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Knigge fuer Individualisten

Knigge fuer Individualisten

Titel: Knigge fuer Individualisten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elisabeth Bonneau
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Kleidung ein wirksames, wenn auch nicht das einzige Mittel für
     Vorschusslorbeeren. Es reicht nicht, ein Paar saubere Schuhe aus dem Schrank
     zu holen, man sollte auch seine Gesichtszüge ordnen.
KLEIDER MACHEN LEUTE … ERFOLGREICH!
    Laut einem Urteil des Bundesarbeitsgerichts kann der
     Arbeitgeber »eine Kleidung verlangen, die der Art der Tätigkeit, den
     allgemeinen Erwartungen der Kunden an das Auftreten von Mitarbeitern und dem
     Niveau der angebotenen Leistungen angemessen ist.« Über die Folgen für den
     Einzel- und oft Streitfall liest man häufig: z. B. in der F. A. Z. Ende 2010
     »Die IT-Abteilung trägt Armani« und Anfang 2011: »Schlüpfer nach
     Vorschrift«. Oft müssen Richter in Kleidungsfragen zwischen den Interessen
     des Arbeitgebers und der Privatsphäre eines Mitarbeiters abwägen.
    Im Folgenden geht es um die übliche Geschäftskleidung und
     die Gründe, warum Vertreter vieler Branchen weltweit diese Uniform tragen.
     Schlechte Nachrichten für Individualisten? Nein. Es handelt sich nur um eine
     Orientierungshilfe; die Bandbreite der Interpretation wird von Ihrer
     Branche, Ihrem Unternehmen, Ihrem Team, Ihrer Rolle dort und nicht zuletzt
     Ihrem individuellen Stil bestimmt.
    Wollen Sie seriös und kompetent wirken, fragen Sie
     sich nur:
Womit gehe ich auf Nummer sicher?
Was geht darüber hinaus auch?
Womit stoße ich an Grenzen?
Kleidung im Business und anderen
     Jobs
    Früher traten der Handwerker im Blaumann und der Arzt
     im weißen Kittel auf; jeder war an seiner Dienstkluft – neudeutsch Corporate Fashion – zu erkennen.
     Heute kommen Ärztinnen im Mickymaus-Shirt, Pfarrer in Jeans und Schreiner im
     Sakko daher. Und warum sollte ein Lehrer nicht wie seine Schüler die
     geliebte Kombi Jeans + T-Shirt tragen? Warum eine Grafikerin nicht das
     giftgrüne Strickkleid? Warum keine gemusterten Strümpfe dazu? Solange die
     Kleidung dem Eindrucks-Ziel entspricht – why not? »Erlaubt ist, was
     gefällt«? Nein: Gut ist, was zu Ihnen, Ihrer Rolle und Ihrem Umfeld passt
     und Ihren Zwecken dient. Drei Tage am Stück das gleiche (»Wohn-«)Hemd zu
     tragen, ohne ihm eine Kur in der Waschmaschine zu gönnen, ist nicht gut.
     Laufmaschen in der Strumpfhose auch nicht. Gepflegt sollte jede Kleidung
     sein.
    Eine große Berufsgruppe entscheidet sich aber gegen diese
     Freiheit. Sie ist auf der ganzen Welt auf Anhieb zu erkennen:
     Vorstandsvorsitzende, Managerinnen, Unternehmensberaterinnen, Banker: die
     Repräsentanten des »großen Geldes« bzw. der Macht pflegen ihrer Branche und
     Firma (Corporate Identity) entsprechend ihr Corporate Design. Weil Kontinuität Sicherheit verleiht. Und weil sie
     dem Bild vom idealen Vertreter der Branche entsprechen und so Vertrauen
     gewinnen wollen. »Wir managen die Welt oder wenigstens ein Stück davon.« Das
     drückt der Business-Dresscode aus. In anderen Berufswelten sind Abweichungen möglich und oft sehr sinnvoll,
     weil praktisch und zielgerecht.
Das hat es mit no brown after six auf sich
    Dass Herren nach 18 Uhr keine braunen Schuhe tragen
     sollen, ist Ihnen wohl nicht neu. Die Regel greift allerdings zu kurz.
     Generell gilt in der strengen Business-Etikette: No brown in town, im Geschäftsleben
     ( town = Stadt = Geld
     verdienen) keine warmen Farben, denn sie mindern den Status, bei Frau und
     Mann.
    Wie das? Kalte Farben stehen für Seriosität,
     Verlässlichkeit und Diskretion. Deshalb sind die typischen Geschäftsfarben
     für Anzüge und Kostüme Blau und Grau. Seit einigen Jahren ist – außer in
     sehr traditionellen Unternehmen – Schwarz hinzugekommen, das bei strenger
     Auslegung dem gesellschaftlichfestlichen Umfeld bzw. Traueranlässen
     vorbehalten ist.
    Kalte Farben machen mächtig. Wollen Sie wie eine mächtige
     Person wirken? Tragen Sie kalte Farben. Kontraste steigern den Effekt:
     dunkelblaues Kostüm mit weißer Bluse, Anzug in Anthrazit mit weißem Hemd und
     blauer Krawatte usw.
    FARBEN REFLEKTIEREN
    Stehen Ihnen ausgerechnet die kompetent wirkenden
     kalten Farben nicht gut? Wählen Sie Ihre Basics wie Kostüm und Anzug
     in den zu Ihrem Farbtyp ( > ) passenden Varianten der Business-Farben,
     z. B. einem helleren Blau oder einem weichen Grau. Kombinieren Sie
     diese Stücke individuell mit Hemden, Blusen, Krawatten und Tüchern in
     den Farben, die Ihnen einen gesunden, lebendigen Ausdruck verleihen.
     So schlagen Sie eine tragfähige Brücke zwischen der Wirkung nach außen
     und der Wirkung auf

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