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Kleines Lexikon der Reise-Irrtuemer

Kleines Lexikon der Reise-Irrtuemer

Titel: Kleines Lexikon der Reise-Irrtuemer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nele-Marie Bruedgam
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Tempel, Paläste, Ballspielplätze, von Gebäuden gerahmte Plätze (den spanischen Plazas nicht unähnlich), Verwaltungs- und Repräsentationsbauten sowie Wohnhäuser – alles kunstvoll strukturiert und dekoriert. Manche dieser Orte sind heute in großen Teilen wiederaufgebaut und ziehen Touristen wie Wissenschaftler in ihren Bann. Zu den bekanntesten gehören Tikal (Guatemala), Copán (Honduras), Palenque und Uxmal (Mexiko), die allesamt auf der UNESCO-Liste des Weltkulturerbes stehen. Andere Orte wurden erst spät entdeckt, dort sind Archäologen jetzt mit Ausgrabungen beschäftigt.
    Die Klassische Periode hielt etwa bis zum 10. Jahrhundert an, dann verließen die Maya die Zentren ihrer Stadtstaaten. Tempel, Paläste und ganze Städte wurden dem Verfall preisgegeben und versanken im wuchernden Tropenwald. Die Reste vieler Orte bleiben vermutlich für immer verborgen. Fortan lebten die Maya wieder in verstreuten Siedlungen, widmeten sich der Landwirtschaft und führten ein vergleichsweise einfaches Leben, in dem Kunst, Architektur und Wissenschaft kaum noch eine Rolle spielten. Diese sogenannte Nachklassische Periode endete mit der Eroberung Mittelamerikas durch die Spanier: Im Verlauf des 16. und 17. Jahrhunderts vereinnahmten sie nach und nach das von den Maya besiedelte Gebiet.
    Doch nicht die spanische Invasion, sondern das Ende der Klassischen Periode im 10. Jahrhundert wird im Allgemeinen als Zeitpunkt des »Untergangs« oder »Verschwindens« angesehen. Wie kam es dazu, dass Herrscher ihre Herrschaft verloren, Stadtstaaten sich auflösten und Völker sich in alle Richtungen verstreuten? Bis heute fehlen eindeutige Erklärungen – was die Faszination für das Phänomen noch weiter anheizt und auch zu wilden Spekulationen führt: Wegen der intensiven Beschäftigung der Maya mit Astronomie glauben nicht wenige Menschen, es habe Kontakte zwischen Maya und Außerirdischen gegeben. Von solchen Theorien mag man halten, was man will. Aber einen gewissen Zauber empfindet wohl selbst der nüchternste Pragmatiker, wenn er die alten Baukunstwerke besucht.
    Daneben existieren viele verschiedene wissenschaftliche Thesen zum Ende der klassischen Maya-Periode. So vermutet man beispielsweise, dass die landwirtschaftlichen Erträge nicht ausreichten, um die Bevölkerungen der Städte zu ernähren. Möglicherweise ging die Umwelt an Rodungen und Monokulturen zugrunde. Auch eine Periode extremer Dürre könnte zum Exodus geführt haben. Weitere Erklärungsvarianten sind Seuchen, politische Krisen und Kriege, welche die Auflösung der Gesellschaftsstrukturen verursacht haben könnten. Alles Ereignisse, wie sie noch immer überall auf der Welt vorkommen und den Lauf der Geschichte beeinflussen. Sehr wahrscheinlich war es im Falle der Maya ein Zusammentreffen mehrerer Faktoren, das die sozialen Umwälzungen zur Folge hatte.
    Bis heute betreibt ein Großteil der Maya Landwirtschaft. Es existieren viele verschiedene Maya-Sprachen (allein in Guatemala sind es über 20), die als Muttersprache erlernt und im Alltag gesprochen werden (auch wenn sie nicht den Status offizieller Landessprachen haben). Die Maya pflegen ihre Traditionen – und führen zugleich ein ganz normales westliches Leben, wenngleich oft in bescheidenen, ärmlichen oder auch bitterarmen Verhältnissen.

BEI MCDONALD‘S IST DAS ESSEN ÜBERALL AUF DER WELT GLEICH
    Man spricht nicht darüber und manch einer schämt sich dafür. Doch fast jeder tut es gelegentlich: Wenn der Hunger groß ist, die Zeit drängt und ein schneller, preiswerter, unkomplizierter Imbiss das beste wäre – dann geht’s ab zu McDonald’s. Wo man auch im Ausland weiß, was einen erwartet: Hamburger, Cheeseburger, Big Mac, Chicken McNuggets, McSundae-Eis und so weiter.
    Aber das ist ja gerade das Schlimme, meinen die Gastro-Puristen: überall auf der Welt der gleiche Einheitsbrei bei McDonald’s!
    Sie haben keine Ahnung. Auf Reisen können McDo-Besuche für viele Überraschungen sorgen, und oft gibt es als Beilagen ein paar landeskundliche Einblicke.
    In Indien zum Beispiel, wo Hindus die Rinder als heilig verehren, brät man keine Rindfleischburger. Der Big Mac heißt dort Chicken Maharaja Mac und ist mit einer doppelten Portion Hähnchenfleisch gefüllt. Auch alle weiteren McDonald’s-Speisen werden dort auf Hühnerfleisch- oder Fischbasis hergestellt oder sie sind vegetarisch. Als Service für die vielen Hindus, die sich streng vegetarisch ernähren, sind die Küchen unterteilt in Bereiche

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