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Kleine Freie Männer

Kleine Freie Männer

Titel: Kleine Freie Männer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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eine faltige Hand.
    »Wenn du irgendwo eine Kelda bist, wirst du erwarten, dass die anderen tun, was du willst, Mädchen. Also
    widersprich mir nicht. Das ist mein Angebot, Tiffan. Ein besseres bekommst du nicht.«
    »Aber sie kann doch nicht …«, begann Fion.
    »Kann sie nicht?«, erwiderte die Kelda.
    »Sie ist kein Kobold, Mutter!«
    »Ja, dafür ist sie ein wenig zu groß«, räumte die Kelda ein. »Keine Sorge, Tiffan. Es wird nicht für lange sein. Ich brauche dich nur, damit du dich eine Zeit lang um alles kümmerst. Um das Land, so wie deine Oma, und um meine
    Jungs. Und dann, wenn dein kleiner Bruder wieder daheim ist, fliegt Hämisch zu den Bergen und gibt bekannt, dass der Clan der Kreidelandhügel eine Kelda braucht. Wir
    haben hier einen guten Platz, und die Mädchen werden
    scharenweise kommen. Was meinst du?«
    »Sie kennt unser Leben überhaupt nicht!«, protestierte Fion. »Du bist übermüdet, Mutter!«
    »Ja, das bin ich«, sagte die Kelda. »Aber eine Tochter kann nicht den Clan der Mutter führen, das weißt du. Du bist ein pflichtbewusstes Mädchen, Fion, doch es wird Zeit für dich, dass du deine Leibgarde wählst und aufbrichst, um einen eigenen Clan zu gründen. Du kannst nicht hier bleiben.« Die Kelda sah wieder zu Tiffany auf. »Bist du bereit, Tiffan?« Sie hob einen Daumen in der Größe eines Streichholzkopfs und wartete.
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    »Was wären meine Pflichten?«, fragte Tiffany.
    »Denken«, antwortete die Kelda und hielt weiter den
    Daumen hoch. »Meine Jungs sind gute Jungs, es gibt keine mutigeren. Aber sie glauben, dass sich ihre Köpfe vor
    allem als Waffen eignen. So sind die Jungs eben. Wir
    Kobolde sind nicht wie ihr Großen, weißt du. Hast du viele Schwestern? Fion hier hat keine. Sie ist meine einzige Tochter. Eine Kelda mag in ihrem ganzen Leben nur mit
    einer Tochter gesegnet sein, aber sie hat hunderte und hunderte von Söhnen.«
    »Es sind alles deine Söhne?«, fragte Tiffany verblüfft.
    »O ja«, bestätigte die Kelda und lächelte. »Abgesehen
    von einigen Brüdern, die mich hierher begleitet haben, als ich zur Kelda wurde. Du brauchst gar nicht so zu staunen.
    Die Kinder sind sehr klein, wenn sie geboren werden, wie Erbsen in einer Schote. Und sie wachsen schnell.« Sie
    seufzte. »Doch manchmal glaube ich, dass all der Verstand den Mädchen vorbehalten bleibt. Es sind gute Jungs, aber keine großen Denker. Beim Denken musst du ihnen
    helfen.«
    »Mutter, sie kann nicht die Pflichten einer Kelda erfüllen!«, wandte Fion ein.
    »Vielleicht doch, wenn man sie mir erklärt«, sagte
    Tiffany.
    »Ach, glaubst du?«, entgegnete Fion scharf. »Na, das
    wird sehr interessant!«
    »Ich erinnere mich, dass Sarah Weh über dich
    gesprochen hat«, sagte die Kelda. »Sie nannte dich eine seltsame Kleine, die immer beobachtet und zuhört. Sie
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    meinte, du hättest den Kopf voller Worte, die du nicht laut aussprichst. Sie fragte sich, was einmal aus dir werden würde. Zeit für dich, es herauszufinden?«
    Tiffany spürte Fions zornigen Blick, und vielleicht war er der Grund, warum sie ihren Daumen leckte und ihn behutsam gegen den winzigen Daumen der Kelda drückte.
    »Es ist also abgemacht«, sagte die Kelda. Sie sank
    zurück und schien plötzlich zu schrumpfen. Noch mehr
    Falten entstanden auf ihrem Gesicht. »Niemand soll sagen, dass ich meine Söhne ohne eine Kelda zurücklasse, die sich um sie kümmert«, murmelte sie. »Jetzt kann ich zur
    Letzten Welt zurückkehren. Tiffan ist vorerst die Kelda, Fion. In ihrem Haus wirst du tun, was sie sagt.«
    Fion sah zu Boden. Tiffany konnte ihren Ärger deutlich erkennen.
    Die Kelda sackte in sich zusammen. Sie winkte Tiffany
    näher und sagte mit leiserer, schwächerer Stimme: »Na
    bitte, es ist vollbracht. Nun zu meinem Teil der
    Vereinbarung. Hör gut zu. Finde … den Ort, wo die Zeit nicht stimmt. Da ist der Eingang. Er wird hervorleuchten.
    Bring den kleinen Jungen zurück, um den Gram aus dem
    Herzen deiner Mutter zu entfernen und vielleicht selbst Ruhe zu finden …«
    Ihre Stimme verklang, und Fion beugte sich schnell zum Bett.
    Die Kelda schniefte.
    Sie öffnete ein Auge.
    »Es noch nicht ganz so weit«, murmelte sie Fion zu.
    »Rieche ich bei dir einen kleinen Tropfen des speziellen 158
    Schaf-Einreibemittels, Kelda?«
    Für ein oder zwei Sekunden wirkte Tiffany verwirrt.
    »Oh«, sagte sie dann. »Du meinst mich. Ja. Äh … hier …«
    Die Kelda setzte sich mühsam auf. »Das Beste, was
    Menschen je produziert

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