Kleines Herz in Not
aussehende Frau traf man selten. Zu seiner Überraschung blickte sie zu ihm herüber und musterte ihn eingehend.
War das etwa Greeley Lassiter? Unmöglich! Diese wieder auferstandene Aphrodite konnte nicht Ferns Tochter sein! Oder etwa doch?
Quint nickte der Frau zu und kassierte dafür einen Blick, der anderen Männern das Blut in den Adern hätte gefrieren lassen. So schnell ließ er sich allerdings nicht abschrecken.
Er wollte aufstehen, aber in diesem Moment kamen ein kleiner Junge und ein großer, elegant gekleideter Mann herein. Die blonde Frau winkte ihnen zu, und es bestand kein Zweifel, dass sie zusammengehörten.
Entspannt lehnte sich Quint zurück, trank einen Schluck Wein und beobachtete die drei aus den Augenwinkeln. Wie war er eigentlich auf die Idee gekommen, dass sich eine solche Schönheit ausgerechnet für ihn interessieren könnte?
Ein kleines rothaariges Mädchen kam ins Restaurant, sah sich suchend um und lief dann zu dem Paar am anderen Tisch. Es folgte eine lautstarke Begrüßung mit vielen Küssen und Umarmungen, in die auch die blonde Frau einbezogen wurde, die gleich nach dem Kind den Raum betreten hatte.
Was geht hier eigentlich vor? dachte Quint irritiert. Warum blickten sie immer wieder zu ihm herüber? Waren allein stehende Männer in Aspen denn so selten? Spöttisch hob er das Weinglas und prostete ihnen zu.
Der kleine Junge sagte etwas, und alle sahen zur Tür. Was war denn nun schon wieder?
Stirnrunzelnd blickte Quint in die gleiche Richtung und traute seinen Augen kaum.
Eine absolute Traumfrau hatte das Restaurant betreten. Die Lady hatte langes braunes Haar und trug ein tief ausgeschnittenes, knöchellanges rotes Kleid, das an beiden Seiten hohe Schlitze hatte. Quint atmete scharf ein. Die Frauen hier in Aspen waren wirklich umwerfend attraktiv!
Nur mühsam kehrte er wieder auf den Boden der Tatsachen zurück. Er wartete auf Greeley Lassiter, und er durfte sich nicht ablenken lassen. Nicht einmal von einer Göttin.
Wieder blickte er zum Eingang. Niemand zu sehen. Auch gut. So hatte er etwas länger Zeit, die braunhaarige Frau zu bewundern.
Zu seiner Überraschung war sie zu den beiden Paaren am Tisch gegenüber gegangen und unterhielt sich mit ihnen. Sie hatte das kleine Mädchen auf den Arm genommen. Der elegant gekleidete Mann sagte etwas, und sie drehte sich um und blickte zu ihm herüber.
Quint blinzelte. Er hatte doch tatsächlich ihre Aufmerksamkeit erregt. Was scherte ihn Ms. Lassiter! Um die konnte er sich auch morgen noch kümmern. Wichtig war nur, diese attraktive Frau nach oben in die Suite und in sein Bett zu bekommen.
Sie setzte das Mädchen ab und kam auf ihn zu. Er konnte sein Glück einfach nicht fassen. „Mr. Damian?"
Quint sprang auf. „Ja." Ihr Parfüm duftete wundervoll. Er hatte zwar keine Ahnung, was hier vor sich ging, aber es war ihm egal. Sie hatte sich die Mühe gemacht, seinen Namen herauszufinden, das allein zählte. Quint schenkte ihr ein strahlendes Lächeln.
Ihre nächsten Worte trafen ihn völlig unvorbereitet. „Ich bin Greeley Lassiter."
„Unmöglich!" Sie hatte ihn restlos aus der Fassung gebracht. „Ich meine, so habe ich Sie mir nicht vorgestellt." Er klang schon wie ein verdammter Teenager! Fehlte nur noch, dass er rot wurde!
Greeley Lassiter warf ihm einen kühlen Blick zu und setzte sich ihm gegenüber. „Das beruht nicht auf Gegenseitigkeit. Sie sind genauso, wie ich erwartet hatte. Übrigens, Ihre Serviette liegt auf dem Boden."
Zum Teufel, das Treffen entwickelte sich anders als geplant! Sie hatte die Kontrolle übernommen, und das passte ihm überhaupt nicht.
Greeley Lassiter winkte dem Ober, der auch sofort zu ihrem Tisch kam. „Bitte bringen Sie Mr. Damian eine neue Serviette. Und ich hätte gern ein Mineralwasser."
„Der Wein ist ganz hervorragend." Quint versuchte zu retten, was noch zu retten war. „Darf ich Ihnen etwas einschenken?"
„Nein. Warum wollten Sie sich mit mir treffen?"
„Lassen Sie uns zuerst essen."
„Ich habe keinen Hunger." Sie lächelte dem Ober zu, der ihr gerade das Mineralwasser einschenkte.
Also gut, sie wollte es auf die harte Tour. Quint legte die Speisekarte zur Seite. „Es geht um Fern Kelly, Ihre Mutter."
„Diese Frau interessiert mich nicht."
Langsam, aber sicher brachte diese unnahbare Ms. Lassiter ihn zur Weißglut. War sie begriffsstutzig oder einfach nur unhöflich? „Wie Sie meinen. Dann sollten wir vielleicht über Sie sprechen."
Sie trank einen Schluck
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