Kleines Herz in Not
Hand und hielt sie fest. „Es wäre alles ganz anders, wenn Davy nicht hier wäre."
„Dann hätten Sie mich wohl kaum als Betreuerin für Davy eingestellt.
„Nein. Aber ich hätte ernsthaft darüber nachgedacht, selbst Ihre Dienste in Anspruch zu nehmen. Sie hätten mich sicher glänzend unterhalten."
Was für eine Unverschämtheit! Deutlicher konnten seine Worte ja wohl nicht mehr sein. Cheyenne riss sich los. „Ich bin sicher, dass es viele Frauen geben wird, die Ihnen diese zweifelhafte Ehre erweisen würden. Sie sind einfach nicht mein Typ."
„Sie sind auch nicht mein Fall. Sie sind der Gesund-weil-immer-an-der-frischen-Luft-Frauentyp aus einer Kleinstadt, der noch an die große Liebe und an feste Bindungen glaubt. Ich persönlich ziehe anders geartete Frauen vor."
„Ich interessiere mich nicht die Bohne dafür, was Sie mögen oder nicht. Und Sie können mir gestohlen bleiben."
Neugierig betrachtete er sie. „Sie sind genau wie ich neugierig, was wohl geschehen wäre, wenn wir uns richtig geküsst hätten."
Cheyenne wusste einfach nur, der Kuss hätte für sie verheerende Folgen gehabt.
„Es ist sinnlos, über etwas nachzudenken, das nie geschehen wird", erwiderte sie ruhig. Sie beschloss, wieder zum eigentlichen Thema zurückzukehren. „Ich werde für morgen die Einkäufe erledigen. Was halten Sie davon, wenn ich erst einmal alles bezahle und Ihnen dann die Quittungen mit meiner Rechnung zukommen lasse?"
„Wie Sie wollen”, antwortete er gelangweilt.
Jetzt war er wieder der unnahbare Thomas Steele. Es ist sinnlos, dachte Cheyenne traurig, ich werde ihn und Davy nie zusammenbringen. Wortlos drehte sie sich um und wollte das Hotel verlassen, erstarrte aber, als eine Frau plötzlich sagte: ,,Hallo Tommy! "
Cheyenne wandte sich um und sah eine große, schlanke, elegant gekleidete Frau mit glattem rotbraunen Haar auf Thomas Steele zusteuern. Sie hatte so viel Schmuck angelegt, dass man hätte meinen können, damit hätte die gesamte Staatsverschuldung der Vereinigten Staaten beglichen werden können. An dieser Frau war einfach alles perfekt: die Augenbrauen, Lippen, die Haut und das Make-up, das diese Vollkommenheit noch betonte. Wer, um Himmels willen, fand so eine künstliche Schönheit eigentlich attraktiv? Cheyenne entschied sich, die beiden allein zu lassen.
Was Thomas aber offenbar nicht gefiel. Er nahm ihren Arm. „Warten Sie. Vielleicht gibt es eine Änderung des Plans."
Wenn Thomas Steele dachte, er würde ihr einen Gefallen tun, wenn er ihr diese Frau aufhalste, hatte er sich getäuscht. Cheyenne war lange genug im Geschäft und kannte diesen Lebenslänglich-auf-Diät-Frauentyp nur zu gut. Und eins wusste sie genau: Mit solchen Frauen wollte sie nichts zu tun haben. Kein Mensch konnte es ihnen recht machen, und Cheyenne wollte es auch gar nicht erst versuchen.
Unter den vielen Ringen auf den Fingern der Unbekannten befand sich kein Ehering. Also war sie möglicherweise geschieden. Was auch ihr Gesichtsausdruck verriet: Die Frau war auf der. Jagd. Und Thomas Steele ihr erklärtes Ziel.
„Überraschung, Tommy."
„Hallo, Stephanie."
„Ohne dich war es zu Hause so langweilig." Die Frau zog einen Schmollmund. „Als Bobby und Cynthia Jones mir erzählt haben, dass sie auch nach Aspen fliegen ... Du erinnerst dich doch noch an Robert Pennelton Jones, oder? Von den Penneltons aus Manhattan. Er macht an der Wall Street irgendetwas mit Geld. "
„Er scheffelt es wahrscheinlich körbeweise." Cheyenne konnte sich einfach nicht zurückhalten.
Stephanie runzelte die Stirn und blickte Cheyenne überrascht an. „Sie kennen die Jones-Familie?" Der Zweifel daran spiegelte sich nur zu deutlich in ihrem Gesicht wider, während sie abfällig Cheyennes Kleidung betrachtete.
„Ich habe mir nie die Mühe gemacht, die Jones kennen zu lernen."
Thomas krallte die Finger in ihren Arm, und Cheyenne zuckte zusammen. Irgendwie kam es ihr vor, als klammerte er sich an sie wie ein Ertrinkender an einen Rettungsring.
„Tommy, deine kleine Freundin ist ja richtig amüsant." Stephanie würdigte Cheyenne keines Blickes mehr, sondern wandte sich wieder Thomas zu und legte sich richtig ins Zeug. „Wie schön, dich hier zu treffen, Tommy! Natürlich essen wir heute Abend zusammen. Und danach würde ich einen Nightclub vorschlagen und dann", flüsterte sie verführerisch, „wer weiß.
„Vielen Dank für die Einladung, Stephanie. Ich habe aber schon gegessen."
„Was, jetzt schon? Es ist doch erst
Weitere Kostenlose Bücher