Kleines Herz in Not
konnte es nicht fassen. Sie bestellte tatsächlich etwas zu essen!
Irgendetwas an ihrer Haltung zeigte ihm, dass sie nicht so desinteressiert war, wie sie sich gab. Das Gespräch mit ihm hatte sie aufgewühlt, auch wenn sie es nicht zugeben wollte. Das Spiel war noch nicht zu Ende.
Der Ober brachte das Essen, und während er servierte, fiel sein Schatten auf ihr Gesicht. Quint blickte genauer hin. Irgendwie erinnerte sie ihn an ... Das konnte doch nicht wahr sein! Er stellte sich Ms. Lassiter mit einer Baseballkappe und einem ölverschmierten Gesicht vor. Skeeter!
Quint kochte vor Wut. Am liebsten hätte er ihr an Ort und Stelle die Meinung gesagt. Sie hatte ihn von Anfang an hereingelegt.
Allerdings würde sie sich noch wundern. Ein Damian zahlte seine Schulden mit Zins und Zinseszins zurück.
2. KAPITEL
„Sein Großvater will Fern Kelly heiraten?" Ungläubig schüttelte Allie den Kopf. „Ich dachte, sie wäre jünger als Mom."
„Stimmt." Greeley nickte ihrer Schwester zu. „Deswegen ist er ja auch strikt dagegen. Er befürchtet nämlich, dass sie seinen Granddaddy überlebt und den Löwenanteil des Familienvermögens erbt."
„So ist nun einmal das Gesetz in Colorado." Thomas Steele, der Ehemann ihrer älteren Schwester Cheyenne, blickte sie nachdenklich an. „Was will er wirklich von dir, Greeley? Ich weiß, du sollst eine Überraschung für deine Mutter sein, aber warum gerade jetzt? Will er nur die Hochzeitspläne seines Großvaters durchkreuzen, oder steckt etwas andere s dahinter?"
„Das wüsste ich auch gern", antwortete Greeley. „Da ich aber auf keinen Fall nach Denver fahre, werde ich es wohl nie herausfinden." Ihre Mutter! So hatte sie Fern Kelly nie gesehen. Für sie war Fern Kelly immer nur die Frau gewesen, die sie geboren und dann verlassen hatte. Das hatte sie ihr bis heute nicht verziehen.
Eine Bewegung am Tisch gegenüber erregte Greeleys Aufmerksamkeit. Quint Damian war aufgestanden und kam jetzt auf sie zu. Er stellte eine Flasche Wein und ein halb volles Glas auf den Tisch und blickte Greeley mit zusammengekniffenen Augen an. „Ich habe da eine Frage."
Thomas war wie immer ganz der Gentleman. Er stand auf und reichte Quint die Hand. „Sie sind also Quint Damian von ,Damian Trucking'. Wir sind uns zwar noch nicht persönlich begegnet, aber Ihre Firma ist bei uns Stammkunde. Mein Name ist Thomas Steele."
„Von Steele Hotels?" Quint Damian schien beeindruckt.
Thomas nickte und stellte Cheyenne und Allie vor. „Greeley kennen Sie ja bereits. Möchten Sie sich nicht zu uns setzen?"
Am liebsten hätte Greeley ihren Schwager erwürgt, doch sie begnügte sich mit einem bitterbösen Blick und widmete sich wieder ihrem Sandwich.
Der ungebetene Gast setzte sich auf einen der freien Stühle. „Ich wäre nie darauf gekommen, dass Sie Ms. Lassiters Halbschwestern sind."
„Wir sind ihre Schwestern", sagte Allie kühl.
„Diese Frau in Denver bedeutet uns gar nichts", fügte Cheyenne hinzu.
Thomas konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen. Die Familie Lassiter hielt zusammen wie Pech und Schwefel. Quint Damian würde sich noch die Zähne ausbeißen! „Sie wollten etwas wissen?"
„Ja." Quint Damian nippte an seinem Wein. „Gibt es ein Rodeo in Mesquite, Texas?" Greeley verschluckte sich und musste husten. Cheyenne warf ihrer Schwester einen fragenden Blick zu und antwortete dann: „Sie meinen sicher das Mesquite Championship Rodeo. Interessieren Sie sich dafür?"
„Er fragt meinetwegen." Greeley ging in die Offensive. „Ich habe heute Nachmittag bei Worth' Pick-up Öl gewechselt. Mr. Damian hat mich gesehen und für einen Jungen gehalten. Ich hatte keinen Grund, dieses Missverständnis aufzuklären. Also habe ich ihm erzählt, dass mein Name Skeeter sei."
Thomas lachte. Cheyenne und Allie versuchten, ernst zu bleiben, was ihnen allerdings nicht gelang. Greeley ignorierte sie und biss in ihr Sandwich.
Greeley Lassiters Ruhe erzürnte Quint mehr als alles andere. Diese Frau war kalt wie Eis. Ein Kuss von ihr, und ihm würde das Blut in den Adern gefrieren.
Warum also wünschte er sich nichts sehnlicher, als ihre Lippen auf seinen zu spüren?
„In Denver könntest du doch einige deiner Kunden besuchen, Greeley", sagte Cheyenne Steele.
Überrascht blickte Quint sie an. Mit Hilfe von dieser Seite hatte er nun wirklich nicht gerechnet.
„Ich fahre aber nicht nach Denver." Energisch schüttelte Greeley Lassiter den Kopf.
Täuschte er sich, oder hatte er tatsächlich
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