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Kleines Herz in Not

Titel: Kleines Herz in Not Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeanne Allan
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Thomas sah sie genauer an und fluchte leise. Wieso hatte er ihre großen, starr blickenden Augen vorher nicht bemerkt? Er legte den Arm um sie. Keine Reaktion. „Lass uns ins Haus gehen. Soll ich dir helfen?"
    „Wieso? Glaubst du etwa nicht, dass ich es allein schaffe? Denkst du etwa, dass ich so viel Angst gehabt habe, dass meine Beine mich immer noch nicht tragen? Dass ich, weil ich nicht in der Lage war, einen kleinen Jungen zu retten, nicht einmal mehr ins Haus zurückgehen kann?”
    Wut war besser als diese erschreckende Teilnahmslosigkeit. Er hätte sie am liebsten geküsst, aber er war einfach zu wütend.
    „Weißt du eigentlich, dass du Karper mit deinen Äußerungen nur noch weiter auf die Palme getrieben hast?"
    „Wie bitte?" fragte sie entrüstet.
    Sie konnte sich aufregen, bis sie schwarz wurde. Sie hatte nicht draußen vor der Scheune stehen und dieses furchtbare Gefühl der Hilflosigkeit erdulden müssen. „Eigentlich ein Wunder, dass der Kerl nicht mit der Whiskeyflasche auf dich losgegangen ist. Denkst du eigentlich nie nach, bevor du handelst?"
    „Anscheinend nicht", erwiderte Cheyenne mit eiskalter Stimme. „Und da du ja schon mehrfach deine Meinung über mich und meine Einmischungen laut und deutlich kundgetan hast, weiß ich gar nicht, was du hier eigentlich noch willst. Falls du darauf warten solltest, dass ich dir auf Knien danke und deine Heldentaten lobe, vergiss es. Ich habe mich bereits bedankt."
    „Sehr witzig!" Er fragte sich, was eigentlich in ihn gefahren war, als er ihr den Heiratsantrag gemacht hatte. Er konnte sich wirklich glücklich schätzen, dass sie abgelehnt hatte.
    Oder etwa nicht?
    „Was willst du dann noch hier? Du warst doch derjenige, der mich nicht mehr wieder sehen wollte. Ich hoffe, du findest eine Frau, die deiner würdig ist und die auch nichts von Liebe hält. Soll sie doch dein ödes Leben mit dir teilen und dir jeden Morgen deine langweiligen Krawatten zurechtlegen."
    Zur Hölle noch mal, dachte er. Ich muss sie einfach küssen - egal, was für Konsequenzen das nach sich ziehen wird.
    Thomas zögerte nicht lange und küsste sie direkt auf den Mund. Und es war, als hätte Cheyenne nur darauf gewartet. Sie legte die Arme um ihn, presste sich an ihn und erwiderte seinen Kuss mit einer Intensität, die ihn überraschte. Er kämpfte kurz mit sich, ob er sie bremsen sollte, aber der Gedanke war so schnell wieder verschwunden, wie er gekommen war.
    Er liebte ihr Haar. Diese seidige, blonde Fülle, die sich so herrlich unter seinen Fingerspitzen anfühlte. Alles um ihn her verblasste. Es gab nur noch sie beide. Er atmete ihren Duft ein. Sie roch wundervoll.
    Thomas ließ die Hände über Cheyennes blaues T-Shirt gleiten und genoss die Wärme, die sich langsam in seinem Körper aus­ breitete. Er liebte ihre hautengen Jeans, die ihren Po umschmeichelten, und freute sich schon darauf, ihn zu umfassen.
    Seit dem Abend in New York hatte er noch etwas gut bei ihr - und er freute sich schon darauf, ihr das T-Shirt zu zerreißen, damit sich nichts mehr zwischen ihnen befand.
    Er mochte es, wenn sie ihn so stürmisch küsste. Und wenn ihre Hände dabei sanft über seinen Körper glitten.
    Die Sinnlichkeit, die von ihr ausging, faszinierte ihn, und er genoss es, dass sie sich an ihn klammerte, als er sie vorsichtig vom Heuballen hob und auf den Boden legte. Sie wollte ihn nicht loslassen. Und er wollte auch nicht, dass sie es tat.
    Und die ganze Zeit lösten sich ihre Lippen nicht voneinander. „Ich wollte eigentlich nur sehen, ob bei euch alles in Ordnung ist, aber ich glaube, diese Frage ist überflüssig."
    Erschrocken fuhr Thomas hoch. Worth stand an der Scheunentür. Neben ihm standen Allie, Greeley und Mary Lassiter, die den Arm um Davy gelegt hatte.
    Verlegen suchte Thomas nach den richtigen Worten.
    Davy kam auf ihn zugelaufen. Er strahlte übers ganze Gesicht. „Wir haben alle Pferde eingefangen. Und Slots habe ich ganz allein wieder auf die Weide gebracht. Willst du jetzt mit mir sprechen?"
    Verdammt noch mal, dachte Thomas. Er hatte nun wirklich etwas anderes vor, als einen kleinen Jungen auszuschimpfen. Er wollte Cheyenne lieben, wild und leidenschaftlich, hier in dieser Scheune, jetzt und sofort.
    „Komm, Davy", sagte Mary lächelnd, „wir gehen ins Haus und machen uns etwas zu essen. Nach dieser ganzen Aufregung hast du doch bestimmt Hunger. Ich bin sicher, dass Worth uns noch etwas vom Schokoladenkuchen übrig gelassen hat, den ich gestern gebacken

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