Knigge fuer Individualisten
Ihren Teint.
Wollen Sie eine gute Figur machen, ohne zu viel Distanz
zu erzeugen, etwa als lockerer oder
natürlicher Typ? Oder weil Sie verhindern wollen, dass Ihre zielstrebigdynamische Art streng
rüberkommt? Dann tragen Sie
diese Farben nicht. Oder Sie mildern den Effekt ab;
durch Muster – Streifenbluse, karierte Krawatte – oder durch Kombinationen
kalter Farben Ton in Ton: blaue Bluse zum dunkelblauen Kostüm, mittelgrauer
Anzug plus hellgraues Hemd und dunkelgraue Krawatte. Wollen Sie zugleich
professionell und freundlich wirken und haben am Arbeitsplatz lockere
Regeln? Dann können Sie Kostüm oder Anzug in Braun- und Olivtönen, in Beige
oder Hellgrau sowie – dies nur als als Frau – in Pastelltönen tragen. Sie
können sogar kalte und warme Farben kombinieren. (Ur-)Großmutters Spruch
»Schwarz darf kein Tages-, Braun kein Lampenlicht sehen« gilt längst nicht
mehr.
Kleidung und Proportionen:
angewandte Geometrie
Kurze oder lange Jacke, schmaler oder schwingender
Rock, schmale oder breite Streifen, Karos, Blumen, Kreise, Punkte – alles
hat seine optische Wirkung. Deshalb ist es vorteilhaft, die Wahl nicht nur
an Ihren Stil-Vorlieben, sondern auch an Ihrer Silhouette zu orientieren.
Denn wer stimmig auftritt, wird als selbstbewusst empfunden. Drei
Basisregeln für eine Kleidung passend zum Körperbau:
Lang macht
klein, kurz macht groß: Lange Jacketts und Röcke sowie
Ärmel, die über das Handgelenk reichen, lassen kleine Personen kleiner
wirken; große sehen mit kurzen Jacken, Röcken, Ärmeln wie Schulkinder
aus. Also: Längeres für die Großen, Kürzeres für die … naja, weniger
Großen.
Quer macht
breit, längs macht schmal. Damen mit üppiger Oberweite
und Herren mit breitem Kreuz tragen besser Längsstreifen als
Querstreifen und Karos.
Muster
führen ein Eigenleben. Große Muster erdrücken eine
zierliche Statur; eine kräftige kann damit positiv betont werden –
oder aufgebläht. Tragen Sie gern Karo? Ob Holzfällermodell oder feines
Fensterkaro, leiten Sie bitte von Ihrer Figur ab.
Jeans oder nicht Jeans? Das
ist hier die Frage
Die traditionelle Kleiderordnung kennt keine Jeans;
dabei sind sie ihr Arbeiter-Image längst los, Designerjeans sind geradezu
Statussymbole. Im Beruf entscheidet die Umgebung, ob und welche Jeans es
sein darf. So sind z. B. in einer Redaktion Blue Jeans, Turnschuhe und
T-Shirt im Alltag normal. Doch kommt der Verleger, peppen sich die
Redakteurinnen und Redakteure häufig auf: mit schwarzen Jeans, Lederschuhen
und Jackett über Hemd oder Bluse. Loafer oder Sneaker, barfuß oder Socken,
Hemd oder Poloshirt, Pullover oder Jackett – die Wirkung der Jeans wird von
ihren Begleitern bestimmt. Dabei sind Jeans selbst bei Natürlichen, Lockeren und Dynamischen nicht mehr unbedingt erste Wahl. Einmal weil der Casual Friday international auf dem
Rückzug ist – u. a. weil manche Mitarbeiter casual ( > ) zu »nachlässig« umdeuten. Vor allem aber weil ihr bei den
Frauen Leggings, Treggings (hauteng, elastisch) und Jeggings (jeansartige
Leggings) Konkurrenz machen.
KLEINE DETAILS – GROSSE WIRKUNG
Sagen Sie im Fachgeschäft zuerst
nur, welchen Typ Kleidungsstück Sie suchen: »ein Kleid«. Mehr
nicht. Bitten Sie um Empfehlungen rein aufgrund Ihres Körperbaus
und Ihrer persönlichen Wirkung.
Für Herren: Machen Sie im
Kaufhaus einen Selbstversuch – am besten in Begleitung einer
Person, die sich, wie Sie finden, gut kleidet. Binden Sie sich
zuerst eine breite Streifenkrawatte um und gleich danach ein
schmales Blümchenmodell. Der Vergleich zeigt, welche Art zu
Ihnen passt.
Für Damen: Bestimmen Sie, welche
Wirkung Sie anstreben. Ziehen Sie unter das gleiche Sakko eine
Bluse in Weiß, dann eine in Pastell und zuletzt ein leuchtendes
T-Shirt an. Womit erreichen Sie Ihr Zielbild am
besten?
DAS BUSINESS-ABC FÜR MÄNNER UND SEINE STILVARIANTEN
Das klassische Business-Outfit ist die Heimat der
traditionellen und der dynamischen Herren, die natürlichen fühlen sich
weniger wohl darin. Lockere Herren halten sich, um akzeptiert zu sein,
auch (mehr oder we niger gern) an die
Empfehlungen. Wie weit Sie sich von dem strengen Business-Code
entfernen können, hängt nicht nur von Ihrer Persönlichkeit, sondern
auch von Ihrem beruflichen Umfeld, den lokalen Gegebenheiten und
aktuellen Trends ab. Hier können Sie die Variationsbreite
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