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Kleine Freie Männer

Kleine Freie Männer

Titel: Kleine Freie Männer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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Loch bot nicht genug Platz. Ein Grund
    dafür war das Bett, auf dem die Kelda lag, so klein es auch sein mochte. Der zweite Grund war: Gold füllte den
    größten Teil des Raums, es lag auf dem Boden und stapelte sich an den Wänden.
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Erster Blick und Zweite Gedanken
    Glänzen, glitzern, glimmen, glühen …
    Während der langen Stunden beim Buttern dachte
    Tiffany oft über Wörter nach. Im Wörterbuch hatte sie
    entdeckt, dass ›onomatopoetisch‹ Wörter meinte, die jene Laute nachahmten, die sie beschrieben, wie zum Beispiel
    ›Kuckuck‹. Aber sie dachte, dass es ein Wort geben sollte mit der Bedeutung ›ein Wort, das wie ein Geräusch klingt, das ein Ding verursachen würde, wenn das Ding ein
    Geräusch machte, auch wenn es gar kein Geräusch macht, es aber eigentlich ein Geräusch machen sollte‹.
    Zum Beispiel glitzern. Würde Licht ein Geräusch verursachen, wenn es von einem fernen Fenster reflektiert wurde, so würde es ›glitz‹ lauten. Und das Licht von
    Rauschgold, all das kleine miteinander verbundene
    Glitzern, würde ›glimmerglimmer‹ klingen. ›Glühen‹ war 150
    ein sauberes, glattes Geräusch, das von einer Oberfläche stammte, die den ganzen Tag schimmerte. Und ›glänzen‹
    war das weiche, fast schmierige Geräusch von etwas
    Schwerem und Öligem.
    Die kleine Höhle enthielt alles zusammen. Es brannte
    nur eine Kerze, die nach Schaffett roch, doch in ihrem Licht glänzten, glitzerten, glommen und glühten goldene Teller und Tassen. Ihr Schein wurde immer wieder
    reflektiert, bis die kleine Flamme die Luft mit einem Licht füllte, das sogar kostbar roch.
    Das Gold umgab das Bett der Kelda, die darin mit dem
    Rücken an einen Kissenstapel gelehnt saß. Sie war viel dicker als die männlichen Kobolde, schien aus weichen, kastanienbraunen Teigbällen zu bestehen.
    Ihre Augen waren geschlossen, als Tiffany hereinkroch, doch die Lider klappten nach oben, als das Mädchen
    verharrte. Es waren die schärfsten Augen, die Tiffany je gesehen hatte, noch schärfer als die von Fräulein Tick.
    »So-oh … Du bist also Sarah Wehs kleines Mädchen?«,
    fragte die Kelda.
    »Ja«, erwiderte Tiffany. Es war nicht besonders bequem, auf dem Bauch zu liegen. »Und du bist die Kelda?«
    »Ja«, bestätigte die Kelda, und das runde Gesicht wurde zu einem Labyrinth aus Falten, als sie lächelte. »Wie lautet dein Name?«
    »Tiffany, äh, Kelda.« Fion war aus einem anderen Teil
    der Höhle gekommen, nahm auf einem Stuhl neben dem
    Bett Platz und sah Tiffany missbilligend an.
    »Ein guter Name. In unserer Sprache wärst du Tir-far-
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    thoinn, Land Unter Der Welle«, sagte die Kelda. Es klang wie ›Tiffan‹.
    »Ich glaube, niemand wollte, dass ich …«
    »Ach, was Leute wollen und was getan wird, sind zwei
    völlig verschiedene Dinge«, sagte die Kelda. Ihre kleinen Augen leuchteten. »Dein kleiner Bruder ist … in
    Sicherheit, Kind. Man könnte sagen, dass er dort, wo er sich jetzt aufhält, sicherer ist als jemals zuvor.
    Gewöhnliche Gefahren erreichen ihn dort nicht, und die Königin wird ihm kein Haar auf seinem Kopf krümmen.
    Und das ist das Unheilvolle. Hilf mir auf, Mädchen.«
    Fion sprang sofort auf und half der Kelda, als sie sich inmitten der Kissen höher aufsetzte.
    »Wo war ich gerade?«, fuhr die Kelda fort. »Äh, der
    kleine Junge. Ja, man könnte sagen, dass es ihm dort, wo er jetzt ist, im Land der Königin, gut geht. Aber seine Mutter grämt sich vermutlich, oder?«
    »Und auch sein Vater«, sagte Tiffany.
    »Und seine kleine Schwester?«, fragte die Kelda.
    Tiffany fühlte, wie die Worte ›Ja, natürlich‹ automatisch auf ihre Zunge traten. Sie wusste auch, dass es sehr dumm gewesen wäre, sie weiter gehen zu lassen. Die Augen der kleinen, alten Frau sahen ihr direkt in den Kopf.
    »Ja, du bist eine geborene Hexe, kein Zweifel«, sagte die Kelda und hielt den Blick auf sie gerichtet. »Du hast das zusätzliche kleine bisschen in deinem Kopf, das immer
    festhält. Das kleine Etwas, das den Rest von dir beobachtet.
    Du hast den Ersten Blick und die Zweiten Gedanken, und es ist ein kleines Geschenk und eine große Last für dich.
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    Du siehst und hörst, was anderen verborgen bleibt, die Welt zeigt dir ihre Geheimnisse, aber du bist immer wieder die Person auf einer Party, die in der Ecke sitzt und nicht mit den anderen feiern kann. Es gibt da ein kleines
    bisschen in deinem Kopf, das nicht schmilzt und nicht
    fließt. Sarah Wehs Blut fließt in deinen Adern, ganz

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