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Klondike

Titel: Klondike Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James A. Michener
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Befragung seiner Gastgeber vor - über das verzweigte Flußnetz, das er bald in Angriff zu nehmen gedachte -, und er hatte erst kurz zugehört, als er sagte: »Ich glaube, ich bin auf die vier Menschen in Kanada gestoßen, die am besten dafür geeignet sind, mir einen Rat zu geben.«
    »Zunächst einmal, Lord Luton .«
    »Bitte, sagen Sie Evelyn zu mir. Wir werden ja doch eine Weile an der Sache zusammenarbeiten.«
    »Keine schlechte Ausgangsposition, wo Sie Ihr Lager aufgeschlagen haben, am Zusammenfluß mit dem Gravel. Ich bin sicher, Sie wissen, wenn die Schmelze kommt, können Sie den Gravel aufwärts fahren und das Boot zum Stewart rübertragen. Von dort ist es einfach, eine sanfte Spazierfahrt bis zum Ziel.«
    »Ich hatte eigentlich an die Route hinter dem Polarkreis gedacht.«
    Die Männer waren nicht ungehalten über die Ablehnung ihres Vorschlags, denn Lutons Wahl führte in ein Territorium, das sie am besten kannten, aber als sie unter sich waren, meinte ein älterer Hase unter den Angestellten der Handelsgesellschaft: »Meint ihr, der hat eine Ahnung, auf was er sich da einläßt?« Und ein anderer sagte: »Das wissen Engländer nie.« Aber ein dritter mahnte zur Vorsicht: »Der ist vielleicht anders, er ist ein richtiger Lord.« Der zweite hob hervor: »Lords sind die schlimmsten von allen.« Aber als der dritte sie erinnerte: »Der hier ist fast fünfzig Meilen unseren Fluß hinuntermarschiert«, kamen alle drei darin überein, daß er mehr Beachtung
    verdiente.
    Als Vorbereitung für ihre nächste Besprechung mit Luton zeichneten sie mehrere Karten für ihn und markierten mit einer schwarz gezogenen Linie die Route, die zwei von ihnen benutzt hatten, um von Fort Norman über den Kamm der Rockies und von dort runter bis zu der bedeutenden amerikanischen Handelsstation in Fort Yukon zu gelangen, in Wurfweite zu den Goldfeldern. Dann versuchten sie mit vereinten Kräften ihm einzuhämmern, dreimal hintereinander, an welchen Stellen ihm wichtige Entscheidungen bevorstanden.
    »Milord. Es gibt Markierungen, die Ihnen dabei behilflich sein werden, den Mackenzie zu verlassen und den richtigen Weg zum Peel River einzuschlagen. Ein kritischer Punkt. Alles hängt davon ab, aus diesem Fluß herauszufinden und die Einfahrt in das kleinere System im Westen nicht zu verpassen.«
    Hier fiel ihm ein anderer ins Wort: »Ein kritischer Punkt, ja, aber es ist der nächste Wendepunkt, auf den es ankommt. Viele übersehen ihn, zu ihrem Kummer. Der Rat River liegt zu Ihrer Rechten, kein großer Fluß, aber das Geheimnis zum Erfolg. Denn hier sägen Sie das Boot in zwei Hälften, und das Schieben fängt an. Bis zum Oberlauf des Rat, ein kurzes Tragemanöver über die Scheide, und schon befinden Sie sich am Bell River. Und dann«, die Stimme des Sprechers entspannte sich, »immer geradeaus bis zum Ziel.«
    »Bis wohin?« fragte Luton, und der Mann antwortete: »Bis zum Porcupine River, der Sie bis nach Fort Yukon bringt. Seichtes Wasser, die ganze Zeit.«
    »O nein«, sagte Luton und wich zurück vor seinen eifrigen Lehrern. »Ich habe wirklich keine Lust, mein Ziel über amerikanisches Territorium zu erreichen.«
    Das rief allgemein Bestürzung hervor. Zwei der Männer betrachteten eine solche Selbstbeschränkung als lächerlich, die beiden anderen waren der Ansicht, es sei verständlich, wenn ein patriotisch fühlender Engländer sein Geld und seine Energien lieber innerhalb der Grenzen des Empires ausgab, aber erst George Michael fand den Ausweg aus der Sackgasse: »Duke, der Porcupine, da gibt es keine Probleme. Nach rechts, und Sie sind in Amerika. Nach links, und Sie bleiben in Kanada, die ganze Strecke bis Dawson.«
    Jetzt hatten die anderen Feuer gefangen und begrüßten Michaels vernünftig klingenden Vorschlag: »Es kommt noch besser. Auf halbem Weg nach Dawson gibt es eine Art Dorf, zwei, drei Hütten, in die sich die Trapper bei Sturm zurückziehen. Dort findet man immer was zu essen.« Die Männer pflichteten dem bei, und einhellig war der Zuspruch, ihr edler Gast solle diese verworrene, aber einfach zu befahrene kanadische Route zu den Goldfeldern nehmen.
    Was für ein Erstaunen auf ihren Gesichtern daher, als Luton ihre handgezeichneten Karten beiseite schob und sich einer großen, von der Regierung herausgegebenen Karte zuwandte. »Ich hatte eigentlich gedacht, wir bleiben auf dem Peel River. Wie Sie erkennen können, bringt uns der Oberlauf sehr dicht an Dawson heran.«
    Diese überhebliche Zurückweisung

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