Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Knochen-Poker

Knochen-Poker

Titel: Knochen-Poker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
wollten.«
    »Den bekommt ihr auch.«
    »Das will ich meinen. Und mach keine Dummheiten, sonst ziehen wir dir das Fell über die Ohren.«
    »Keine Sorge. Es geht schon alles glatt. Um die Bullen wolltet ihr euch ja kümmern, nicht wahr?«
    »Und ob.«
    Sie waren vor zwei Tagen in London eingetroffen und hatten sich sofort einen geländegängigen Wagen gemietet. Mit ihm waren sie losgefahren, hatten sich noch ein Zelt gekauft und campierten außerhalb Londons nicht weit vom Ufer der Themse entfernt. Am nächsten Tag wollten sie wieder zu ihrem Ziel aufbrechen.
    Vor einigen Stunden noch waren sie am Friedhof gewesen, um die Helfer zu beobachten. Leider kamen sie zu spät. Sie hatten noch gesehen, wie ihre Leute von zwei Polizisten abgeführt wurden. Die Namen der beiden herauszubekommen, war nicht schwierig gewesen, beim Yard selbst hatte man sie ihnen gesagt, als sie in der kleinen Halle nachfragten und erklärt hatten, am folgenden Morgen wiederzukommen. Sie waren anschließend gefahren. Nur Killing Star wollte den Bullen noch eins draufsetzen, was Tommy Moore überhaupt nicht gefiel. Ihm passte sowieso das meiste nicht. Das behielt er für sich. Noch brauchte er die beiden. Wenn sie erst einmal den Schädel hatten, würde alles anders laufen.
    »Woran denkst du jetzt?« fragte Jackson.
    Moore hob die Schultern. »An den Schädel.«
    »Und er gehört tatsächlich einem Vampir?«
    »Ja.«
    »Woher weißt du das denn?«
    Moore grinste kalt. »Wer in meinem Job tätig ist, muss sich informieren. Besonders über Dinge, die für andere grausam und schaurig sind. Verstehst du?«
    »Nein.«
    »Nun gut, ich will es dir sagen. Ich sammle auch alte Schriften und studiere sie in meiner Freizeit. Es gibt da eine englische Legende aus dem letzten Jahrhundert. Da hat man einem Vampir tatsächlich den Kopf abgehauen und ihn verscharrt.«
    »Den Ort kennst du ja.«
    »Klar, wir fahren morgen hin.«
    »Und du glaubst, dass der Kopf noch nicht zu Staub zerfallen ist?«
    Moore hob die Schultern. »Die Knochen werden bestimmt noch da sein.« Er schob seine Brille wieder zurück. »Andererseits frage ich mich, wieso gerade ihr beide auf die Idee gekommen seid, einen Vampirschädel zu kaufen?«
    »Nimm an, dass wir die Geschichte ebenfalls kennen.«
    Tommy Moore schüttelte den Kopf. »Das glaube ich dir nicht. Nein, es hatte einen anderen Grund.«
    »Vielleicht ein Spaß.«
    »Aber ein schlechter.«
    »Wieso?«
    Moore stand auf. Sein Gesicht war sehr ernst. »Weil man mit diesen Dingen nicht spielt, verstehst du?«
    Blue Boy Jackson lachte. »Hast du Angst?«
    »Ich nicht.« Moore hob die Schultern. »Wer sich jedoch in Gefahr begibt, kommt darin um.«
    »Dann würde ich an deiner Stelle aufpassen.«
    »Ich ja.« Moore, der nur gebückt stehen konnte, verließ das Zelt. Er hatte zuvor den Eingang aufklappen müssen. Hinter ihm fiel der Stoff wieder zu. Er ging zwei Schritte vor, ehe er stehen blieb und zum Himmel schaute. Die Nacht gefiel ihm. Wenn die folgende auch so war, konnten sie sich freuen. Es war Vollmond. Sein Silberlicht gab der Umgebung einen besonderen Anstrich.
    Sie hatten ihr Zelt am Rande eines kleinen Wäldchens aufgebaut und den Wagen so gestellt, dass er von der normalen Straße nicht gesehen und von den Bäumen gedeckt werden konnte. Der nächste Ort lag ungefähr eine Meile entfernt. Killing Star war hingelaufen, um zu telefonieren. Er wollte dem Bullen noch eins draufsetzen, wie er sich ausgedrückt hatte.
    Moore, der nüchterner überlegte, hielt das für Unsinn. Lange würden sie sowieso nicht mehr zusammenbleiben, das stand fest. Dann wollte Moore seinen Weg allein gehen. Noch ahnten die beiden nicht, dass sie ihn mit ihrer Bitte, ihnen einen Vampirschädel zu besorgen, auf eine hervorragende Idee gebracht hatten.
    Wenn der Wind über das Land fuhr, bewegte er die weicheren Zweige der Büsche, so dass es dem jungen Mann vorkam, als würden ihm starre Arme zuwinken. Er stellte sich vor, wie es sein würde, wenn er den Schädel erst einmal in New York hatte. Der Gedanke daran war einfach phantastisch. Die gewaltige Stadt konnte ihm allein gehören. Er würde sich zu deren Herrscher aufschwingen.
    Dazu brauchte er nur noch den Schädel. Ein hintergründiges und wissendes Lächeln umspielte den Mund des so harmlos wirkenden Tommy Moore. Er glaubte fest daran, dass das Schicksal auf seiner Seite stand. Hätte es ihm sonst die beiden Typen geschickt, die unbedingt den Schädel eines Vampirs haben wollten?
    Moore hatte

Weitere Kostenlose Bücher