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Knochen im Kehricht: Ein Eifel-Krimi (German Edition)

Knochen im Kehricht: Ein Eifel-Krimi (German Edition)

Titel: Knochen im Kehricht: Ein Eifel-Krimi (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martina Kempff
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Gold besessen hatte, unbedingt hatte behalten wollen.
    »Und da holt es der Hermann einfach so aus meinem Schmuckkästchen und schenkt es der Frau«, sagte sie uns. »Das war doch meins!«
    »Ja«, meldete sich plötzlich Petronella Schröder und drückte der Frau neben sich das Medaillon in die Hand. »Es gehört Ihnen. Bitte, holen Sie es. Ich brauche es nicht mehr.«
    Was für eine Größe, dachte ich.
    »Ich auch nicht!«, rief Frieda und schmetterte das Gold zu Boden.
    Niemand hob es auf.
    Doch an jenem Mittag sah Frieda nur noch das Medaillon. Sie versuchte es Regine vom Hals zu reißen, was gar nicht so einfach war. Die jüngere und stärkere Frau wollte Hermanns Verlobungsgeschenk nicht preisgeben. Sie wehrte sich. Beide Frauen gingen zu Boden. Wo, wie vor über einem halben Jahrhundert, ein Waffeleisen lag.
    Ich selbst hatte es dort deponiert. Weil es den antiken Holztisch, auf dem es Marcel vor ein paar Tagen abgelegt hatte, nicht hatte zerkratzen sollen.
    »Was ist nur in mich gefahren!«, rief Frieda. »Ich war wie von Sinnen. Ging alles so schnell. Ich wollte sie nicht töten. Das müsst ihr mir glauben. Es war nur ein einziger Schlag.«
    Der aber war tödlich.
    Sie rief sofort Konrad Meissner an, den Ausputzer vom Dienst. Der einzige Mensch auf der Welt, der sie noch nie im Stich gelassen und ihr immer beigestanden hatte. Der einzige Mensch, der wusste, wer sie wirklich war und weshalb dies ein Geheimnis bleiben sollte. Meissner behielt die Nerven. Frieda solle alles flott und gründlich säubern, Regine in irgendetwas so einpacken, dass er die Leiche bei Dunkelheit abtransportieren könne. Dann solle sie sich zum kleinen Parkplatz am Straßenrand auf der Kehr begeben, wo er sie eine halbe Stunde später aufgabeln würde. Aber erst müsse sie sofort Hermann in Meerfeld anrufen und ihm sagen, sie sei beim Vorhangabnehmen von der Leiter gestürzt und könne sich nicht rühren.
    »Wer wäscht schon Vorhänge im Winter«, hatte sie ins Telefon gejammert, was Meissner angesichts der Lage für einen sehr unsinnigen Einwand hielt.
    Auf dem Parkplatz sei sie sogar gesehen worden, sagte sie uns. Eine Gruppe von Leuten, die sich für Flora und Fauna des Westwalls interessierten, hatte sich dort zu dieser Stunde versammelt, froh, dass der angekündigte Schneefall noch ausgeblieben war und der Ausflug stattfinden konnte. Unauffällig hatte sie sich den Leuten angeschlossen und sogar an der ausgestreckten Hand eines Mannes geschnuppert, der auf ihr entzückt die Ausscheidungen eines Dachses präsentierte.
    Als sie Meissners Auto sah, löste sie sich unbemerkt von der Gruppe und stieg ein. In Buchet riss Meissner sofort einen Vorhang vom Fenster, stellte die Leiter auf und forderte Frieda auf, sich augenblicklich ordentlich hinabzustürzen.
    »Ich hatte Todesangst«, sagte sie. »Aber ich musste es tun. Konrad hatte die Ambulanz schon angerufen. Und ich wollte nicht ins Gefängnis.«
    Da ist sie inzwischen wohl angekommen.
    »Das riecht aber gut!« Marcel kommt in die Küche. »Wo ich doch so viel Hunger habe.«
    »Arme Ritter«, erklärt Daniel, der sein Omelett inzwischen verzehrt hat und immer noch sehr hungrig aussieht. »Nach Katjas Art.«
    »Nein, nach Grenzgansart«, sage ich. »Überreste von Nicolinas Speiseplan. Du hast deinen Posten verlassen?«
    »Passiert nichts mehr«, sagt er. »Alle weg.«
    »Auch die Kaffeefahrer?«
    »Die Prümer Polizei hat sie mitgeholt. Meine Herren, was waren die Leute fröhlich. Als hätten sie selber den Kampf um die Wahrheit gewonnen.«
    »Haben sie vielleicht auch. Im Wein liegt die Wahrheit.« Bitte nichts Schlechtes über gute Gäste!
    »Ich war gerade drüben«, fährt Marcel fort. »Deine Leute räumen auf. ’ne Menge zu tun. Vielleicht zu viel für Gudrun in ihrem Zustand. Du solltest mal über Mutterschaftsurlaub nachdenken. Sie wollen wissen, wie es dir und Daniel geht. Einigermaßen, habe ich gesagt. Und dass ihr eure Ruhe haben wollt. Ist das in Ordnung?«
    »Unbedingt.« Ich verabreiche beiden eine Portion arme Ritter.
    »Nein«, sagt Daniel. »Ich muss noch was wissen. In Belgien verjährt Mord. In Deutschland nicht. Wieso?«
    Marcel und ich sehen einander an.
    »Bei Kriegsverbrechen«, sagt Marcel, »verjährt Mord auch in Belgien nicht.«
    »Genau«, stimme ich zu. »Deshalb wurde in den Siebzigerjahren in Deutschland das Gesetz erlassen. Damit man die übrig gebliebenen verbrecherischen alten Nazis noch zur Rechenschaft ziehen kann.«
    »Und die neuen«, sagt

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