anblick zu gewöhnen.“
    „Ich möchte ihn heiraten, Fred“, gestand er leise den Grund, der ihn mitten in der Nacht aus dem Bett getrieben hatte und sah Fred an, der daraufhin die Brauen hob. „Ich will, dass er offiziell und für immer zu mir gehört.“
    „Und warum stehst du dann hier in der Kälte herum und ziehst ein Gesicht wie drei Tage Regenwetter?“, fragte Fred verwundert.
    Dominic seufzte und zuckte dann hilflos die Schultern. „Ich habe ihn noch nicht gefragt.“
    „Warum denn nicht, Teufel auch?“
    „Ich habe Angst, dass er 'Nein' sagt“, gab Dominic verlegen zu.
    „Papperlapapp“, hielt Fred unwirsch dagegen und stützte sich auf seinen Gehstock, um ihn finster anzusehen. „Du liebst ihn und dein Cameron liebt dich, das sieht man euch an. Also geh' und frag' ihn und dann heiratet ihr. Fertig.“
    Wenn es so einfach wäre, hätte er es längst getan. Aber das war es eben nicht und deswegen schleppte er diese Frage seit Wochen mit sich herum, anstatt sie auszusprechen. Das erste Mal darüber nachgedacht hatte er schon vor Monaten und da war es Dominic auch noch logisch erschienen, dass er sofort einen Rückzieher gemacht hatte. Er und heiraten? Du liebe Zeit. Aber nach und nach hatte er sich an den Gedanken gewöhnt und mittlerweile wusste Dominic, dass er es wollte. Dass er Cameron für immer an seiner Seite wollte. Es war allerdings leichter sich das vorzustellen, als es Wirklichkeit werden zu lassen. Irgendetwas hielt ihn immer wieder zurück und er wusste einfach nicht, was es war.
    „Hat das bei Anna etwa so funktioniert?“, wollte er wissen und schob die Hände in die Manteltaschen.
    Fred lachte leise. „Meine holde Anna hat mir damals erklärt, es wäre eine Schande, mich nicht zu heiraten. Aber sie hat trotzdem auf einem Ring bestanden. Weiß der Geier wieso.“ Dominic prustete los, was Fred

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