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Knecht – Die Schattenherren II

Knecht – Die Schattenherren II

Titel: Knecht – Die Schattenherren II Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Corvus
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war, den man hier nur mit abschätzigen Attributen bedachte. Immerhin war der Kerl mit einer Kupfermünze zufrieden gewesen, um sie zum Rat der Kapitäne zu bringen, in dessen Versammlungssaal Bren nun vor dem Admiral stand.
    »Ihr empfangt mich, weil Ihr Gold schätzt, nehme ich an.«
    »Gold?« Cherron grinste. »Dieses Wort klingt in der Tat angenehm in meinen Ohren. Wie viel ist es und was wollt Ihr dafür? Haben die Schatten noch nicht genug Kinder? Dann muss ich Euch daran erinnern, dass nicht viele Blagen zurSee fahren. Wir werden eine Menge Schiffe aufbringen müssen, um eine respektable Anzahl in die Hände zu bekommen. Es sei denn, wir finden ein Sklavenschiff mit passender Fracht, aber dazu müssten wir erst Erkundigungen einziehen.«
    Bren schüttelte den Kopf. »Wir sind nicht hier, weil wir Kinder wollten. Wir brauchen vermutlich ein Schiff.«
    »Ihr seid nicht im Ernst zu mir gekommen, um mich damit zu belästigen?« Er runzelte die Stirn. »Was für ein Schiff?«
    »Ein schnelles, und eine Mannschaft dazu. Wir sind keine Seefahrer.«
    Cherron setzte zu einer Erwiderung an, hielt aber inne, legte den Kopf zurück und kitzelte sich mit der Spitze des Entermessers unter seinem bärtigen Kinn. »Im Grunde könnte ich Euch zum Hafen schicken, damit Ihr dort Euer Glück versucht. Jeder Kapitän ist sein eigener König. Überzeugt den Kapitän, und Ihr habt das Schiff. Aber vielleicht habe ich etwas Spezielles.«
    »Dann lasst hören.«
    »Im Hafen könnt Ihr Glück oder Pech haben. Seelenverkäufer und Windrenner sehen sich täuschend ähnlich in den Augen von jemandem, der noch nie auf Planken gestanden hat. Was ich im Sinn habe, ist an Schnelligkeit«, er überlegte, »und an Navigationskunst nicht zu überbieten. Es hat natürlich seinen Preis.«
    »Welchen?«
    »Ich will nicht zu bescheiden sein.« Grinsend steckte er seine Waffe weg. »Und ich bin sicher, dass Ihr in dieser Kutsche eine Menge Gold mit Euch führt.«
    Bren wog den Kopf. Wenig war es tatsächlich nicht, der SCHATTENKÖNIG hatte sie auf Eventualitäten vorbereitet.
    »Eine Truhe von dieser Größe«, er deutete Länge, Höhe und Tiefe an, verharrte, und gönnte der Tiefe eine weitere Handspanne, »könnte mir schon gefallen.«
    »Und was kriegen wir dafür?«
    Er nahm das Bein von der Lehne und beugte sich vor, als er verschwörerisch raunte: »Die Mordkrake .«
    Bren wartete darauf, dass Cherron weiterspräche.
    Das schien nicht die Reaktion zu sein, auf die der Admiral gehofft hatte. Mit einem Ruck warf er sich zurück. Die Lehne des Throns knarrte. Bren sah die durchlöcherten Flanschen dort, wo er auf dem Boden stand. Wahrscheinlich war er ein Kapitänssessel, der einmal auf einem Schiff festgeschraubt gewesen war, auf einer eskadischen Galeone vielleicht.
    »Sagt bloß, ihr habt noch nie von ihr gehört! Die Mordkrake ist das unbestritten beste Schiff, das jemals in Flutatem angelegt hat, und das will etwas heißen. Drei Masten, vermascht getakelt, schlanker Rumpf. Ein echter Jäger, aber kein Wolf, sondern ein Falke. Und einer mit kräftigen Fängen. Zwei Ballisten, zwei Katapulte. Die kleineren Geschütze zähle ich nicht mit.«
    »Und die bekommen wir für eine Truhe Gold?«
    »Nein«, er schüttelte den Kopf. »Ihr bekommt dafür das Recht, mit ihrem Kapitän zu sprechen.«
    »Gerade habt Ihr noch gesagt, es stünde uns frei, mit jedem Kapitän im Hafen zu reden. Warum muss man bei diesem Gold dafür zahlen? Ist er so beschäftigt?«
    »Im Gegenteil. Im Moment hat Ulrik eine Menge Zeit. Viel mehr, als ihm lieb ist. Nur werdet Ihr ihn nicht im Hafen antreffen, sondern im Kerker. So wie seine ganze Mannschaft. Für das Gold lasse ich Euch hinein und, wenn Ihr sie überzeugt, die ganze Bande heraus. Aber überzeugen müsst Ihr sie selbst.«
    »Es sollte nicht schwerfallen, jemandem die Vorzüge freier Luft und …«
    Die hohe Tür quietschte, als Graf Gadior sie öffnete. Bren verbeugte sich, Cherron stand auf.
    »Endlich jemand, mit dem ich vorwärtskommen kann! Aber seid Ihr nicht zu zweit? Zwei Schattenherren?«
    Gadior lächelte dünn. »Schattenfürst Velon zieht es vor, diese Nacht zu ruhen.«
    »Tut er das?«, fragte Cherron schneidend.
    Gadior wandte sich Bren zu. »Hast du schon etwas erreicht?«
    »Es gibt ein Schiff, das vermutlich geeignet wäre, aber die entscheidende Frage habe ich noch nicht gestellt.«
    »Was soll denn das heißen?«, polterte Cherron. »Wenn ich sage, dass die Mordkrake das beste Schiff auf dem

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