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Knochen-Poker

Knochen-Poker

Titel: Knochen-Poker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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York.«
    »Und?«
    »Er ist noch nicht da, John. Das heißt, er befindet sich noch nicht in seinem Haus.«
    »Dann könnte er auf dem Flug sein.«
    »Wir lassen den Airport überwachen, keine Sorge. Die Flugpläne von euch in London kennen wir auch.«
    »Und wenn er aus einer anderen Stadt gestartet ist?«
    »Durch die Lappen geht er uns nicht. Wann kommt ihr?«
    »Mit der nächsten Maschine.«
    »Alles klar, ich bin da. Guten Flug und guten Hunger.«
    »Wieso? Woher weißt du…?«
    Abe Douglas lachte. »Das hört man doch, wenn man Spezialist ist wie ich.«
    Ich legte auf und sagte: »Ihr habt es also vernommen, Freunde. New York wartet auf uns.«
    Glenda schaute mich >böse< an. »Aber zuvor wirst du doch deine Lasagne noch essen - oder?«
    »Das versteht sich…«
    ***
    New York - der Hexenkessel, die Stadt mit den tausend Gesichtern, die jeden Tag ein anderes zur Schau tragen konnte und sich kaum wiederholte. Ein Moloch, der fraß und ausspie, der gehasst und gleichzeitig geliebt wurde. Eine Stadt der Mode, der Mörder, der Yuppies, der Lebenskünstler, der harten Geschäftsleute, der Banker und der Individualisten. Diese Stadt hatte ihn wieder. Tommy Moore war wieder da! Und er lachte auf dem Kennedy International Airport, als er den amerikanischen Boden betrat. So ähnlich mussten sich auch die Auswanderer gefühlt haben, als sie von Europa aus in das gelobte Land im Westen gezogen waren.
    London war Vergangenheit. New York aber Gegenwart und zugleich Zukunft für ihn. Er wohnte in Manhattan. Mit einem Taxi dauerte es ziemlich lange vom Flughafen auf die Halbinsel. Deshalb beschloss er, sich etwas Besonderes zu gönnen.
    Den Hubschrauberflug vom Airport auf die Halbinsel. Er hatte Glück, noch den letzten Platz zu erwischen. Da saß er nun eingekeilt zwischen Touristen, die einen ersten Eindruck von New York aus der Luft bekommen wollten. Sie schnatterten in ihren Heimatsprachen durcheinander. Die Frau neben ihm, eine dicke Deutsche, zerdrückte ihn fast, entschuldigte sich mehrmals und machte sich abermals breit. Tommy stellte sich vor, mit einer Nadel in das Fett zu stoßen, dann hätte die Tante Grund zum Quieken gehabt. Nach dem Start wurden die Passagiere still. Jetzt gab eine Stewardess die Erklärungen.
    Tommy Moore war froh, als er das alles hinter sich hatte und endlich aussteigen konnte. Ein gelbes Taxi war schnell gefunden. Als er das Fahrziel nannte, zog der Fahrer einen Flunsch. »Muss das sein, Chinatown? Südlich der Canal Street ist es mir immer unwohl. Außerdem mag ich die Bowery nicht, und Chinesen gehören ebenfalls nicht zu meinen Freunden.«
    »Ich wohne aber dort, Mister.«
    »Keine Sorge, ich fahre Sie hin. Hatte Ihnen nur meine Bedenken mitteilen wollen.«
    Chinatown war eben nicht der Times Square, aber ein Gebiet, das es auch geben musste in einer Stadt wie New York. Hier existierten die schärfsten Gegensätze friedlich oder weniger friedlich nebeneinander. Tommy spürte Müdigkeit, aber auch die Spannung in ihm, wie es sein würde, wenn er in seiner Wohnung und in seinem Laden ankam und sich die Maske überstreifte.
    Er hatte den Schädel in eine Maske umgetauft. Ein anderer Begriff war ihm für dieses Phänomen nicht eingefallen. Sie war für ihn ein lebendiger Beweis des Bösen, dessen Geist ihn erfüllen und demnächst die Richtung zeigen würde, die er zu gehen hatte.
    Einmal lächelte er. Er hatte an eine bestimmte Person gedacht. Sie sollte sich wundern.
    Am Astor Place verließen sie die Fourth Avenue und fuhren ein in die Bowery, immer weiter in Richtung Süden. An der Grenze zur Canal Street begann Chinatown, der Stadtteil, der noch immer zahlreiche Touristen anzog und sich wie ein gewaltiger Irrgarten innerhalb Manhattans ausbreitete.
    Chinatown war ein Wahnsinn, eine Brutstätte für in Tradition erstarrte Menschen. Es gab dort viele, die kein Englisch sprachen. Sie waren auch noch nie aus ihrem Viertel herausgekommen. Wäschereien, Garküchen, Geschäfte, die unzählige Nonsens-Artikel verkauften, Restaurants, Wohnungen, nicht größer als Taubenschläge, und Menschen über Menschen.
    Vollgestopft waren die Wohnungen ebenso wie die Straßen, durch die sich die Wagen quälten. Auch der Fahrer zog ein Gesicht, als hätte er Zitronensaft geschluckt. »Muss ich mich durch das Gewühl quälen?« fragte er vorsichtig an.
    »Nein, ich steige aus, sobald Sie halten können.«
    »Das ist gut.« Der Mann stoppte einfach ab. Tommy bezahlte die Fahrt, stieg aus und ging den Rest

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