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Knecht – Die Schattenherren II

Knecht – Die Schattenherren II

Titel: Knecht – Die Schattenherren II Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Corvus
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ist.«
    Goran begab sich zu seinen Kissen. »Es ist Traumzeit.«
    »Was tut Ihr?«, flüsterte Bren, als sich Kiretta an ihn schmiegte und ihre Hand unter sein Wams schob.
    »Ich versuche, nicht aufzufallen«, behauptete sie.
    In der Tat waren die Traumlenker nicht gerade zurückhaltend, was die Würdigung der körperlichen Vorzüge ihrer Gespielinnen anging. Zur Rechten lag der Kopf einer langhaarigen Schönheit im entblößten Schoß eines Edlen, der genüsslich an seiner Pfeife zog.
    Kiretta drückte ihre Lippen auf seine. Ihre Zunge öffnete seinen Mund, spielte mit seinen Zähnen. Sie küsste sich sein Kinn entlang bis zu seinem Ohr. »Nehmt auch einen Zug. Ihr müsst ein wenig lockerer werden.«
    »Ich will nicht …«
    »Seid Ihr sicher?« Ihre Finger kratzten über seine Rippen zu seinem Bauchnabel.
    Er löste die Verschnürung ihrer Haare. Die rotlockige Mähne fiel in ihr lächelndes Gesicht.
    »Der Entdecker erwacht«, flüsterte sie, als sie die Schwellung in seinem Schritt erkundete.
    »Meint Ihr wirklich, wir sollten …«
    »Macht Euch keine Sorgen, General.« Sie hielt ihm den Daumen entgegen. Ein bronzener Ring mit einem grünen Stein schimmerte im von der Decke herabsickernden Licht. »Ich bin nicht leichtsinnig.« Solche Artefakte hielten die Fruchtbarkeit einer Frau zurück.
    Sie küsste seinen Bauch und löste seinen Gürtel.
    Er nahm die Pfeife. Sie war bereits mit glimmendem Rauchkraut gefüllt. Es prickelte in seinem Mund, als er einen Zug davon nahm. Er streichelte ihren Nacken und ihren Rücken, beobachtete dabei aber die Traumlenker. Die meisten spielten das Geschlechterspiel, aber sie waren nicht mit Hingabe bei der Sache. Es wirkte eher wie etwas, das sie nebenbei taten, während ihre Gedanken den Weg in andere Sphären suchten, fernab ihrer Gespielinnen. Goran beteiligte sich an keinem der Genüsse. Er saß in seinem Berg aus Kissen und lächelte Bren zu.
    Also gut. Nicht auffallen.
    Er schob seine Linke an Kirettas Hüfte und Schenkel hinunter. Die festen und doch runden Formen erregten ihn. Er war dankbar, dass Kiretta seinem Gemächt Platz verschafft hatte, zumal sie gerade bewies, dass ihre Lippen mit ihm umzugehen verstanden.
    Funken tanzten vor Brens Augen. Sie sammelten sich in kleinen Wolken, drehten sich zu Spiralen, golden und rot und hellblau.
    Bren zog Kirettas Rock zurecht, bis er seiner Hand nicht mehr im Weg war. Er strich über die Innenseite ihrer Schenkel, streichelte die spröden Haare ihres Dreiecks, spürte ihre Wärme.
    Die Lichter nahmen zu, als Bren nochmals an der Pfeife zog. Sie verdeckten seine Sicht, lösten sie in farbigen Punkten auf, wie die Kreise, die der Regen in einen Teich schlug.
    Er griff unter ihr hindurch, umfasste ihren Hintern, spürte ihre feuchte Wärme an seinem Handgelenk. Sie spannte sich, stöhnte, bedeckte seinen Mund mit ihrem. Sanft biss sie in seine Lippen.
    Ob er die Augen öffnete oder geschlossen hielt, machte keinen Unterschied mehr. Er sah nur noch formlose Farben, die ineinanderliefen, sich auflösten, sich neu fanden. Der süße Geruch der Rauschkräuter ließ ihn schwindeln.
    Er zog sie auf seinen Schoß. Kalt fühlte er das Eisen ihres Hakens auf seiner Brust. Sie schnitt sein Hemd auf! Der Haken war so scharf angeschliffen, dass das Leinen ihm nichts entgegenzusetzen hatte. Für Haut und Fleisch hätte das Gleiche gegolten, wenn sie ihm übel gewollt hätte. Brens Gemächt verhärtete sich so sehr, dass es schmerzte.
    Jenseits seines Körpers fühlte er die Präsenz der Traumlenker. Sie waren ebenfalls hier, in den Farben. Auch Goran war da. Er konnte ihn nicht sehen, aber er konnte ihn fühlen. Er war wie die Nabe in einem Wagenrad, und die Traumlenker waren die Speichen.
    Bren spürte Kirettas nackte Brüste in seinem Gesicht, als sie über ihn glitt. Sie waren weich und fest zugleich. Bren schob sich in ihre Scham. Sie seufzte neben seinem Ohr.
    Endlich konnte er etwas erkennen. Er spürte, dass hier viel mehr Menschen waren als nur das Dutzend Traumlenker. Auch wenn er die Gespielinnen dazurechnete, kam er nicht auf die Tausenden von Träumern, deren Gegenwart ihm bewusst wurde. Sie waren wie ein Rauschen, wie Wellen auf einem Meer. Die Traumlenker aber waren wie Klippen, Felsen, die aufragten und die Strömung leiteten. Bren dachte an die Bucht vor Flutatem, wo das Gelände das Wasser hochdrückte, bis es den Fluss Conato rückwärtsfließen ließ. Das Wasser war an dieser Stelle nicht anders als an jedem anderen

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