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Kloster Northanger

Kloster Northanger

Titel: Kloster Northanger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Austen
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Freunden mit großer Herzlichkeit willkommen geheißen wurde; aber ihre Aufregung, nun ein Familienmitglied zu sein, war so groß, und ihre Furcht, nicht genau das Richtige zu tun und die Sympathie ihrer Gastgeber nicht bewahren zu können, so stark, dass sie während der ersten fünf Minuten in ihrer Verlegenheit fast gewünscht hätte, wieder mit ihm in die Pulteney Street zurückzukehren.
    Miss Tilneys Benehmen und Henrys Lächeln zerstreuten bald einen Teil ihres Unbehagens, aber sie war weit davon entfernt, sich wohl zu fühlen, und auch die ständigen Aufmerksamkeiten des Generals selbst konnten ihre Beklemmung nicht ganz lösen. Ja, so schändlich es ihr schien, sie fragte sich, ob sie sich nicht wohler gefühlt hätte, wenn man weniger um sie bemüht gewesen wäre. Seine Sorge um ihre Bequemlichkeit, seine unentwegte Aufforderung, zuzulangen, und seine immer wieder ausgesprochene Furcht, es könne ihr vielleicht nicht schmecken, obwohl sie eine solche Auswahl auf einem Frühstückstisch noch nie in ihrem Leben gesehen hatte, machten es ihr unmöglich, auch nur einen Augenblick lang zu vergessen, dass sie Gast war. Sie fand, dass sie diese Ehrerbietung nicht verdiente, und wusste nicht, wie sie darauf reagieren sollte. Das ungeduldige Warten des Generals auf das Erscheinen seines ältesten Sohns und das Missfallen an seiner Faulheit, das er äußerte, als dieser schließlich herunterkam, trug nicht gerade zu Catherines Behaglichkeit bei. Die Härte des väterlichen Vorwurfs, die zu dem Vergehen in keinem Verhältnis stand, bedrückte sie, und ihre Unruhe nahm noch erheblich zu, als sie merkte, dass sie die Hauptursache für den Verweis war und die Verspätung hauptsächlich deshalb Anstoß erregte, weil darin mangelnde Ehrerbietung ihr gegenüber zum Ausdruck kam. Das brachte sie in eine sehr unangenehme Lage, und sie empfand tiefes Mitleid mit Hauptmann Tilney, ohne auf sein Wohlwollen zu hoffen.
    Er hörte seinem Vater schweigend zu und versuchte gar nicht, sich zu verteidigen, was ihre Furcht bestätigte, dass vielleicht seine innere Unruhe wegen Isabella, die ihn schlaflos gemacht hatte, die wahre Ursache seines späten Aufstehens war. Es war das erste Mal, dass sie länger in seiner Gesellschaft war, und sie hatte gehofft, sich nun ein Urteil über ihn bilden zu können, aber solange sein Vater im Zimmer blieb, hörte sie kaum ein Wort von ihm, und selbst hinterher war seine Stimmung so beeinträchtigt, dass sie nichts als die folgenden, Eleanor zugeflüsterten Worte von ihm vernahm: »Wie froh ich bin, wenn ihr alle weg seid!«
    Das Durcheinander der Abreise war nicht angenehm. Es schlug zehn, während die Truhen hinuntergetragen wurden, und zu diesem Zeitpunkt hatte der General Milsom Street verlassen wollen. Statt ihm seinen Reisemantel direkt zum Überziehen zu bringen, hatte man ihn im Wagen ausgebreitet, in welchem er seinen Sohn begleiten sollte. Der Mittelsitz der Kutsche war nicht herausgezogen, obwohl drei Leute darin fahren sollten, die Zofe seiner Tochter hatte sie so mit Paketen vollgestopft, dass Miss Morland keinen Platz gehabt hätte, und diese Befürchtung setzte ihm so zu, als er ihr hineinhalf, dass sie einige Mühe hatte, ihr neues Schreibpult davor zu retten, auf die Straße geworfen zu werden. Schließlich aber wurde die Tür hinter den drei weiblichen Reisenden geschlossen, und sie bewegten sich in dem soliden Trab vorwärts, in welchem die gepflegten, gut gefütterten vier Pferde eines Gentleman im Allgemeinen eine Reise von dreißig Meilen hinter sich bringen. Das war die Entfernung von Bath nach Northanger, die in zwei etwa gleiche Strecken aufgeteilt werden sollte. Catherines Stimmung stieg, als sie abfuhren, denn Miss Tilney gegenüber fühlte sie sich nicht gehemmt, und da ihr Interesse durch die ihr ganz neue Strecke, durch ein vor ihr liegendes Kloster und einen hinter ihr fahrenden Wagen wachgehalten wurde, blickte sie ohne Bedauern ein letztes Mal auf Bath zurück und passierte alle Meilensteine schneller als erwartet. Dann folgte die Langeweile einer zweistündigen Essenspause in Petty-France, wo es nichts anderes zu tun gab, als ohne Appetit zu essen und ohne etwas zu sehen herumzustehen, und ihre Bewunderung für die vornehme Art zu reisen, für die elegante vierspännige Kutsche mit den sich regelmäßig im Sattel auf und ab bewegenden Postillons und den zahllosen gut zu Pferde sitzenden Vorreitern nahm durch die Unbequemlichkeiten der Fahrt ein wenig ab. Wäre die

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