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Kleines Herz in Not

Titel: Kleines Herz in Not Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeanne Allan
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Personal hat ihn nach längerer Suche im Keller des Hotels gefunden, wo er sich zusammen mit einem schmutzigen, verlausten Hund versteckt hatte - und das, obwohl ich ihm verboten hatte, diesem Streuner auch nur noch einmal zu nahe zu kommen." Angewidert verzog Mrs. Steele das Gesicht.
    Cheyenne hatte schweigend zugehört. Etwas an dieser Geschichte kam ihr bekannt vor. Aber was? Und plötzlich fiel es ihr wieder ein. Es war etwas, das Davy gesagt hatte. Vor einigen Tagen hatte sie ihm die Geschichte von einem Hund vorgelesen, der einem kleinen Jungen gehörte und immer wusste, was sein Herrchen gerade dachte. Davy hatte sie gefragt, ob es stimmte, dass Menschen und Tiere sich gut verstehen würden. Und Cheyenne hatte das bejaht. Schüchtern hatte Davy zugegeben, dass er und Slots auch miteinander sprachen.
    Mrs. Steele hatte inzwischen einen Monolog über die Undankbarkeit der Kinder ihren Eltern gegenüber begonnen, aber Cheyenne hörte gar nicht richtig hin. Endlich wusste sie, wo sie zu suchen hatte.
    „Rufen Sie bitte Frank McCall an, Mrs. Steele. Sagen Sie ihm, ich bin noch einmal zur Ranch hinausgefahren. Ich glaube, dass Davy dort ist. Frank soll es den anderen mitteilen. Ich rufe an, sobald ich den Jungen gefunden habe."
    Der Weg zur Double Nickel Ranch kam Cheyenne wie eine Ewigkeit vor. Endlich aber hatte sie die Ausfahrt erreicht und bog ab. Sie verlangsamte das Tempo und blickte immer wieder nach links und rechts. Vielleicht hatte es Davy noch nicht bis zur Ranch geschafft.
    Denn eins hatten sie nicht bedacht. Sie hatten zwar das Gelände von oben bis unten auf den Kopf gestellt, aber es war viel zu früh gewesen.
    Das ist es, dachte Cheyenne hoffnungsvoll. Er ist bestimmt unterwegs zu Slots, seinem Pony, dem einzigen Lebewesen, dem er noch vertraut.
    Warum war er nicht zu ihr gekommen? Cheyenne kannte die Antwort. Thomas hatte zwar gesagt, er habe Davy gegenüber nichts verlauten lassen, aber sie wusste genau, dass Kinder einen sechsten Sinn für Probleme hatten. Irgendetwas in Thomas' Stimme hatte Davy verraten, dass sein Onkel wütend gewesen war. Und er hatte gleich daraus geschlossen, dass Cheyenne nichts mehr mit ihnen zu tun haben wollte. Also blieb nur noch der Weg zu seinem einzigen Freund auf der Welt.
    Cheyenne bremste vor dem Haus, stieg aus und lauschte. Shadow, der fast blinde und taube Hund, döste auf der Veranda und ließ sich auch nicht von dem Eichelhäher stören, der kreischend vorbeiflog. Eine schwarz-weiße Katze kam aus der Scheune geschossen, und auch die Pferde auf der Weide hatten die Köpfe zur Scheune gedreht.
    Cheyenne hätte vor Erleichterung am liebsten laut gejubelt. Davy war in der Scheune.
    Schnell betrat sie das große Gebäude. Aber dort war es ruhig. Unheimlich ruhig. Kein raschelndes Stroh, keine umherlaufenden Mäuse oder Katzen. Keine Vögel unter dem Dachboden. Ein Schauder lief Cheyenne den Rücken herunter. Etwas stimmte hier ganz und gar nicht. Sie wartete einen Augenblick, bis sich ihre Augen an das Halbdunkel gewöhnt hatten.
    „Ich habe schon auf dich gewartet, du Miststück."
    Sie saßen auf einem Heuballen direkt in der Mitte der Scheu­ ne. Davy und Harold Karper, der Mann, der seinen Stiefsohn misshandelt hatte. Der Mann, den Cheyenne angezeigt hatte und der sie verantwortlich machte für all das, was geschehen war.
    Gleich nachdem Thomas von Frank McCall erfahren hatte, wo­ hin Cheyenne gefahren war, hatte er sich einen Wagen geliehen und war ihr in Rekordtempo gefolgt. Er entdeckte ihr Auto so­ fort und stellte fest, dass sie es sehr eilig gehabt haben musste. Die Fahrertür stand noch offen, und der Schlüssel steckte. Er zog ihn ab und lief ins Haus.
    Einige Minuten später hatte er sich überzeugt, dass weder Cheyenne noch Davy im Gebäude waren. Er ging auf die Veranda und sah sich suchend um. Hinter der Scheune sah er einen ihm unbekannten Pick-up, der so geparkt war, dass er nur von der Veranda aus zu sehen war.
    Irgendetwas - er konnte selbst nicht sagen, was - hielt ihn da­ von ab, laut zu rufen. Etwas stimmte hier nicht, und Thomas war entschlossen, der Sache auf den Grund zu gehen.
    Er nahm das Handy aus der Tasche, wählte, erklärte mit leiser Stimme kurz die Situation, lauschte dann einen Augenblick und sagte: „Nein, ich werde nicht warten." Und er unterbrach die Verbindung, ohne auf die Proteste des anderen Teilnehmers zu achten.
    Vorsichtig machte sich Thomas auf den Weg zur Scheune und behielt vor allem das Fenster oben im

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