Kleines Herz in Not
willst du das wissen? Vielleicht ist doch Liebe im Spiel?"
„Liebe!" Quint wollte nicht glauben, was er da hörte. „Fern liebt nur sich selbst und das Geld. Wenn sie erreicht hat, was sie will, wird sie Big Ed verlassen und ihm das Herz brechen - wie sie es schon bei einigen anderen Männern getan hat. Ich habe Nachforschungen anstellen lassen." Er/hatte kein Verständnis dafür, dass Greeley ihre Mutter auch noch verteidigte. „Du weißt selbst am besten, was es bedeutet, von ihr im Stich gelassen zu werden."
Als er ihr betroffenes Gesicht sah, hätte er seine Worte am liebsten sofort zurückgenommen, doch es war zu spät. „Es tut mir Leid", sagte er zerknirscht.
„Macht nichts", flüsterte Greeley.
Was glattweg gelogen war. „Ich wollte dich nicht verletzen, aber ich finde, es ist an der Zeit, der Wahrheit ins Gesicht zu blicken."
„Stimmt." Sie stand auf. „Gute Nacht."
Quint ließ sich von ihrem kühlen Tonfall nicht täuschen. In Wirklichkeit war sie traurig und aufgewühlt. Wahrscheinlich weinte sie sich gleich in ihrem Zimmer in den Schlaf. Das musste er verhindern. Als sie an ihm vorbeiging, hielt er sie am Arm fest.
„Bitte bleib. Ich würde mich gern noch weiter mit dir unterhalten."
Greeley blieb wie erstarrt stehen, und er fühlte sich an eine ihrer Skulpturen erinnert. „Du bist heute den ganzen Tag in der Firma gewesen. Hast du schon eine Vorstellung, was du für Granddad machen willst?"
Sie zuckte die Schultern. „Keine Ahnung."
Er ließ sich nicht abschrecken. „Dir wird schon etwas einfallen."
„Ach ja? Woher willst du das denn wissen? Du denkst wohl, dein Wunsch ist mir Befehl?"
„Du interessierst dich für die Spedition. Nein, leugne es nicht", sagte er lächelnd, „meine Mechaniker sind voll des Lobes. Du hast sie schwer beeindruckt." Erst mit ihren hautengen Jeans und dann mit ihren detaillierten technischen Kenntnissen. „Darauf kannst du dir schon etwas einbilden. Meine Leute sind sonst äußerst zurückhaltend."
Greeley lachte. Er liebte den Klang ihrer Stimme. Es war nicht gespielt, sie freute sich wirklich. Quint zog sie neben sich auf das Sofa, und sie wehrte sich nicht.
„Einer deiner Mechaniker hat mir erzählt, ich wäre die erste Frau, die sich nicht über die Größe der LKW- Reifen wundert. Wenigstens weiß ich jetzt, wie die Fahrerkabinen von innen aussehen. Davy wird grün vor Neid, wenn ich ihm davon berichte."
Quint rückte näher an sie heran und legte den Arm auf die Rückenlehne des Sofas. „Du hast schon eine tolle Familie."
„Wir halten zusammen, auch in den schlimmsten Krisen. Besonders Worth fühlt sich für uns verantwortlich, weil er der einzige Mann im Haus ist."
„Vielleicht hat er ja genau wie ich ein Versprechen gegeben." Er legte ihr den Arm um die Schultern und begann, über ihr Haar zu streichen.
Greeley atmete tief durch, protestierte allerdings nicht. „Das musst du anders sehen. Die Familie ist für uns keine Bürde. Wir lieben uns, und jeder ist für den ändern da."
Quint spielte fasziniert mit einer Strähne und schwieg. Ihr Haar duftete leicht nach Chlor, und ihre Haut schimmerte weiß. Nicht einen Augenblick hatte er vergessen, dass Greeley unter dem Bademantel nur ein nasses T-Shirt und einen Slip trug. Ihr Bein berührte seins. Es war ein wundervolles Gefühl. Spürte sie es auch? „Dein Haar ist nass."
Sie blickte ihn herausfordernd an. „Tatsächlich? Badest du ohne Wasser?" Ihr Mund war eine einzige Einladung.
Er musste sie einfach küssen.
Zuerst erstarrte sie, doch als sie sich von der Überraschung erholt hatte, schmiegte sie sich an ihn. Ihre Lippen waren weich und angenehm kühl. „Du schmeckst nach Zahnpasta mit Chlorgeschmack", flüsterte Quint heiser. „Davon kann ich nicht genug bekommen."
Greeley lachte leise.
Quint hinterließ auf ihrer Wange eine Feuerspur von heißen Küssen und begann dann, zärtlich an ihrem Ohrläppchen zu saugen.
Sie löste sich von ihm. „Bitte nicht. Dabei bekomme ich jedes Mal eine Gänsehaut."
„Jedes Mal?" Er musterte sie mit finsterer Miene. „Vielleicht bist du so freundlich und verrätst mir, was ich tun muss, damit ich neben deinen ganzen anderen Männern bestehen kann."
Greeley verharrte regungslos. „Was denkst du denn?" erwiderte sie schließlich leise. „Du bist nicht der erste Mann, der mich küsst. Oder glaubst du etwa, ich hätte bis jetzt im Kloster gelebt? Du hast sicher auch schon einschlägige Erfahrungen gesammelt."
Sie wollte von ihm
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