Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Klonk!

Klonk!

Titel: Klonk! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
Vom Netzwerk:
Er spürte ein Prickeln auf der Haut und eine Enge im Magen und ein scheußliches Stechen hinter der Stirn. Jemand sollte für all dies… für all diese… für alle diese
Diesigkeit
bezahlen, und es sollte nicht unbedingt ein armseliger Komparse wie Helmgescheit sein.
    Und er war nicht sicher, er war ganz und gar nicht sicher, wie er reagieren würde, wenn der Gefangene eine dicke Lippe riskierte oder versuchte, witzig zu sein. Leute in kleinen Zimmern zu schlagen… Er wusste, wohin das führte. Und wenn man es aus einem guten Grund tat, dann tat man es auch aus einem nichtigen. Man konnte nicht sagen: »Wir sind die Guten«, und dann Böses tun. Manchmal brauchte der wachhabende Wächter ein zusätzliches Paar Augen.
    Es musste
gesehen
werden, wie der Gerechtigkeit Genüge getan wurde. Alles musste seine Richtigkeit haben.
    »Meine Herren«, sagte Mumm und sah den Grag an, obwohl seine Worte allen Anwesenden galten, »ich kenne euch, und ihr kennt mich. Ihr seid respektable Zwerge und genießt Ansehen in der Stadt. Ich möchte, dass ihr euch für Herrn Scheusohn verbürgt, denn ich bin ihm nie zuvor in meinem Leben begegnet. Nun, Gimlet? Dich kenne ich seit Jahren. Was meinst du?«
    »Sie haben meinen Sohn getötet«, sagte Eisenkruste.
    Ein Messer fiel in Mumms Kopf. Es glitt durch die Luftröhre, zerschnitt das Herz, bohrte sich durch den Magen und verschwand. Wo der Zorn gewesen war, herrschte plötzlich eisige Kälte.
    »Es tut mir Leid, Kommandeur«, sagte Scheusohn leise. »Es stimmt. Ich glaube kaum, dass sich Gunder Eisenkruste für Politik interessierte. Er nahm einfach nur eine Arbeit in der Mine an, weil er sich wie ein richtiger Zwerg fühlen und ein paar Tage mit einer Schaufel arbeiten wollte.«
    »Sie ließen ihn im Schlamm liegen«, sagte Eisenkruste mit einer Stimme, die auf gespenstische Weise ohne Gefühl war. »Du wirst jede Hilfe bekommen, die du brauchst. Jede Hilfe. Aber wenn du die Mörder findest… Bring sie um, sie alle.«
    Mumm fiel nichts anderes ein als
»Ich werde sie finden«.
Er sagte
nicht:
sie töten. Nein. Nicht, wenn sie sich ergeben, nicht, wenn sie unbewaffnet zu mir kommen. Ich weiß, wohin das führt.
    »Dann gehen wir jetzt und überlassen dich deiner Arbeit«, sagte Starkimarm. »Grag Scheusohn ist uns in der Tat bekannt. Er ist vielleicht ein bisschen modern. Und jung. Nicht die Art von Grag, an die wir gewöhnt sind, aber… ja, wir bürgen für ihn. Guten Abend, Kommandeur.«
    Mumm blickte auf den Schreibtisch, als die Zwerge hinausgingen. Als er aufsah, war der Grag noch da und lächelte geduldig.
    »Du siehst nicht wie ein Grag aus, sondern wie ein gewöhnlicher Zwerg«, sagte Mumm. »Warum habe ich nichts von dir gehört?«
    »Vielleicht, weil du ein Polizist bist«, erwiderte Scheusohn sanft.
    »Na schön, ich verstehe. Aber du bist kein Tiefener?«
    Scheusohn zuckte mit den Schultern. »Ich kann tiefe Gedanken denken. Ich bin hier geboren, Kommandeur, so wie Helmgescheit. Ich glaube nicht, dass ich einen Berg über dem Kopf haben muss, um ein Zwerg zu sein.«
    Mumm nickte. Jemand aus der Stadt, kein Graubart aus den Bergen. Und intelligent. Kein Wunder, dass die anderen ihn mögen. »Na schön, Herr Scheusohn, du kannst mitkommen. Aber unter zwei Bedingungen. Erstens: Du hast fünf Minuten, um ein Klonkspiel zu besorgen. Das sollte dir eigentlich möglich sein.«
    »Ja, das denke ich auch«, erwiderte der Zwerg und lächelte matt. »Und die zweite Bedingung?«
    »Wie lange brauchst du, um mir das Spiel beizubringen?«, fragte Mumm.
    »Dir? Hast du noch nie gespielt?«
    »Nein. Ein gewisser Troll hat mir das Spiel vor einer Weile gezeigt, aber ich habe nicht mehr gespielt, seit ich erwachsen bin. Als junger Bengel war ich in
Beduselte Ratten
13 ziemlich gut.«
    »Nun, einige Stunden sollten…«, begann Scheusohn.
    »So viel Zeit haben wir nicht«, sagte Mumm. »Ich gebe dir zehn Minuten.«
     

     
    D as Trinken hatte im Eimer begonnen, in der Schimmerstraße. Es war eine Wächterkneipe. Der Wirt, Herr Käse, verstand Polizisten. Sie tranken gern an einem Ort, wo sie nichts sahen, das sie daran erinnerte, Polizisten zu sein. Spaß war nicht erforderlich.
    Bronzaleh schlug die nächste Station vor, eine Taverne namens Geöffnet-den-Göttern-sei-Dank.
    Angua war eigentlich nicht in der richtigen Stimmung, aber sie brachte es nicht über sich, Nein zu sagen. Bronzaleh hatte einen Körper, für den sie eigentlich alle anderen Frauen hassen sollten, aber sie war auch

Weitere Kostenlose Bücher