Klonk!
erlaubt. Es handelt sich um eine künstlerische Zelebration des weiblichen Körpers, meint Bronzaleh. Außerdem trägt sie Kleidung.«
»Zwei Troddeln und ein gefaltetes Taschentuch sind keine Kleidung, Nobby«, sagte Fred und sank tiefer in seinen Sessel. Der Rosarote Kätzchenklub! Er war Soldat gewesen und gehörte zur Wache, und man konnte nicht so viel Zeit in Uniform verbringen, ohne ein oder zwei Dinge zu sehen – vielleicht auch drei, wenn man genauer darüber nachdachte. Außerdem hatte Nobby zu Recht darauf hingeweisen, dass die Ballerinen im Opernhaus der Fantasie nicht viel Platz ließen, zumindest nicht der von Nobby, aber man durfte nicht vergessen, dass Ballett Kunst war, auch wenn darin Plinthen und Urnen fehlten, weil sie vermutlich zu aufwändig waren. Und Ballerinen schwirrten nicht mit dem Kopf nach unten umher. Das Schlimmste war: Fred hatte im Publikum bereits zwei Personen bemerkt, die er kannte. Glücklicherweise hatten sie ihn noch nicht gesehen, was bedeutete: Immer dann, wenn er ihnen einen verstohlenen Blick zuwarf, sahen sie in eine andere Richtung.
»Oh, dieser Teil ist wirklich schwer«, flüsterte Nobby im Plauderton.
»Äh… tatsächlich?« Fred Colon schloss erneut die Augen.
»Ja. Das ist der Dreifache Korkenzieher…«
»Hat die Geschäftsführung nichts dagegen, dass du hierher kommst?«, brachte Fred hervor und sank noch tiefer in seinen Sessel.
»O nein«, antwortete Nobby, den Blick weiterhin auf die Bühne gerichtet. »Sie freut sich darüber, dass ein Wächter zugegen ist. Das sorgt angeblich dafür, dass sich die Leute benehmen. Außerdem komme ich nur her, um Betty nach Hause zu bringen.«
»Und Betty ist…?«
»Bronzaleh ist nur ihr Stangenname«, sagte Nobby. »Sie meint, niemand wäre an einer exotischen Tänzerin interessiert, die Betty heißt. Sie meint, dieser Name klänge nach jemandem, der eine Schüssel mit Backmischung in der Hand hält.«
Colon schloss einmal mehr die Augen und versuchte, das Bild von der bronzefarbenen, geschmeidigen Gestalt auf der Bühne und einer Schüssel mit Backmischung in ihren Händen aus seiner Vorstellung zu verbannen. »Ich glaube, ich könnte ein wenig frische Luft gebrauchen«, stöhnte er.
»O nein, Feldwebel, noch nicht. Gleich ist Brokkolieh dran. Sie kann ihren Hinterkopf mit dem Fuß berühren, weißt du…«
»Das glaube ich nicht!«, sagte Fred Colon.
»Sie kann es tatsächlich, Feldwebel, ich habe es selbst gesehen…«
»Ich glaube nicht, dass es eine Tänzerin namens Brokkoli gibt!«
»Früher hieß sie Zucker, aber dann hörte sie, dass Brokkoli besser für die Gesundheit ist…«
»Korporal Nobbs!«
Die Stimme schien aus dem Boden zu kommen.
Nobby starrte Fred Colon an und blickte dann nach unten. »Ja?«, fragte er vorsichtig.
»Hier spricht Feldwebel Angua«, sagte der Boden.
»Oh?«, erwiderte Nobby.
»Was ist dies für ein Ort?«, fuhr die Stimme fort.
»Der Rosarote Kätzchenklub, Feldwebel«, antwortete Nobby gehorsam.
»O ihr Götter.« Unten wurde gesprochen, und dann fragte die Stimme: »Sind
Frauen
dort oben?«
»Ja, Feldwebel. Äh, was machst du da unten, Feldwebel?«
»Ich gebe dir Befehle, Nobby«, sagte die Stimme von unten. »
Sind
dort oben Frauen?«
»Ja, Feldwebel. Viele.«
»Gut. Bitte eine von ihnen, in den Bierkeller zu kommen. Wir brauchen zwei Eimer mit warmem Wasser und einige Handtücher, verstanden?«
Nobby merkte, dass die Musiker nicht mehr spielten und Bronzaleh halb um die Stange gewickelt verharrte. Alle lauschten dem sprechenden Boden.
»Ja, Feldwebel«, sagte Nobby. »Ich habe verstanden.«
»Und saubere Sachen. Und…« Unterirdisches Flüstern folgte. »Nicht zwei Eimer Wasser, sondern mehrere. Und eine Scheuerbürste. Und einen Kamm. Und noch einen Kamm. Und mehr Handtücher. Oh, und zwei Paar Schuhe, Größe neununddreißig und… was, siebenunddreißigeinhalb? Wirklich? Na schön. Und ist Fred Colon bei dir, oder ist das eine dumme Frage?«
Fred räusperte sich. »Ich bin hier, Feldwebel«, räumte er ein. »Aber ich bin nur mitgekommen, weil…«
»Gut. Ich möchte mir einen Satz deiner Streifen leihen. Ich habe ein schlechtes Gefühl, was die nächsten Stunden angeht, und
niemand
soll vergessen, dass ich Feldwebel bin. Verstanden, ihr beiden?«
»Es ist Vollmond«,
flüsterte Fred Nobby zu, wie ein Mann einem anderen, und dann sagte er laut: »Ja, Feldwebel. Es könnte eine Weile dauern…«
»Nein! Das wird es nicht. Weil ihr nämlich einen
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