Kleines Lexikon der Reise-Irrtuemer
sind einzeln gebuchte Flug- und Bahntickets in den allermeisten Fällen günstiger, je früher man bucht, und das gilt auch für Hotelzimmer. Und für Mietwagen.
Wer gern den teuersten Preis für einen Mietwagen bezahlen möchte, geht am Urlaubsort zu einem Verleihbüro und sagt: »Ich hätte gern einen Wagen, und zwar jetzt, für einen Tag.« Sowohl der reine Miettarif als auch die Versicherungen werden in diesem Fall Rekordhöhen erreichen. Etwas günstiger wird jeder einzelne Miettag, je länger der Mietzeitraum ist. Am allerwenigsten aber bezahlen Kunden, die ihren Mietwagen schon von zu Hause aus im Voraus reservieren und bezahlen.
Die größte Auswahl bieten Mietwagenagenturen wie Sunny Cars oder holiday autos und Veranstalter wie TUI oder FTI: Sie vermitteln Fahrzeuge lokaler, nationaler und internationaler Autovermieter und haben dadurch an jedem Ferienort und in jeder größeren Stadt ein umfangreiches Sortiment an Wagen- und Preisklassen. Alle üblichen Versicherungen (Haftpflicht, Vollkasko, Diebstahl) sind bei Vermittlern oft ohne Selbstbeteiligung im Mietpreis enthalten, ebenso die Steuern, Gebühren (zum Beispiel Zusatzfahrer, Flughafengebühr) und unbegrenzte Kilometer. Die Preise sind im Reisebüro und im Internet dieselben und starten je nach Ort und Mietdauer bei circa 20 bis 25 Euro pro Tag. Aber auch Vermieter selbst – wie etwa Sixt, Hertz oder Alamo – bieten Vorausbuchern fast immer günstigere Tarife als Spontanbuchern.
Und woher soll ich schon zu Hause wissen, an welchen Urlaubstagen ich Ausflüge machen möchte? Bin ich ein Hellseher, weiß ich, wann Wolken am Himmel über der Costa del Sol oder Sardinien hängen? Tja, das ist ein Problem, aber nur ein kleines. Denn vor dem Urlaub reservierte Mietwagen kosten oft für eine ganze Woche weniger als Autos an drei einzelnen, spontan gebuchten Tagen direkt am Urlaubsort. So kann man, wenn die Sonne scheint und man mehr Lust auf Strand als auf einen Ausflug hat, den im Voraus gebuchten Mietwagen ruhig ein, zwei Tage stehen lassen und spart trotzdem Geld.
MYANMAR IST DIE POLITISCH KORREKTE BEZEICHNUNG, NICHT BIRMA ODER BURMA
Keine Landesbezeichnung ist politisch so aufgeladen wie Myanmar/Burma/Birma. Den politisch korrektesten Namen gibt es in diesem Fall aber definitiv nicht.
Bei dem südostasiatischen Land handelt es sich um einen Vielvölkerstaat. Ein Großteil der Einwohner gehört dem Volk der Burmesen an (sie werden auch als Birmanen bezeichnet), weitere Ethnien sind die Shan, Karen, Kachin, Rakhine und viele andere. Die Landessprache Birmanisch (oder auch Burmesisch) verwenden etwa 70 Prozent der Bevölkerung im Alltag. In dieser Sprache heißt das Land: Myanmar.
Die Briten, die das Land im 19. Jahrhundert eroberten, tauften es auf den Namen Burma, dieser setzte sich international durch und wurde auch nach der Unabhängigkeit 1948 beibehalten. Im deutschsprachigen Raum fand (und findet) neben Burma die Bezeichnung Birma Verwendung, wobei es sich lediglich um zwei verschiedene Transkriptionen desselben burmesischen (birmanischen) Wortes handelt.
Im Jahr 1962 gelangten Militärs an die Macht, 1988 gab es landesweite Proteste gegen deren Politik. Bei einer Massendemonstration schoss das Militär den Protest nieder, Tausende Bürger starben. Kurz zuvor war der herrschende General Ne Win zurückgetreten, nun setzte sich eine neue Militärjunta an die Spitze des Landes. Aus der Protestbewegung ging die politische Partei Nationale Liga für Demokratie hervor, deren Vorsitz die spätere Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi übernahm.
1989 legte das neue Regime den althergebrachten Namen Myanmar als neue offizielle Landesbezeichnung fest. Damit sollte einerseits die endgültige Abschaffung kolonialer Verhältnisse zum Ausdruck kommen und andererseits deutlich gemacht werden, dass das Land mehr ist als ein von Burmesen dominiertes Gebiet. 1990 ging die Oppositionspartei siegreich aus den Wahlen hervor, doch die Junta verweigerte die Übergabe der Macht. Aufgrund des Zusammenhangs zwischen unrechtmäßiger Militärmacht und Landesbezeichnung wird der Name Myanmar nicht überall anerkannt. Wer ihn verwende, erkläre indirekt das Regime für legitim, so die Argumentation.
Republik der Union Myanmar: Dies ist heute die offizielle Landesbezeichnung. Aung San Suu Kyi lehnt sie ab, die Oppositionspolitikerin sagt und schreibt stattdessen: Burma. Sowohl die britische als auch die US-amerikanische Regierung verwenden ebenfalls die
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