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Kleines Lexikon der Reise-Irrtuemer

Kleines Lexikon der Reise-Irrtuemer

Titel: Kleines Lexikon der Reise-Irrtuemer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nele-Marie Bruedgam
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zu besprechen.
    • Butler: beantwortet alle erdenklichen Fragen, erfüllt selbst die ungewöhnlichsten Wünsche. Und ist bei einer gut besetzten Conciergerie eigentlich überflüssig. Zumal Gäste, die persönlichen Rundumservice im Alltag gewohnt sind, ihre Bediensteten auf Reisen meist dabeihaben.
    Superspezialdienstleister wie die folgenden kommen bisher zwar nur vereinzelt, aber immer öfter vor:
    • Tanning-Butler (im Ritz-Carlton Hotel, South Beach, Miami): versorgt die Gäste am Pool und Strand mit Sonnenmilch in verschiedenen UV-Schutz-Stärken, cremt Rücken ein, reinigt Sonnenbrillen.
    • Bade-Butler (in allen Ritz-Carlton Hotels weltweit): Fachmann für Badezusätze, berät bezüglich entspannender, anregender oder heilender Essenzen, richtet entsprechende Wannenbäder an, sorgt für die perfekte Wassertemperatur, Kerzenlicht und ähnliches.
    • Wasser-Sommelier (zum Beispiel im Hotel Palace, Berlin): Spezialist für Mineralwässer aus aller Welt, zuständig für Einkauf, Beratung und Ausschank.

IN SPANIEN SPRICHT MAN SPANISCH
    In Spanien spricht man fünf offizielle Sprachen (beziehungsweise sieben, je nach Definition): Kastilisch ist am weitesten verbreitet und die offizielle Sprache im ganzen Land. Wer auf Deutsch »Spanisch« sagt, meint in Wirklichkeit Kastilisch. Außerhalb der Iberischen Halbinsel wird Kastilisch auch in folgenden Ländern gesprochen: Mexiko, allen Ländern Mittelamerikas, auf Kuba und in der Dominikanischen Republik, in Venezuela, Kolumbien, Ecuador, Peru, Bolivien, Paraguay, Uruguay, Argentinien, Chile und im afrikanischen Äquatorialguinea. Sowohl innerhalb Spaniens als auch in Lateinamerika gibt es regionale Unterschiede in Bezug auf Aussprache, Grammatik und Vokabular. Dabei handelt es sich aber nur um Akzente oder allenfalls Dialekte des Kastilischen. Die Abweichungen sind so gering, dass die Verständigung zwischen zwei Kastilisch-Sprechern grundsätzlich funktioniert.
    Andere eigenständige Sprachen, die in Teilen Spaniens ebenfalls offiziellen Status haben, sind Katalanisch, Baskisch, Galicisch, Aranesisch (sowie möglicherweise auch Balearisch und Valencianisch). Wer meint, überall in Spanien könne man gleichermaßen gut Spanisch lernen und Spanischkenntnisse anwenden, liegt also ziemlich weit daneben. Zum Spanischkurs nach Barcelona? Bloß nicht!
    Nachdem die Franco-Diktatur den Gebrauch aller Sprachen außer Kastilisch verboten hatte, legte die spanische Verfassung von 1978 fest, dass neben dem Kastilischen auch regionale Sprachen in den jeweiligen Autonomen Regionen offiziellen Status haben sollen (die spanischen Autonomen Regionen entsprechen in etwa den deutschen Bundesländern). Wörtlich heißt es in Artikel 3 Absatz 3 der Verfassung: »Spaniens sprachlicher Reichtum ist ein Kulturgut, dem besonderer Respekt und Schutz gebührt.«
    Ganz außerordentlich großen Respekt und Schutz erfährt das Katalanische, die regionale Sprache in Katalonien (die Autonome Region liegt im Nordosten Spaniens, Hauptstadt ist Barcelona). In der neuen regionalen Verfassung, die 2006 in Kraft trat, findet man Folgendes:
    »(1) Die heimische Sprache Kataloniens ist Katalanisch. Als solche ist Katalanisch die (…) Sprache der öffentlichen Verwaltung (…), und es ist auch die normalerweise gebrauchte Unterrichtssprache in den Bildungseinrichtungen.
    (2) Das Katalanische ist die offizielle Sprache Kataloniens. Gleiches gilt für das Kastilische, die offizielle Sprache des spanischen Staates. Jeder Mensch hat das Recht, beide offiziellen Sprachen zu sprechen, und die Bürger Kataloniens haben das Recht und die Pflicht, beide Sprachen zu kennen. (…)«
    Mehr als die Hälfte der Einwohner Kataloniens wachsen allerdings mit Kastilisch als einziger Muttersprache auf, nur 36 Prozent sprechen von klein auf Katalanisch. Um die Katalanisierung voranzutreiben, vergibt die regionale Regierung Subventionen beispiels- weise für Computerspiele und -software, Musik, Spielfilme und andere Medien in katalanischer Sprache. Auch wurden Gesetze geschaffen, die Katalanisch in Schulen, im Einzelhandel und in der Gastronomie vorschreiben. Beschriftungen und Info-Schilder in Geschäften sowie Speisekarten in Restaurants müssen auf Katalanisch verfasst sein (Mehrsprachigkeit ist erlaubt, aber nicht vorgeschrieben). Für Gäste folgt daraus, dass Spanischkenntnisse nicht immer ausreichen, ein Katalanisch-Wörterbuch sollte man möglichst dabeihaben. Die meisten Einheimischen sind zwar bereit, Auskünfte

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