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Klex in der Landschaft

Klex in der Landschaft

Titel: Klex in der Landschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Sharpe
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Australien zu kommen, als Sie, dieses Ding zu stoppen. Wir stoßen in einem Tempo von hundert Metern pro Tag in die Schlucht vor.«
    »In die Schlucht?«
    »Sie haben’s doch gehört«, sagte Hoskins. »Lieber Himmel«, sagte Sir Giles. »Was für eine Scheiße läuft hier eigentlich ab? Hat Dundridge den Verstand verloren, oder was?«
    »Man könnte es so formulieren«, meinte Hoskins zögernd. Der Autobahnkontrolleur für Mittelengland hatte gerade staubbedeckt den Wohnwagen betreten und nahm seinen Helm ab.
    »Na, dann halten Sie ihn auf«, schrie Sir Giles. »Das ist leider unmöglich, Sir«, sagte Hoskins und veränderte den Tonfall, um anzudeuten, daß er nicht mehr allein sei. »Ich werde mir Ihre Beschwerde notieren und sie an die zuständigen Behörden weiterleiten.«
    »Sie werden noch viel mehr tun«, grölte Sir Giles. »Sie werden die bewußten Fotos verwenden. Sie werden –«
    »Soviel ich weiß, kümmert sich die Polizei um diese Angelegenheit, Sir«, sagte Hoskins. »Was uns betrifft, kann ich Ihnen nur empfehlen, einen Verbrennungsofen zu benutzen.«
    »Einen Verbrennungsofen? Was zum Teufel soll ich denn mit einem Verbrennungsofen anfangen?«
    »Nach meinen Erfahrungen verbrennt man diese Sorte Müll am besten. Die Antwort kann nur Negativ lauten.«
    »Die Negative?«
    »Ganz recht, Sir«, sagte Hoskins. »Meine Erfahrungen besagen, daß man Gesundheitsrisiken entgeht, wenn man leichtentzündliches Material verbrennt. Wenn Sie mich jetzt bitte entschuldigen würden, ich bin nicht allein im Raum.« Hoskins legte auf, und Sir Giles lehnte sich zurück, um seine Nachricht zu entschlüsseln.
    »Verbrennungsöfen. Polizei. Negative. Gesundheitsrisiken.«
    Diese Wörter hatte Hoskins betont, und Sir Giles dämmerte, daß alle Hoffnungen, Dundridge beeinflussen zu können, wie Funken im Feuer zerstoben waren. Am meisten beunruhigte ihn die Erwähnung der Polizei. »Lieber Gott, diese kleine Ratte Dundridge war bei den Bullen«, murmelte er, und plötzlich fiel ihm ein, daß sein Safe im Haus Handyman Beweismaterial enthielt, das nicht verbrannt worden war. Maud hockte auf einem Safe voller Fotos, die ihn ins Gefängnis bringen konnten. »Leichtentzündliches Material. Die Kanaille kann mich fünf Jahre hinter Gitter bringen«, dachte er. »Die würde ich gern verbrennen.« Sie verbrennen? Sir Giles starrte vor sich hin. Plötzlich sah er eine Möglichkeit, wie er seine sämtlichen Probleme loswerden konnte.
    Er nahm einen Bleistift und listete die Vorteile auf. Erstens würde er die Beweise für seinen Erpressungsversuch an Dundridge vernichten. Zweitens würde er die Fotos aus der Welt schaffen, die Klex von ihm in Mrs. Forthbys Wohnung aufgenommen hatte. Handelte er drittens, bevor Maud sich von ihm scheiden ließ, wäre er immer noch Eigentümer der Asche von Haus Handyman und würde die Versicherung und wahrscheinlich auch die Entschädigung für den Autobahnbau einstreichen. Viertens, falls Maud starb ... Viertens war eine besonders reizvolle Vorstellung und genau die Sorte Unfall, die er sich erhofft hatte.
    Er trug das Notizblatt zum Kamin hinüber und zündete ein Streichholz an. Das aufflammende Papier betrachtete Sir Giles mit immenser Befriedigung. Was die Säuberung der Vergangenheit betraf, ging nichts über ein gutes Feuer. Jetzt brauchte er nur noch ein perfektes Alibi. *
    Mit der gleichen Befriedigung betrachtete im Haus Handyman Lady Maud ihr Werk. Den Zaun hatte man in zehn Tagen errichtet, die Löwen, Giraffen und das Nashorn waren ausgesetzt und die Strauße auf dem alten Tennisplatz untergebracht. Es war wirklich sehr angenehm, durch das Haus zu schlendern und zu beobachten, wie die Löwen durch den Park trotteten oder unter den Bäumen herumlagen. »Es verleiht einem ein gewisses Gefühl von Sicherheit«, verkündete sie Klex, der sich nur noch im Küchengarten aufhalten durfte und klagte, das Nashorn mache den ganzen Rasen kaputt.
    »Schon möglich, daß es einem ein Gefühl von Sicherheit verleiht«, sagte Klex, »aber der Briefträger sieht das anders. Er traut sich nur noch bis zum Pförtnerhaus, genau wie der Milchmann.«
    »So ein Quatsch«, meinte Lady Maud. »Bei Löwen muß man einfach nur unerschrocken auftreten und ihnen fest in die Augen sehen.«
    »Das mag wohl sein«, sagte Klex, »aber das Nashorn braucht ’ne Brille.«
    »Bei Nashörnern kommt es drauf an«, erklärte Lady Maud, »daß man sich in rechtem Winkel zu ihrem Anmarschweg aufhält.«
    »Beim Lieferwagen

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