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Knochen-Poker

Knochen-Poker

Titel: Knochen-Poker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sich mit diesem Thema zwar nie direkt beschäftigt, aber bei seinem Job blieb es einfach nicht aus, dass er über außergewöhnliche und auch ungewöhnliche Dinge stolperte und deshalb auch alte Bücher las, in denen von Legenden und Sagen berichtet wurde, die sich fast alle auf Europa bezogen.
    Er ging vor, um die Straße zu erreichen. Seine Füße schleiften durch das Gras. Jenseits des grauen Asphaltbandes lagen Weiden. Noch stand kein Vieh darauf. In der Ferne schimmerten vereinzelt noch Lichter. Dort lag das kleine Nest, von dem aus Killing Star unbedingt hatte telefonieren wollen. Gerade er war ein Risiko. Viel zu unbeherrscht, dennoch für Tommys Pläne zu gebrauchen.
    Voll wie ein glotzendes, bleichgelbes Auge stand die Scheibe des Erdtrabanten am Himmel. Der Mond wirkte wie aus der grauen Masse herausgeschnitten. Nur wenige Wolken befanden sich in seiner Nähe. Wenn sie sich vor ihn schoben, wirkte es so, als hätte er einen Schleier bekommen.
    Das war Vampirwetter.
    Tommy schaute nach links. Er hatte Schritte gehört und sah auch die Gestalt über die Straße laufen. Killing Star hatte es eilig. Irgend etwas klemmte unter seinem Arm, das Tommy erst erkannte, als Killing Star vor ihm stehen blieb und dreckig lachte.
    »Was hast du denn da? Flaschen?«
    »Ja, Whisky.«
    Moores Augen weiteten sich. »Und woher hast du das Zeug?«
    »Frag doch nicht so blöd. Aus einem Bruch natürlich.«
    »Und wenn man dich erwischt hätte?«
    Killing Star tätschelte Moores Wange mit seiner freien Hand. »Merk dir eines, Brillenschlange. Mich erwischt niemand. Ich bin Killing Star, der King.«
    »Ja, vielleicht in deiner Bude. Aber nicht hier. Wir sind in England. Da herrschen andere Gesetze.«
    »Bruch ist Bruch. Hockt Blue Boy noch im Zelt?«
    »Ja.«
    Killing Star lief hin. Kopfschüttelnd schaute Moore ihm nach. Es wurde Zeit, dass sie den Schädel fanden und er die beiden Kerle loswurde. Bis zur Ruine waren es vielleicht fünfzig Meilen, keine Entfernung. Dann aber begann die Sucherei.
    Er ging wieder zurück. Das Lampenlicht zeichnete die Umrisse des Zeltes nach. In der Dunkelheit wirkte es wie eine dreieckige Insel. Moore hörte Killing Stars Lachen. Als er eintrat, schluckten beide. »He, die dritte Flasche ist für dich!« rief Killing Star.
    »Danke, ich verzichte.«
    »Bist du was Besseres, du Kacker?«
    »Ich möchte morgen nüchtern sein.«
    »Das sind wir auch«, sagte Blue Boy Jackson.
    Tommy wechselte das Thema. »Du hast doch den Bullen angerufen.«
    »Klar.«
    »Was hat er gesagt?«
    Killing Star lehnte sich zurück und begann wiehernd zu lachen. »Was der gesagt hat? Nichts, das konnte er gar nicht, aber ich bin sicher, dass er sich vor Angst in die Hosen gemacht hat. Ich kenne doch die Bullen, vor allen Dingen die vornehmen englischen.«
    Tommy Moore schaute das Großmaul einige Sekunden lang schweigend und starr an, bevor er sagte: »Wenn du dich da mal nicht täuschst. Nimm das Maul nicht zu voll. Du könntest dich zu leicht verbrennen.« Mit dieser Warnung verließ er das Zelt, um seinen Schlafplatz aufzusuchen. Die Ladefläche des Geländewagens reichte ihm völlig. Die Stimmen und das Lachen seiner beiden Kumpane begleiteten ihn schließlich in den Schlaf.
    ***
    Sir James Powell nickte. »Gratuliere. Schon in der zweiten Nacht den Erfolg zu haben, finde ich gut.« Er stand in unserem Büro und schaute Suko und mich an. »Dann brauchen Sie die Männer nur zu verhören. Sie werden bestimmt weich.«
    »Und die Hintermänner oder der Hintermann weiß ebenfalls schon Bescheid«, sagte ich.
    »Ach ja, er rief Sie an. Aber woher wollen Sie wissen, dass es sich um den Fall handelt, an dem Sie momentan arbeiten?«
    »Gefühl, Sir.«
    »Dann lassen Sie es sich irgendwann einmal bestätigen.« Unser Chef ging. »Ich höre wieder von Ihnen.«
    »Der hat es gut«, murrte Suko. »Möchtest du seinen Job haben?«
    »Ja, wenn ich 70 bin.«
    »Oder scheintot.«
    »Auch das.«
    Glenda fragte, ob wir Kaffee wollten.
    »Können wir eine Kanne in das Vernehmungszimmer mitnehmen?«
    »Wie sieht das aus?«
    Ich hob die Schultern. »War ja nur eine Frage. Nein, lass mal. Erst die Arbeit, dann das Vergnügen.« Ich schaute an ihr herab. »Hast du eine neue Hose?«
    Sie drehte sich kokett. »Ja, dunkelgraue Jeans.«
    »Nicht schlecht, Herr Specht, und prall gefüllt.«
    »Schau woanders hin, du Lüstling.«
    »Das fällt mir schwer.«
    Suko hob die Schultern. »So ist das, Glenda. Je älter er wird, um so schlimmer benimmt er

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