Knigge fuer Individualisten
Schnupftuch ist nicht
gesichert. Aber es gibt ja Business Casual ( > ).
Manschetten sollten circa einen Zentimeter aus
dem Jackenärmel herausschauen. Doppelmanschetten können Sie
traditionell oder auch modischlässig als Stilmittel
nutz en. Manschettenknöpfe sind klassisch und in
zugleich.
Pochette
(Stecktuch): Dieses i-Tüpfelchen
der Eleganz ist dynamischen wie praktische n Typen too much . Traditionelle und
coole Lässige runden ihr Styling damit ab, doch nicht um von
abgelaufenen Absätzen und ausgebeulten Hosen abzulenken. Je nach Typ
stecken Sie die Pochette korrekt (traditionell) gefaltet oder (lässig)
gebündelt in die Brusttasche. Sie ist weiß oder greift den Ton
der Krawatte auf, nicht das Muster:
Stil entsteht nicht aus der Summe von Gleichem, sondern durch die
gezielte Kombination von Unterschiedlichem.
Socken : Mit
schwarzen Socken stehen Sie im (schwarzen) Business-Schuh immer
richtig. Der Traditionelle trägt Kniestrümpfe. Weiße Socken? Ja, aber
bitte nur zum weißen Seidensmoking – also im Business nie. Farbige
Socken – zur Kombination – stimmen Sie auch im Material auf die Hose
ab.
Schuhe: Der
typische Business-Schuh ist weltweit ein schwarzer Schnürschuh aus
Glattleder mit Ledersohle. Wer jeden Tag und bei jedem Wetter gut zu
Fuß sein will, nimmt ein bequem geschnittenes Modell, weicht auf dünne
Gummisohlen aus oder klebt Gummipads unter die Ledersohlen. Zur
Kombination gelten schlichte, feste Loafers (früher: »Slippers«) als
akzeptabel. Ein Wort an die Lässigen: Man
kann Schuhe nicht nur säubern, indem man zuerst die Schuhe und dann
die Hose anzieht. Schuhcreme und -spanner erhöhen die Lebensdauer –
vorrangig die der Schuhe.
Fragen (längst nicht nur) von
Business-Frauen
Stellen Sie sich bitte einmal vor: Eine Frau und ein
Mann schauen an einem Schreibtisch zusammen auf einen Laptop, sie in weißer
Langarmbluse, er in weißem Langarmhemd mit Krawatte. Was glauben Sie: In
welcher Beziehung stehen die beiden? Und wo haben sie ihre Jacketts? In
einer Umfrage antwortete die Mehrheit:
Er ist der Chef, sie seine Mitarbeiterin.
Sein Jackett hängt über dem Stuhl, und
sie hat keines (dabei).
Das stimmt nachdenklich. Und bedeutet für berufstätige
Frauen mit Erfolgswillen: Drücken Sie mit Ihrer Kleidung aus, dass es sich
lohnt, Sie ernst zu nehmen. Es bedeutet keineswegs, dass Sie versuchen
sollten, als »halber Kerl« daher zu kommen. Sondern: Gestalten Sie Ihr
Erscheinungsbild bewusst, wenn Sie in Ihrem Berufsfeld gleichzeitig
professionell und natürlich, kompetent und weiblich wirken wollen. Hier
finden Sie Antworten auf konkrete Fragen, beginnend mit den Füßen, denn: Ihr
Auftreten wird entscheidend dadurch bestimmt, wie Sie – auf dem Boden –
auftreten.
Von der Fußsohle bis zum Knie
Welche Schuhform ist richtig? Schuhe ziehen Blicke an,
weil die Füße einer Frau als erotisch aufgeladene Zone gelten. Sie zweifeln?
Sie kennen aber – zumindest vom Hörensagen – die verführerische Macht von
roten Highheels oder Overknee-Stiefeln aus Lack oder Pythonleder, nicht
wahr? So gelten aus rein biologisch motivierten Sicherheitsgründen für
Frauen schlichte Pumps mit einer Absatzhöhe von circa fünf Zentimetern
international als die idealen Business-Schuhe. Der Variantenreichtum unter
den durchschnittlich 24 Schuhpaaren einer Frau ist groß. Eine Dame, wie sie
im Buche steht, trägt zierliche, eine pragmatischnatürlich orientierte
sportlichere Modelle mit breiterem Absatz und Schnürschuhe: alles fein,
solange sie den Fuß nicht unvorteilhaft groß und breit machen. Sneakers –
früher sagte man Turnschuhe – sind im kreativen Berufsumfeld möglich.
Modisch sind sie in dieser Branche sowieso. Vorsicht allerdings, wenn Sie
international auftreten: In den meisten Kulturkreisen ist – für Damen wie
für Herren – der Turnschuh sportlichen Betätigungen vorbehalten.
Sind Sandalen im Sommer
möglich? Da bloße Füße nicht als businesskonform gelten, sind
Sandalen, Flipflops und Peeptoes – Pumps, aus denen der große Zeh hervorlugt
– im konservativen Geschäftsleben tabu. Slingpumps, hinten offen mit
Riemchen, sind akzeptiert, mit Strümpfen ohne Fersenverstärkung. Für die
traditionelle Dame ist das selbstverständlich, die dynamische akzeptiert es
»halt so«. Entscheiden Sie sich als Natürliche und Lässige für den Regelbruch, prüfen
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