Klick! Mich! An! - Gaddam, S: Klick! Mich! An! - A Billion Wicked Thoughts
unter Kopfschmerzen zu leiden. Als Nächstes versuchte Pfizer es mit dem vasoaktiven intestinalen Peptid ( VIP ), einer Verbindung, die angeblich den Blutfluss in der Vagina regelt. Doch auch dies zeigte keinerlei positive Auswirkungen auf die weibliche Libido. Letzten Endes stellte sich fast jeder Versuch, das weibliche Begehren mithilfe von sogenannten » peripher wirksamen Stoffen « anzuregen, als Misserfolg heraus. Während das männliche Gehirn auf die durch Viagra, Cela und Levitin verursachten physischen Veränderungen mit gesteigerter sexueller Erregung reagiert, liegt der Fall beim weiblichen Gehirn anders.
Nicht nur das Verhalten von Männern und Frauen schien sich also zu unterscheiden – auch ihr Gehirn war offensichtlich verschieden. Warum haben es all diese Pharmariesen und Biotech-Labore bisher nicht geschafft, ein weibliches Viagra zu entdecken? Die Antwort darauf vermag gleichzeitig die verblüffende Entdeckung von Hatfield und Clark zu erklären.
Der Körper ist willig, der Geist schwach
Meredith Chivers ist Assistenzprofessorin für Psychologie an der Queen’s University in Kanada. Als Direktorin des Forschungslabors für Sexualität und Geschlechterstudien der Universität ist sie eine der weltweit führenden Wissenschaftlerinnen auf dem Gebiet der Neuropsychologie des weiblichen Begehrens. Im Jahr 2004 führte Chivers ein ausgeklügeltes Experiment durch, das zeigen sollte, was Frauen anmacht. 51
Sie lud eine Reihe von Frauen in ihr Labor ein und zeigte ihnen eine breite Palette an erotischen Bildern. Chivers führte auf zwei verschiedene Arten Messungen durch, inwieweit die Erregung beim Betrachten der Bilder stieg. Zum einen fragte sie die Teilnehmerinnen, wie sie sich fühlten – eine Messung der bewussten, psychischen Erregung sozusagen. Und zum anderen führte sie einen Plethysmografen in die Vagina der Frauen ein – eine Variante des Geräts, mit dessen Hilfe bei dem Experiment mit dem Glas voll Münzen bei den Herren der Grad der Erregung ermittelt wurde. Der Plethysmograf maß den Blutfluss in der Scheidenwand – ein Messverfahren, das über die physische Erregung Aufschluss gibt. Doch das Interessanteste an Chivers’ Experiment waren die Bilder selbst.
Die Fotos zeigten Männer beim Training, Frauen beim Training, Schwulensex, Lesbensex, Heterosex – und Sex zwischen Affen. Auf einem der Fotos waren kopulierende Bonobos zu sehen, eine Primatenart, die auch als Zwergschimpansen bekannt ist.
Welche Bilder sorgten bei den Damen wohl für physische Erregung? Das taten tatsächlich sämtliche Bilder, selbst die mit den Affenpornos. Während die Testpersonen sich jedes einzelne Bild ansahen, nahm der vaginale Blutfluss jedes Mal zu. Und welche Bilder sorgten auch für eine psychische Erregung? Welche Bilder brachten die Frauen dazu, auch zu sagen, sie fühlten sich erregt? Heterosex sorgte für das höchste Maß an psychischer Erregung, gefolgt von Lesbensex. Leuten beim Sport zuzusehen war kein großer Bringer. Und wie sieht die psychische Erregung beim Anblick der Affenpornos aus? Ein eindeutiges Ergebnis: Sie war gleich null.
Mit anderen Worten: Es gab eine Diskrepanz zwischen bewusster Erregung im Gehirn und unbewusster (oder nur halb bewusster) körperlicher Erregung. Als man denselben Versuch mit männlichen Testpersonen wiederholte, gab es hingegen keine nennenswerte Abweichung zwischen den beiden Arten von Erregung. Wenn ein Mann körperlich erregt war, dann war er auch psychisch erregt. Aber der Affensex erregte keinen der Herren.
Diese auffallende Abweichung zwischen Körper und Geist scheint eine häufige Erfahrung von Frauen zu sein, über die selten geredet wird. » Ich danke euch, ihr Frauen, die ihr über die Abweichung zwischen Erregung (körperlich) und (geistiger) Lustlosigkeit geschrieben habt « , erklärt eine Frau auf Salon.com, als Antwort auf einen Artikel, in dem es darum ging, warum Frauen nicht gerne Pornos gucken. » Erst gestern Abend hat mein Mann mich gefragt, ob ich mir nicht einen Porno mit ihm ansehen wolle, und ich hab versucht ihm zu erklären, dass ich nach zehn Minuten schon eher abgetörnt bin, als dass ich scharf werde (selbst dann, wenn ich erregt bin – dieser andere Teil von mir lässt es mich nicht genießen). Ich schätze, was Pornos betrifft, ist es leichter, ein Mann zu sein – denn dass da so unterschiedliche Dinge vorgehen in meinem Geist und meinem Körper, das macht mich wahnsinnig. «
In derselben Onlinediskussion erwiderte
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