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Kleine Freie Männer

Kleine Freie Männer

Titel: Kleine Freie Männer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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Nachbarn hing ein altes Bild an der Wand, das viele Männer zeigte, die sich an einem Floß festhielten, in einer Umgebung, die nach einem großen See voller Wellen
    aussah. Der Leuchtturm fehlte auf dem Bild.
    Und Tiffany hatte am schmalen Bett gesessen und über Oma Weh nachgedacht, und über das kleine Mädchen
    namens Sarah Grizzel, das die Blumen im Buch ausgemalt hatte, und über die Welt, die ihre Mitte verlor.
    Sie vermisste die Stille. Was übrig blieb, war nicht die gleiche Art von Stille wie vorher. Omas Stille war warm und brachte einen nach innen. Manchmal fiel es Oma Weh schwer, sich an den Unterschied zwischen Kindern und Schafen zu erinnern, aber ihre Stille hieß Tiffany willkommen und gab ihr das Gefühl, am richtigen Platz zu sein. Man musste nur eine eigene Stille mitbringen.
    Tiffany bedauerte sehr, dass sie keine Gelegenheit gehabt hatte, sich wegen der Schäferin zu entschuldigen.
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    Dann war sie nach Hause gegangen und hatte allen von Omas Tod erzählt. Sie war sieben, und die Welt ging zu Ende.

    Jemand klopfe höflich an ihren Stiefel. Tiffany öffnete die Augen und sah die Kröte. Sie hatte einen kleinen Stein im Maul und spuckte ihn aus.
    »Entschuldige«, sagte sie. »Ich hätte gern Arme benutzt, aber daran mangelt es meiner Spezies leider.«
    »Was soll ich jetzt machen?«, fragte Tiffany.
    »Nun, wenn du mit dem Kopf an diese niedrige Decke
    stößt, hast du allen Grund, Schadenersatz einzuklagen«, erwiderte die Kröte. »Äh … habe ich das gerade gesagt?«
    »Ja, und ich hoffe, es tut dir Leid«, meinte Tiffany.
    »Warum hast du das gesagt?«
    »Ich weiß es nicht, ich weiß es nicht«, stöhnte die Kröte.
    »Entschuldige, worüber haben wir gerade gesprochen?«
    »Was erwarten die Kobolde jetzt von mir? Was soll ich
    tun? «
    »Oh, ich glaube, so funktioniert das nicht«, sagte die Kröte. »Du bist die Kelda. Du bestimmst, was getan wird.«
    »Warum kann Fion nicht die Kelda sein? Sie gehört zu
    den Kobolden!«
    »Da kann ich dir leider nicht helfen«, sagte die Kröte.
    »Kann ich zu Diensten sein?«, erklang eine Stimme an
    Tiffanys Ohr.
    Sie drehte den Kopf und sah William den Dudler auf
    einer der Galerien an der Höhlenwand.
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    Aus der Nähe gesehen unterschied er sich von den
    anderen Größten, stellte Tiffany fest. Sein Haar war
    ordentlicher und bildete einen Zopf. Er hatte nicht so viele Tätowierungen. Er sprach auch anders als die anderen.
    »Äh, ja«, sagte Tiffany. »Warum kann Fion nicht die
    Kelda sein?«
    William nickte. »Eine gute Frrrage«, sagte er höflich.
    »Aber weißt du, eine Kelda kann nicht ihren Brrruder
    heirrraten. Sie muss zu einem anderen Clan gehen und dort einen Krieger zum Mann nehmen.« Sein R klang
    gelegentlich wie ein Trommelwirbel.
    »Und warum kann dieser Krieger nicht hierher
    kommen?«
    »Weil er den hiesigen Größten unbekannt wäre. Sie
    hätten keinen Rrrespekt vor ihm.« Bei William klang
    ›Respekt‹ wie eine Lawine.
    »Oh. Und was war das mit der Königin? Du wolltest
    etwas über sie sagen, und die anderen haben dich daran gehindert.«
    William wirkte verlegen. »Ich glaube nicht, dass es mir erlaubt ist, darüber mit dirrr zu rrreden …«
    »Ich bin derzeit die Kelda«, sagte Tiffany steif.
    »Ja. Nun … wir haben einmal in der Welt der Königin
    gelebt und ihr gedient, bevor sie so kalt wurde. Aber sie legte uns herein, und wir rrrebellierten. Es war eine dunkle Zeit. Sie mag uns nicht. Und mehr sage ich nicht«, fügte William hinzu.
    Tiffany beobachtete, wie Größte den Raum der Kelda
    betraten und ihn wieder verließen. Etwas ging dort vor.
    167
    »Sie begraben sie in einem anderen Teil des Erdhügels«, erklärte William, ohne ihre Frage abzuwarten. »Bei den anderen Keldas dieses Clans.«
    »Ich dachte, sie würden … lauter sein«, sagte Tiffany.
    »Sie warrr ihre Mutter«, entgegnete William. »Sie
    wollen nicht rufen. Ihre Herzen sind zu voll für Worrrte.
    Wenn sie bereit sind, veranstalten wir eine Feier, um ihr bei der Rückkehr ins Land der Lebenden zu helfen, und
    dabei wird es ziemlich laut zugehen. Wir werden den
    Fünfhun-dertzwölfer-Reel tanzen, zur Melodie von ›Der
    Teufel unter den Anwälten‹, und wirrr essen und trinken, und ich wage zu behaupten, dass meine Neffen
    Kopfschmerzen so groß wie ein Schaf haben werden.« Der alte Größte lächelte kurz. »Aber zunächst erinnert sich jeder Größte stumm an sie. Weißt du, wir trauern nicht so wie die Menschen. Wir trauern um jene, die

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