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Kleines Herz in Not

Titel: Kleines Herz in Not Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeanne Allan
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anscheinend die Hoffnung nicht auf." Quint hatte es sich auf einem der Korbzweisitzer gemütlich gemacht.
    „Das beantwortet meine Frage nicht."
    „Ich wusste nicht, wie gut du schwimmen kannst. Vielleicht hätte ich dich ja retten müssen."
    „Wie du siehst, bin ich nicht ertrunken. Du kannst also wieder ins Bett gehen." Greeley zog den Bademantel über die nassen Sachen und trocknete sich mit einem Handtuch das Haar. Warum mit der Entschuldigung bis zum Morgen warten? Sie konnte es auch gleich hinter sich bringen. Allerdings wusste sie nicht, wie. Sich zu entschuldigen war nicht einfach. „Was ich vorhin über deine Familie gesagt habe, tut mir sehr Leid. Dein Vater und Großvater haben großartig und tapfer gehandelt, und ich hatte nicht das Recht, mich über sie lustig zu machen." Erleichtert atmete sie durch. Geschafft!
    „Für mich werden sie immer Helden sein. Wenn du anderer Meinung bist, kann ich es nicht ändern." Quint war kaum zu verstehen.
    Er hatte ihr die in der Hitze des Gefechts geäußerten Worte also noch nicht verziehen. Verlegen blickte sie zu Boden. Das Schweigen zwischen ihnen dauerte an, bis Greeley es nicht länger aushielt. „Deine Sekretärin hat mir verraten, dass ,Damian Trucking' mit einem Förderprogramm Kinder von der Straße holt. Das finde ich toll." Vielleicht war es das Beste, das Thema zu wechseln.
    „Wenn sie beschäftigt sind, brechen sie hier nicht ein", erwiderte er kurz angebunden. Anscheinend war es ihm unangenehm, darüber zu sprechen.
    „Du trainierst sie auch?"
    Quint zuckte die Schultern. „Dann bleibe ich wenigstens in Form."
    Greeley setzte sich ihm gegenüber. Im Halbdunkel war sein Gesicht nur schwer zu erkennen.
    „Ich würde dich gern etwas fragen."
    Er zögerte, antwortete dann aber doch. „Schieß los."
    „Wenn du mit Fern nicht ausgegangen bist und sie dich nicht sitzen gelassen hat, warum hasst du sie dann so? Ich weiß, sie nutzt deinen Großvater nur aus und hat es auf sein Geld abgesehen. Aber musst du uns deswegen gleich alle verdammen? Sie ist nun einmal meine Mutter. Was kann ich dafür?"
    „Ich habe nichts gegen dich."
    Das nasse T-Shirt wurde langsam klamm, und Greeley zog den Bademantel fester um sich.
    „Ach nein? Du hast mir oft genug zu verstehen gegeben, dass du mit mir nichts zu tun haben möchtest. Wie die Mutter, so die Tochter."
    „Enttäuscht?"
    Sein verführerischer Tonfall ließ sie erschauern. Das Gespräch nahm eine gefährliche Wendung. Ich bin allein mit Quint, dachte sie erschrocken. Es war ein Fehler gewesen, sich zu ihm zu setzen. Sie hätte gleich zurück in ihr Zimmer gehen müssen. Sie musste ihn irgendwie ablenken. Plötzlich fiel ihr das Telefongespräch wieder ein. „Verflixt, Quint, das habe ich ja ganz vergessen! Deine Mutter hat angerufen. Du sollst dich so schnell wie möglich bei ihr melden. Es tut mir Leid ... Du warst schwimmen, und ich ... Jetzt wird sie denken, ich hätte dir absichtlich nichts gesagt."
    „Wie kommst du denn darauf?"
    „Sie war äußerst ungehalten, als sie meinen Namen hörte. Das kann doch nicht nur an Fern liegen! Da steckt noch etwas anderes dahinter, ich weiß bloß nicht, was."
    Quint atmete tief durch. „Ich denke, du hast ein Recht darauf, die Wahrheit zu erfahren." Gespannt hörte Greeley zu. „Big Eds erste Frau, meine Großmutter, ist zusammen mit ihrem Baby im Kindbett gestorben. Mein Dad war damals noch ein Junge, aber sie haben ihn trotzdem mit ins Krankenhaus genommen. Wahrscheinlich haben sie gewusst, dass sie sterben würde. Sie hat meinen Dad gebeten, sich um Big Ed zu kümmern. Er hat sein Versprechen nie gebrochen. Am Tag vor seiner Abreise nach Vietnam hat er Mom aufgetragen, bis zu seiner Rückkehr für Granddad zu sorgen. Aber er kam nicht mehr zurück."
    Sie konnte sich die restliche Geschichte zusammenreimen. „Deswegen ist deine Mutter also hier eingezogen. Wie alt warst du, als sie wieder geheiratet hat?"
    „Neunzehn."
    Und damit alt genug, um sich um seinen Großvater zu kümmern. „Deshalb hängst du so an Big Ed. Du hast deiner Mutter versprochen, ihn nicht im Stich zu lassen."
    „Zuerst hat Mom sich geweigert, Phils Antrag anzunehmen. Es hat Monate gedauert bis ich sie zur Hochzeit überreden konnte."
    Nun fehlte nur noch ein Teil des Puzzles. „Jetzt hast du Angst, deinen Schwur brechen zu müssen."
    „Deine Mutter ist nur auf Big Eds Geld aus und das gute Leben, das er ihr bieten kann. Er rennt in sein Verderben. Das muss ich

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