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Kleine Luegen erhalten die Liebe

Kleine Luegen erhalten die Liebe

Titel: Kleine Luegen erhalten die Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katy Regan
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sehen.
    Emilia nahm mit einer Hand ihr Haar zusammen und legte den Kopf zur Seite. »Ja«, schnurrte sie, »ich finde dich wirklich ausgesprochen faszinierend, Fraser.«
    Und unter dem Tisch kreiste ihr Fuß um seinen.
    Fraser zuckte leicht zusammen. Je intimer Emilias Körpersprache wurde, desto abweisender wurde seine. Gott, er saß bereits mit verschränkten Armen und übereinandergeschlagenen Beinen da, und sie fand immer noch ein Stückchen nackter Haut von ihm, um ihren Fuß daran zu reiben! Sie war ein Teufel, diese Frau!
    Emilia seufzte und trank einen Schluck von ihrem Wein. »Ich glaube auch, dass du großes Potenzial besitzt«, sagte sie und tippte sich an den Kopf. »Hier drinnen. Ich denke, du hast ein GEWALTIGES Potenzial, Fraser.«
    »Danke«, murmelte er und schrie innerlich um Hilfe.
    Sie waren jetzt schon fast drei Stunden zusammen, und in dieser Zeit war er zu dem Schluss gekommen, dass Emilia, was Konversation anging, nicht sehr viel zu bieten hatte. Er hatte versucht, mit ihr über Brasilien zu sprechen, über ihre Eindrücke von England, doch sie kehrte immer wieder zu diesen seltsam intensiven Feststellungen zurück, auf die Fraser nichts zu erwidern wusste. Er kam sich langsam wie ein Ausstellungsstück im Museum vor.
    Als er sie jetzt ansah, loderten Emilias Augen förmlich in dem schwachen Licht. Es stand außer Frage, dass sie eine schöne Frau war. Sie hatte langes, honigblondes Haar und die faszinierendsten grünen Augen, die er je gesehen hatte, Brüste, die der Schwerkraft trotzten und – wie er sehen konnte, wenn sie sich vorbeugte – in einem Leder-BH steckten, was ihn, ehrlich gesagt, ein bisschen alarmierte.
    Sie war absolute Spitzenklasse, was ihr Äußeres anging, daran war nicht zu rütteln. Doch sie weckte keinerlei Begehren in ihm. Sie reizte ihn einfach nicht. Er hatte kein Verlangen, mit ihr zu schlafen – er wollte sie nicht einmal küssen.
    Das Einzige, woran er denken konnte, wenn er ihre superschmale Taille und ihren harten, durchtrainierten Bauch betrachtete, war Mias rundlicher, weicher, der sich immer ein ganz klein wenig über den Bund ihrer Jeans wölbte. Wenn er Emilias rot geschminkten Mund ansah, konnte er nur an Mias volle, weiche Lippen denken, die zum Küssen einluden, als pflegte sie sie mit Erdbeersahne.
    Wann immer Emilia aufstand und zur Bar ging, betrachtete er ihre endlos langen, schlanken Beine und sehnte sich nach Mias etwas molligeren »Radfahrer-Schenkeln« (wie sie selbst sie nannte).
    Fraser dachte daran, wie hinreißend sie ausgesehen hatte, als sie an dem Scrabble-Abend so überraschend aufgetauchtwar. Wie elegant. Auch wenn sie behauptet hatte, wie Barbara Cartland auszusehen.
    Es nützte alles nichts. Er war heute Abend mit dem Herzen einfach nicht dabei – außerdem erschien es ihm wie Verrat. Und dennoch – je weiter der Abend fortschritt, desto deutlicher ließ Emilia erkennen, dass sie zu allem bereit war. Sie war fest entschlossen, die Nacht mit ihm zu verbringen.
    Die Frage war, wie er den Kopf aus der Schlinge ziehen sollte? Denn schließlich wusste er jetzt schon, dass er es nicht durchziehen konnte.
    »Sollen wir in eine andere Bar gehen?«, fragte er in der Hoffnung, eine mit lauterer Musik zu finden. »Oder tanzen? Tanzt du gern?«
    Sie streckte die Hand aus, streichelte seine Wange und legte wieder ihren Fuß um seinen Knöchel. »Warum gehen wir nicht zum Haus deiner Freunde, wo du übernachtest?«, erwiderte sie mit verheißungsvoll glitzernden Augen.
    Frasers Kehle schien ein bisschen eng zu werden. »Klar«, sagte er. »Warum auch nicht?«
    ♥
    Mia fühlte sich stark wie nie zuvor, als sie im Fond eines Taxis saß, und war absolut überzeugt, endlich einmal das Richtige zu tun. Es kam nicht sehr oft vor, dass sie derart viel Vertrauen in ihre Entscheidungen setzte, und das Neue daran spornte sie förmlich an und beflügelte sie.
    Das war es doch, was Leute in Romanen und Filmen taten, nicht? Sie unternahmen halsbrecherische Fahrten zu Flughäfen, um den Gegenstand ihrer Begierde im letzten Moment von seinem falschen Weg abzuhalten. Der einzige Unterschied war, dass sie nicht zum Flughafen, sondern zu einem Pub fuhr,betrunken, wahrscheinlich sogar sehr betrunken, und dass sie vorher noch etwas anderes zu erledigen hatte.
    »Würden Sie hier bitte auf mich warten?«, bat Mia, als sie vor dem Williamson’s Park hielten. »Es wird nicht lange dauern.«
    Der Taxifahrer nickte widerstrebend. »Das kostet Sie aber was«,

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