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Kloster Northanger

Kloster Northanger

Titel: Kloster Northanger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Austen
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verbunden; er sei tatsächlich an demselben Vormittag, an dem er das Vergnügen gehabt habe, sie kennenzulernen, auf eine Woche abgereist.
    »Und ich bin sicher, Sir, Sie bereuen nicht, dass Sie wieder da sind, denn Bath ist genau der richtige Ort für junge Leute – und für alle anderen auch. Ich sage immer zu Mr. Allen, wenn er behauptet, es hier überzuhaben, dass er keinen Grund hat, sich zu beklagen, denn Bath ist ein äußerst angenehmer Aufenthaltsort, und dass man diese langweilige Jahreszeit viel besser hier als zu Hause verbringen kann. Ich sage immer zu ihm, was für ein Glück er hat, wegen seiner Gesundheit gerade hierher geschickt worden zu sein.«
    »Und ich hoffe, Madam, dass Mr. Allen sich schließlich mit dem Ort versöhnt, weil er ihm gesundheitlich guttut.«
    »Vielen Dank, Sir, ich zweifle nicht daran. Einer unserer Nachbarn, Dr. Skinner, war im letzten Winter seiner Gesundheit wegen hier und ist wieder ganz bei Kräften.«
    »Dieser Umstand muss recht ermutigend wirken.«
    »Ja, Sir, und Dr. Skinner und seine Familie waren ganze drei Monate hier. Ich sage immer zu Mr. Allen, dass er sich nicht zu beeilen braucht, den Aufenthalt zu beenden.«
    An dieser Stelle wurden sie durch Mrs. Thorpes an Mrs. Allen gerichtete Bitte unterbrochen, ein bisschen Platz zu machen, damit auch Mrs. Hughes und Miss Tilney noch Platz hätten, die sich zu ihnen setzen wollten. Das geschah, während Mr. Tilney immer noch vor ihnen stand, und nach einer kurzen Überlegung bat er Catherine, mit ihm zu tanzen. Dieses reizende Angebot, so ehrenvoll es war, brachte die Dame in größte Verlegenheit, und ihr Bedauern über die Ablehnung klang so echt, dass Thorpe, der kurz darauf zurückkam, ihren Schmerz vermutlich für bedenklich gehalten hätte, wäre er eine halbe Minute früher zu ihnen gestoßen. Die Sorglosigkeit, mit der er der Dame dann mitteilte, dass er sie habe warten lassen, war keineswegs dazu angetan, sie mit ihrem Schicksal zu versöhnen, und auch die Einzelheiten über die Pferde und Hunde des Freundes, von dem er sich gerade losgerissen hatte, und der geplante Tausch von Terriern zwischen ihnen, interessierten sie, als er sich auf dem Wege zur Tanzfläche darüber ausließ, nicht so brennend, dass sie nicht sehr häufig zum anderen Ende des Saales geschaut hätte, wo sie Mr. Tilney zurückgelassen hatte. Von ihrer lieben Isabella, der sie den Herrn brennend gern gezeigt hätte, war weit und breit nichts zu sehen. Sie standen in verschiedenen Reihen. Sie war getrennt von ihrer ganzen Gruppe und entfernt von all ihren Bekannten; eine Verlegenheit löste die andere ab, und aus all dem lernte sie die nützliche Lektion, dass es nicht notwendigerweise die Würde oder das Vergnügen einer jungen Dame erhöht, wenn sie zu einem Ball mit einem festen Partner geht. Aus diesen Selbstvorwürfen wurde sie plötzlich durch eine Berührung auf der Schulter aufgescheucht, und als sie sich umdrehte, erblickte sie hinter sich Mrs. Hughes, die von einem Herrn und Miss Tilney begleitet wurde. »Ich bitte für diese Unterbrechung um Entschuldigung, Miss Morland«, sagte sie, »aber ich kann zu Miss Thorpe nicht vordringen, und Mrs. Thorpe hat mir versichert, dass es Ihnen bestimmt nichts ausmachen würde, sich um diese junge Dame zu kümmern.« Mrs. Hughes hätte keinen Menschen im Saal fragen können, der glücklicher gewesen wäre, ihre Bitte zu erfüllen als Catherine. Die jungen Damen wurden miteinander bekannt gemacht, wobei sich Miss Tilney auf angemessene Weise für solche Freundlichkeit bedankte und Miss Morland mit dem Zartgefühl des von Natur hilfsbereiten Menschen die Mühe herunterspielte; und Mrs. Hughes kehrte, da sie ihren Schützling so glücklich untergebracht hatte, an ihren Platz zurück.
    Miss Tilney hatte eine gute Figur, ein hübsches Gesicht und sehr offene Züge; und obwohl ihre Erscheinung nicht den gewollt anspruchsvollen Charakter und das entschieden Modische von Miss Thorpe hatte, besaß sie mehr echte Eleganz. Ihre Umgangsformen zeigten Natürlichkeit und gute Erziehung; sie war weder schüchtern noch betont entgegenkommend, und es gelang ihr offenbar, jung, anziehend und auf einem Ball zu sein, ohne die Aufmerksamkeit jedes Mannes in ihrer Nähe auf sich ziehen zu wollen und übertrieben überschwängliches Entzücken oder unglaublichen Ärger über jedes unwichtige Vorkommnis zu zeigen. Catherine, die zugleich an ihrer Erscheinung und an ihrer Beziehung zu Mr. Tilney interessiert war, wäre

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