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Kleiner Musicalratgeber für Anfänger und Fortge

Kleiner Musicalratgeber für Anfänger und Fortge

Titel: Kleiner Musicalratgeber für Anfänger und Fortge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Milpauer
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Natürlich gibt es auch Fans, die ihrer Enttäuschung über die Lieblosigkeit diverser CD-Produktionen Ausdruck verleihen. Immerhin: Solche CDs lassen sich ganz gut im Auto hören!
    Dann gibt es aber glücklicherweise noch jene CDs, die sich krass von denen der oben vorgestellten unterscheiden – einfach, weil sie mit viel Herzblut gemacht wurden. Auf ihnen findet man zum Beispiel auch selbst geschriebene und komponierte Songs sowie musikalische Perlen, die man sonst selten zu hören bekommt – nicht nur aus dem Genre des Musicals, sondern auch aus anderen Stilrichtungen. Selbstverständlich sind auch ebenso oft bekannte Musicalsongs auf diesen CDs, jedoch meist mit eigenen, neuen Arrangements versehen. So wird ersichtlich, dass sich der Künstler eigene Gedanken zur Interpretation gemacht hat. Gute Solo CDs bilden immer auch irgendwie den Charakter eines Künstlers ab, geben durch die ausgewählten Musikstücke Einblicke in sein Wesen, seine Vorlieben und Stärken.
    Auf Empfehlungen möchte ich hier jedoch bewusst verzichten. Geschmäcker sind ja bekanntlich verschieden und es wäre langweilig, wenn dem nicht so wäre. Und wie oben schon erwähnt: Wenn man erst einmal eine zeitlang dabei ist, wird man schnell zwischen Einheitsbrei und richtig guter Qualität entscheiden können. Hier gilt, wie so oft: Versuch macht klug!
Guilty Pleasures: Die dunklen Geheimnisse von Fans
    Jeder von uns hat Guilty Pleasures – also Dinge, die er zutiefst genießt, sich aber eigentlich dafür etwas schuldig fühlt beziehungsweise schämt. So genießen es einige Mitmenschen, Kitschromane zu lesen oder trashige Fernsehshows zu sehen; andere hingegen stopfen gerne ungesundes Junkfood in sich hinein. Denken wir jetzt spezifisch in Richtung Musicalfan, so könnte eine Guilty Pleasure beispielsweise darin bestehen, dem Lieblingsdarsteller gerne etwas zu basteln oder ihm Briefchen zu schreiben – und das als erwachsener Mensch, der die Pubertät schon weit hinter sich gelassen hat!
    Gut, Basteln ist jetzt überhaupt nicht meins und obwohl der Impuls schwärmerische Briefe zu schreiben, in der Vergangenheit doch hin und wieder aufgeblitzt ist, konnte ich ihn bisher äußerst erfolgreich unterdrücken. Aber ich habe da andere Leichen im Keller. Eine meiner Guilty Pleasures ist nämlich »Tanz der Vampire«. Ich sage lieber nicht, wie oft ich das Stück schon angeschaut habe, nur dass ich mit zweistellig inzwischen nicht mehr hinkomme. Ich bin wohl tatsächlich ein typischer »Tanz der Vampire«-Fan, denn obwohl ich die Grafendiskussion (zu der erfahrt ihr später übrigens mehr) gar nicht erst führe, halte ich es diesbezüglich mit dem bewährten »Highlander«-Motto: »Es kann nur einen geben!«
    »Tanz der Vampire« ist für mich nämlich nur dann »Tanz der Vampire«, wenn ein gewisser Mann den Graf von Krolock gibt: The one and only Kevin Tarte.Schon alleine, wenn er den Saal betritt fühle ich sie, diese charismatische, erotisch-dominante Ausstrahlung die sein Graf besitzt. Dass er neben der notwendigen Eleganz typisch aristokratisch-geschnittene Gesichtszüge hat und Augen, die so tiefblau sind, dass er dafür eigentlich einen Waffenschein benötigte, ist der Rolle natürlich ganz und gar nicht abträglich. Aber neben diesen unverkennbaren körperlichen Vorzügen versteht er es wie kein Zweiter, mich vor allem mit seiner Gestik und Mimik sofort in den Bann zu ziehen: Eine fein hochgezogene Augenbraue hier, ein verächtlich zuckender Mundwinkel dort, und Augen, die so ziemlich jedes Gefühl dieser Welt perfekt spiegeln können. Kurz: Düstere Zerrissenheit in Perfektion mit genau der richtigen Portion Melancholie. Für mich spielt er den Grafen nicht nur, sondern er hat ihn so sehr in sich aufgesogen, dass er in den drei Stunden Spieldauer der Graf ist! Geradezu beängstigend – und verdammt sexy. Und dann ist da noch diese wunderbare Stimme, die so herrlich seidig klingen kann – ein Gottesgeschenk!
    Wenn Kevin den Grafen verkörpert, dann muss man mich gelegentlich daran erinnern zu atmen, so fasziniert bin ich. Egal wie oft ich ihn schon in dieser Rolle gesehen habe: Jedes Mal gelingt es mir, neue Facetten zu entdecken. Und jedes Mal, wenn ich irgendwo in Bühnennähe sitze, muss ich mich echt zusammenreißen um nicht die Bühne zu stürmen und diese kleine, naive Göre von Sarah nicht einfach zur Seite zu schubsen um zu schreien: »Nimm mich! Was willst du denn mit der? Die liebt dich doch nur wegen dieser bescheuerten roten

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