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Kleiner Hund und große Liebe

Kleiner Hund und große Liebe

Titel: Kleiner Hund und große Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Berte Bratt
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Anton!“ erklärte ich.
    „Ach so. Aber die drei Frikadellen.“
    „Die soll Bisken haben!“
    „Das kann ja gut werden“, seufzte Jessica. „Ihr verwöhnt eure Tiere nach Strich und Faden, Elaine!“
    „Ich weiß es“, stimmte ich zu. „Mama versucht ab und zu vernünftig zu sein, aber sie kämpft gegen eine dreifache Übermacht -Papa, Marcus und mich!“
    „Es ist wirklich ein ganzer Roman, wie ihr zu dem Köt. - ich meine, zu dem süßen Hund gekommen seid“, sagte Jessica. „Was hast du eigentlich gedacht, als die kleine - wie hieß sie nun, die Hündin, ach ja, Cora war es - als sie plötzlich ihr Herrchen wiederfand?“
    „Ich habe geheult“, sagte ich. „Aber ich gönnte es Cora doch, zurück zu ihrem richtigen Frauchen zu kommen - und wie du weißt, endete die ganze Geschichte ja damit, daß unser ganzer Garten umsonst umgegraben wurde!“
    „Wie war der junge Mann? War er nett?“
    „Ja, sicher.“ Ich schwieg.
    „Mochtest du ihn nicht leiden?“
    „Doch, sehr gern.“
    „Du hast dich also in ihn verliebt“, stellte Jessica fest. Wieder schoß die Röte in meine Wangen.
    „Wie kommst du darauf?“
    „Weil du plötzlich so wortkarg bist. Entweder bedeutet das, daß du ihn nicht mochtest, oder daß du dich in ihn verliebt hast. Wie ich aus deiner Gesichtsfarbe sehe, ist letzteres der Fall. Na also, dann los, lauf zum Kaufmann und hol ein Pfund Rinderhack!“
    Ich nahm Bisken an die Leine und trabte los. Ach, diese Jessica! Sie konnte nun auch noch Gedanken lesen! Aber das machte nichts. Mit Jessica konnte ich sowieso über alles sprechen. Es ist eigentlich komisch. Man kann die liebste, beste Mutter auf der Welt haben, eine Mutter, die immer verstehen und helfen würde - und dabei gibt es Dinge, die man einfach besser mit einer älteren, mütterlichen Freundin besprechen kann. Verstehe es, wer kann.
    Ich holte das Fleisch, dann ging ich zur Post. Hier in Rosenbüttel mußten wir selbst unsere Post abholen.
    Da war nur ein einziger Brief, und zwar für mich! Mein Herz machte einen Sprung, als ich auf dem maschinengeschriebenen Umschlag den Lübecker Stempel sah! Kaum war ich auf unserem friedlichen, verkehrsarmen Seitenweg, riß ich den Brief auf und las im Gehen.
    Liebe Elaine! Anbei die versprochenen Bilder. Wie Du siehst, war das Wiedersehen wie erwartet. Nur schade, daß ich Coras Winseln und Glücksheulen nicht auf Band auf genommen habe. Na, du hast es ja selbst miterlebt, bei der denkwürdigen Begegnung zwischen Cora und mir.
    Ich denke oft an Euch und an die so netten Tage bei Euch. Was hast Du doch für liebe Eltern! Ich möchte Euch so gern mal wieder besuchen, glaubst Du, daß ich es darf? Aber es wird erst nächstes Jahr möglich sein. Ich habe seit meiner Heimkehr viel um die Ohren gehabt, habe ein paar sehr persönliche Probleme, die gelöst werden müssen. Na, das wird schon werden. Übermorgen starte ich dann auf meine Reise zum Mittelmeer. Es wird schön heiß da unten sein!
    Was macht Bisken? Falls Du Deine Fotos noch nicht geschickt hast, dann sei so lieb und schick sie meiner Mutter. Die Anschrift hast Du; Muttchen heißt mit Vornamen Susanne.
    Cora läßt vielmals grüßen. Sie liegt hier neben mir, schaut mich selig an, kaut vergnügt an einem Lederknochen und hat anscheinend ihren Sohn vollkommen vergessen.
    Sehr herzliche Grüße, natürlich auch an Deine einmaligen Eltern und an meinen Freund Marcus, von Deinem
    Ingo.
    Ich las den Brief noch einmal, war rasend gespannt auf die Fotos, aber die wollte ich nun nicht hier auf der Straße auspacken. Als ich nach Hause kam, hörte ich Jessicas und Marcus’ Stimmen vom Garten, also nur schnell das Fleisch in die Küche bringen, und dann
    - hoppla, Telefon!
    Es war Mama, die uns sagen wollte, daß sie gut angekommen waren, und daß Papa meinte, er könne den Geschirrspüler in seinen Kombiwagen laden. Wie himmlisch! Den hatten wir bitter vermißt. Sonst war wirklich alles Notwendige im Haus - nun ja, wenn Mama auch die Küchenmaschine einpacken könnte, und noch ein paar Sachen aus meinem Zimmer.
    Ich versicherte ihr, daß es uns blendend ginge, und Jessica sich um alles kümmerte. Dann legte ich den Hörer auf und rannte mit meinen Fotos in den Garten.
    Die Fotos waren ganz reizend. Es waren auch einige dabei, die Ingo hier bei uns gemacht hatte. Eins von Marcus mit den beiden Hunden versetzte meinen Bruder in einen wahren Freudenrausch, und er verlangte, es ausgehändigt zu bekommen, damit er es in seinem Zimmer an die

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