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Kleine freie Männer

Kleine freie Männer

Titel: Kleine freie Männer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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deine Haut. Sie sind überall. Einige kannst du sehen, andere nicht, aber es gibt Türen, Tiffan. Sie könnten ein Hügel sein, oder ein Baum, oder ein Stein, oder eine Kurve des Wegs, oder sogar ein Gedanke in deinem Kopf, aber sie sind da, überall um dich herum. Du musst lernen, sie zu erkennen, denn du wandelst zwischen ihnen und siehst sie nicht. Und einige von ihnen sind... giftig.«
    Die Kelda musterte Tiffany kurz und fuhr dann fort: »Du hast mich gefragt, warum die Königin den Jungen entführt hat. Sie mag Kinder. Eigene hat sie nicht. Sie ist regelrecht in Kinder vernarrt und wird dem kleinen Jungen alles geben, was er will. Nur das, was er will.«
    »Er will nur Süßigkeiten!«, sagte Tiffany.
    »Tatsächlich? Und hast du ihm welche gegeben?«, fragte die Kelda, als sähe sie in Tiffanys Geist. »Aber was er braucht, ist etwas ganz anderes. Er braucht Liebe, Fürsorge, Erziehung und Personen, die manchmal >nein< sagen. Er muss so aufwachsen, dass er stark wird. Aber das kann er von der Königin nicht erwarten. Er wird Süßigkeiten bekommen, für immer.«
    Tiffany wünschte sich, dass die Kelda aufhörte, sie so anzusehen.
    »Aber wie ich sehe, hat er eine Schwester, die zu allem bereit ist, um ihn zurückzubringen«, sagte die kleine Frau und wandte den Blick von Tiffany ab. »Welch ein Glück er hat, der kleine Junge. Weißt du, wie man stark ist?«
    »Ja, ich denke schon.«
    »Gut. Weißt du auch, wie man schwach ist? Kannst du dich im Wind beugen und im Sturm bücken?« Die Kelda lächelte erneut. »Nein, darauf brauchst du nicht zu antworten. Die kleinen Vögel müssen immer aus dem Nest springen, um festzustellen, ob sie fliegen können. Wie dem auch sei, wir haben bei dir das gleiche Gefühl wie bei Sarah Weh, und nicht einmal mein Wort konnte sie umstimmen, wenn sie sich etwas vorgenommen hatte. Du bist noch keine Frau, aber das ist keine schlechte Sache, denn dort, wohin du unterwegs bist, ist es leicht für Kinder und schwer für Erwachsene.«
    »Die Welt der Königin?«, fragte Tiffany, bemüht, nicht den Faden zu verlieren.
    »Ja. Ich fühle sie jetzt, wie sie einem Nebel gleich auf dieser Welt liegt, so weit entfernt wie die andere Seite des Spiegels. Meine Kräfte schwinden, Tiffan. Ich kann diesen Ort nicht verteidigen. Deshalb schlage ich dir folgende Übereinkunft vor, Kind. Ich zeige dir den Weg zur Königin, und du übernimmst meine Pflichten als Kelda.«
    Das überraschte nicht nur Tiffany, sondern auch Fion. Ihr Kopf fuhr ruckartig nach oben, und sie öffnete den Mund, aber die Kelda hob eine faltige Hand.
    »Wenn du irgendwo eine Kelda bist, wirst du erwarten, dass die anderen tun, was du willst, Mädchen. Also widersprich mir nicht. Das ist mein Angebot, Tiffan. Ein besseres bekommst du nicht.«
    »Aber sie kann doch nicht...«, begann Fion.
    »Kann sie nicht?«, erwiderte die Kelda.
    »Sie ist kein Kobold, Mutter!«
    »Ja, dafür ist sie ein wenig zu groß«, räumte die Kelda ein. »Keine Sorge, Tiffan. Es wird nicht für lange sein. Ich brauche dich nur, damit du dich eine Zeit lang um alles kümmerst. Um das Land, so wie deine Oma, und um meine
    Jungs. Und dann, wenn dein kleiner Bruder wieder daheim ist, fliegt Hamisch zu den Bergen und gibt bekannt, dass der Clan der Kreidelandhügel eine Kelda braucht. Wir haben hier einen guten Platz, und die Mädchen werden scharenweise kommen. Was meinst du?«
    »Sie kennt unser Leben überhaupt nicht!«, protestierte Fion. »Du bist übermüdet, Mutter!«
    »Ja, das bin ich«, sagte die Kelda. »Aber eine Tochter kann nicht den Clan der Mutter führen, das weißt du. Du bist ein pflichtbewusstes Mädchen, Fion, doch es wird Zeit für dich, dass du deine Leibgarde wählst und aufbrichst, um einen eigenen Clan zu gründen. Du kannst nicht hier bleiben.« Die Kelda sah wieder zu Tiffany auf. »Bist du bereit, Tiffan?« Sie hob einen Daumen in der Größe eines Streichholzkopfs und wartete.
    »Was wären meine Pflichten?«, fragte Tiffany.
    »Denken«, antwortete die Kelda und hielt weiter den Daumen hoch. »Meine Jungs sind gute Jungs, es gibt keine mutigeren. Aber sie glauben, dass sich ihre Köpfe vor allem als Waffen eignen. So sind die Jungs eben. Wir Kobolde sind nicht wie ihr Großen, weißt du. Hast du viele Schwestern? Fion hier hat keine. Sie ist meine einzige Tochter. Eine Kelda mag in ihrem ganzen Leben nur mit einer Tochter gesegnet sein, aber sie hat hunderte und hunderte von Söhnen.«
    »Es sind alles deine Söhne?«, fragte

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