Kleine Freie Männer
Musikern, die ihre Instrumente zum ersten Mal benutzten.
Und sie hoffte, dass die Tänzer Masken trugen. Sie begriff, dass sie selbst durch die Augenöffnungen einer Maske sah, und fragte sich, was sie war. Außerdem trug sie ein langes, glitzerndes Kleid.
Na schön, dachte sie vorsichtig. In der Nähe lag eine
Trom auf der Lauer, und ich habe sie übersehen. Jetzt bin ich in einem Traum. Aber es ist nicht meiner. Die Trom muss von dem Gebrauch machen, was sie in meinem Kopf
findet, und ich bin nie auf einem solchen Fest gewesen …
»Fwa waaa fwah waa wha?«, fragte der Pfau. Die
Stimme klang wie Musik. Sie hörte sich fast wie eine
Stimme an, war aber keine.
»O ja«, sagte Tiffany. »Gut.«
»Fwaa?«
»Oh. Äh … wuff fawf fwaff ?«
Das schien zu funktionieren. Der pfauenköpfige Tänzer
deutete eine Verbeugung an, sagte traurig »Mwa waf waf«
und ging fort.
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Die Trom ist irgendwo hier drin, sagte Tiffany zu sich selbst. Und es muss eine ziemlich gute Trom sein. Dies ist ein großer Traum.
Doch Kleinigkeiten stimmten nicht. Es hielten sich
hunderte von Personen im Saal auf, aber bei den weiter entfernten verhielt es sich wie mit den Bäumen, obwohl sie sich auf natürlich wirkende Weise bewegten: Sie waren
Flecken, bunte Kleckse. Allerdings musste man ganz genau hinsehen, um das zu bemerken.
Der Erste Blick, dachte Tiffany.
Personen in prächtigen Kostümen und weiteren Masken
gingen Arm in Arm an ihr vorbei, als wäre sie selbst ein Gast unter vielen. Wer nicht an dem neuen Tanz teilnahm, ging zu den langen Tischen an der einen Seite des Saals, die voller Speisen waren.
Solche Nahrungsmittel kannte Tiffany nur von Bildern.
Auf einer Farm verhungerte man nicht, aber selbst wenn es reichlich zu essen gab, beim Silvesterfest oder nach der Ernte – es sah nie so aus. Das Essen auf der Farm kam meistens in Schattierungen von Weiß oder Braun. Es war nicht rosarot und blau, und es schwabbelte nie.
Es gab Dinge an Stäbchen und andere Dinge, die in
Schüsseln glänzten und glitzerten. Nichts war schlicht.
Alles war mit Sahne bedeckt, oder mit Schokoladen-
schnörkeln, oder mit tausenden von kleinen bunten Kugeln.
Alles war geschlagen, glasiert, verziert oder gemischt. Dies waren keine gewöhnlichen Nahrungsmittel. Es waren
Nahrungsmittel, die gut gewesen und in den Nahrungs-
mittelhimmel gekommen waren.
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Hier ging es nicht nur ums Essen, sondern auch um
Schau.
Die Speisen stapelten sich vor und zwischen grünen
Gemüsebergen und riesigen Blumenarrangements. Hier
und dort bildeten große transparente Schnitzwerke
Orientierungspunkte in der kulinarischen Landschaft.
Tiffany streckte die Hand aus und berührte einen
glitzernden Hahn. Er bestand aus Eis und fühlte sich feucht unter ihren Fingerspitzen an. Es gab noch andere Dinge aus Eis: einen fröhlichen dicken Mann, eine Schüssel mit Obst, einen Schwan …
Für einen Moment geriet Tiffany in Versuchung. Es
schien ziemlich lange her zu sein, seit sie zuletzt etwas gegessen hatte. Doch es war zu offensichtlich, dass die Speisen gar keine Speisen waren, sondern ein Köder, der zu ihr sprach: Hallo, kleines Mädchen; iss mich!
Ich werde hiermit fertig, dachte Tiffany. Zum Glück hat die Trom nicht an Käse gedacht …
… und dann lag Käse auf den Tischen. Plötzlich hatte
die ganze Zeit über Käse auf den Tischen gelegen.
Im Almanach hatte Tiffany Bilder von unterschiedlichen Käsesorten gesehen. Sie hielt ihren Käse für gut und hatte sich immer gefragt, wie andere schmeckten. In fernen
Ländern gab es Käsesorten mit seltsam klingenden Namen wie Hoher Wackler, Blasser Schmecker, Alter Argg, Roter Rindenlos und der legendäre Blauader aus Lancre, der an den Tisch genagelt werden musste, damit er keinen
anderen Käse angriff.
Ein wenig zu kosten konnte sicher nicht schaden. Es war 231
nicht das Gleiche wie essen. Immerhin hatte sie alles unter Kontrolle. Sie hatte den Traum sofort durchschaut, deshalb konnten kleine Kostproben keine Wirkung auf sie haben, oder?
Und … nun, Käse war für kaum jemanden eine
Versuchung…
Na schön, die Trom muss den Käse auf die Tische
gebracht haben, als ich daran dachte, aber …
Sie hielt bereits das Käsemesser in der Hand und konnte sich gar nicht daran erinnern, dass sie danach gegriffen hatte.
Ein Tropfen aus kaltem Wasser landete auf ihrer Hand
und veranlasste sie, zur nächsten glitzernden Eisstatue zu sehen.
Es war eine Schäferin im Satteltaschenkleid und
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