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Kleine Suenden zum Dessert

Kleine Suenden zum Dessert

Titel: Kleine Suenden zum Dessert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clare Dowling
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ging ins Haus zurück.

7
    Was meinst du - was soll ich Paul zum Geburtstag schenken?«, fragte Natalie, als sie an diesem Nachmittag telefonierten.
    »Sex«, antwortete Grace lapidar.
    »Wie bitte?«
    »Entschuldige, tut mir Leid - das ist mir einfach so rausgerutscht. Wie wär‘s mit Schuhen?«
    Nach einem kurzen, irritierten Schweigen kam: »Bist du okay, Grace?«
    »Aber ja. Es geht mir hervorragend. Bestens. Sag mal, kennst du den Unterschied zwischen einer Pension und einer Frühstückspension? Ich habe beim Fremdenverkehrsbüro angerufen, und die konnten es mir nicht erklären, stell dir vor!«
    »Da kann ich dir auch nicht weiterhelfen«, sagte Natalie. »Wieso interessiert dich das überhaupt?«
    »Weil ich nicht weiß, ob Adam Anspruch auf...«, fast hätte sie schon wieder »Sex« gesagt, doch diesmal konnte sie es gerade noch verhindern, »Abendessen hat.« Natalie dachte nach. »Hast du ihn gefragt, ob er Abendessen will?«
    »Nein.« Aus irgendeinem Grund hatte sie sich gescheut, wieder zu ihm hinauszugehen.
    »Dann hol das nach«, riet Natalie ihr im Befehlston. Sie kicherte anzüglich. »Oder ich frage ihn, wenn dir das lieber ist.«
    »Hör auf, Natalie.«
    »Was? Er ist doch ein Leckerbissen ...«
    »Er ist mein Gast«, erwiderte Grace frostig. »Du solltest nicht so über ihn reden.«
    »Um Himmels willen, Grace!«, reagierte ihre Freundin überrascht. »Das war doch nur Spaß! Warum machst du denn so ein Theater?« Grace fand derartige Äußerungen aus dem Mund einer Frau in Natalies Alter und Zustand einfach unpassend. Wären sie beide Männer, wäre es etwas anderes gewesen. War das nicht in jeder Hinsicht so? Noch immer?
    Sie hatte keine Zeit mehr, über die Ungleichheit nachzudenken, denn die Führung einer Pension - oder Frühstückspension - brachte reichlich Arbeit mit sich. Da war zunächst einmal die Wäsche. All die Handtücher, Laken Einschlagtücher und Kopfkissenbezüge - wenn man nicht aufpasste, verbrachte man den ganzen Tag mit Waschen. Und dann musste man auch noch Staub wischen, putzen und Staub saugen. Mrs Carr war ganz offensichtlich keine Reinlichkeitsfanatikerin, doch Grace legte andere Maßstäbe an.
    Als sie mit zwei sauberen Handtüchern nach oben ging, um sie in Adams Zimmer zu bringen, war sie sicher, dass dieses Gefühl schuldbewusster Freude nicht normal war für eine Pensionswirtin. Wohlwollend stellte sie fest, dass Adam sein Bett gemacht und etwaige Schmutzwäsche offenbar in seinen Rucksack gepackt hatte. Die geheimnisvolle Rolle lag unter dem Bett - das entdeckte sie, als sie die benutzten Handtücher vom Boden aufhob. Sie verließ das Zimmer, zog die Tür hinter sich zu und lief, die Handtücher an die Brust gedrückt, leichtfüßig die Treppe hinunter. Als sie die Nase hineinsteckte, roch sie Shampoo und Seife und fühlte sich in bisschen wie ein Voyeur.
    Auf dem Küchenfensterbrett stand ein altes Radio. Sie stellte es auf einen Sender ein, der Musik brachte, die ihr gefiel - Lite FM, wofür sie sich nicht schämte -, und belud die Waschmaschine, schaltete den Backofen ein und machte in einer von Mrs Carrs herrlichen Riesenschüsseln Brotteig. Sie steckte gerade bis zu den Handgelenken in klebriger Seligkeit und sang aus voller Kehle bei »Wake Me Up Before You Go-Go« mit, als ihr Handy klingelte. »Hallo?«
    »Grace? Bist du das?« Ewan klang ein wenig befremdet über ihre fröhliche Stimme. Vielleicht hörte es sich aber auch nur durch die Entfernung so an. »Natürlich bin ich es. Ist alles okay?« Sie konnte ein Telefonat immer erst genießen, wenn sie die Möglichkeit eines Unfalls oder einer Verletzung der Jungen ausgeschlossen hatte.
    »Ich denke schon. Wie geht es dir?«
    »Großartig! Naja - einigermaßen«, korrigierte sie sich hastig. Sie durfte nicht zu heiter klingen. »Ich wünschte natürlich, ich wäre bei euch.«
    »Es hört sich an, als wärst du in einem Konzert.« Jetzt klang er eindeutig verstimmt.
    Eilends drehte sie das Radio leiser. »Entschuldige. Wo seid ihr?«
    »Im Motel.«
    »Wie ist es?«
    Sie sah ein schmuddeliges Doppelbett vor sich, mit Laken, die nach Sex rochen, und eine Leuchtreklame, die durch das schmutzige Fenster blinkte. Nur ßr Erwachsene! Hier kommen Sie auf Ihre Kosten!
    »Man kann die Dusche auf zwei verschiedene Stärken einstellen und sich selbst Kaffee oder Tee machen«, berichtete er.
    »Oh.« Wie enttäuschend. Wurde denn alles auf der Welt standardisiert? Hygienisiert? Da lobte sie sich doch Mrs Carrs

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