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Knochen-Poker

Knochen-Poker

Titel: Knochen-Poker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Vampir geworden bin. Das ist keine Verkleidung, und ich habe ferner beschlossen, auch dir das ewige, untote Leben zu geben, mein Freund.«
    »Tommy!« Er sprach den Namen quietschend aus. »Das kannst du nicht tun. Du bist wahnsinnig!«
    »Nein, ich bin ein Vampir.« Tommy lachte krächzend.
    »Wieso?«
    »Das, mein lieber Li, ist eine sehr lange Geschichte. Sie ist zu lang, um sie dir jetzt zu erzählen. Ich werde es später machen, wenn du ebenfalls ein Vampir geworden bist.«
    »Was soll ich?«
    Tommy streckte den rechten Arm vor und krümmte die Hand. Sie kam Li vor wie eine Klaue. »Hast du mich nicht verstanden? Ich mache dich zu einem Vampir.« Er ging wieder einen Schritt vor.
    Dieser eine Schritt war für Li das Zeichen zur Flucht. Jetzt konnte er noch wegkommen, deshalb wirbelte er auf der Stelle herum und hatte die Hälfte geschafft, als er bereits zu einem Sprung ansetzte, um aus der Reichweite des Vampirs zu gelangen.
    Li besaß Kraft. Der Sprung katapultierte ihn bis zu den hängenden Skeletten, gegen die er prallte, so dass die Gerippe anfingen zu schwingen und mit ihren Knochen klapperten. Einige waren so morsch, dass sie brachen. Der kleine Chinese tauchte unter den fallenden Gebeinen hinweg und erreichte mit dem zweiten und dritten Sprung die Tür, die sich hinter ihm nicht wieder geschlossen hatte, so dass er in den Gang entwischen konnte.
    Auch dieser schwarz angestrichene Tunnel machte ihm angst. Er glaubte, durch eine Röhre zu rennen, die immer enger wurde, und Li atmete erst auf, als er die Souterrain-Tür erreichte, sie aufziehen wollte und plötzlich merkte, dass sie verschlossen war.
    Er hatte vergessen, dass Tommy sie vom Geschäft aus verschließen konnte. Eine Sicherheitseinrichtung, die Li zum Verhängnis werden würde. Das wusste er, als er sich umdrehte und Tommy vor sich stehen sah. Ein düster klingendes Lachen schwang ihm entgegen.
    »So nicht, Li, so nicht. Was ich will, das setze ich auch in die Tat um…«
    Li wollte sich herausreden. »Tommy, du bist doch verrückt!« flüsterte er voller Angst. »So etwas kannst du nicht bringen. Verdammt, wir waren Freunde, wir sind es noch immer…«
    »Aber du hast Blut, mein Kleiner…«
    »Was soll das denn?«
    »Ich will es. Und ich werde es bekommen, das verspreche ich dir. Diesmal hast du keine Chance!«
    Nein, die hatte er nicht. Trotzdem wollte es der Liliputaner versuchen. Auf seinen kurzen Beinen rannte er auf den anderen zu. Li wollte Tommy den Kopf in den Magen stoßen, um freie Bahn zu bekommen, denn es gab noch den zweiten Ausgang. Der war möglicherweise nicht verschlossen.
    Li schaffte es nicht.
    Tommy riss genau im richtigen Moment sein Bein hoch und winkelte es an, so dass der kleine Chinese gegen das Knie prallte, hochgehoben und gegen die Wand geschleudert wurde, an der er rücklings herabrutschte. Wehrlos blieb er vor den Füßen des Vampirs liegen. Tommy aber lachte. Er bückte sich und streckte dabei seinen rechten Arm aus. Mit einem Griff in den Nacken zog er Li wieder hoch und drückte ihn gegen die Wand. Er hielt ihn fest, als würde er nur wenige Gramm wiegen.
    Li strampelte mit den Beinen und hörte die rauhe, flüsternde Stimme seines zum Monstrum gewordenen Freundes. »Soviel Kraft wie ich wirst du auch bald besitzen, mein Kleiner. Wir beide werden die Welt aus den Angeln heben. Das kann ich dir versprechen…«
    »Neiiiinnn…! Ich will nicht!« Lis Schrei riss ab. Er wusste, dass nun alles vorbei war. Sein Leben versickerte, und ein neues, grausames stand ihm bevor…
    ***
    Eines hatten Suko und ich mittlerweile gelernt, wenn wir flogen. Mal richtig tief und fest zu schlafen. So konnte uns die Zeitverschiebung nicht viel anhaben. Oft genug stiegen wir nach der Landung erfrischt aus der Maschine.
    So war es auch heute.
    Wieder nahm ich das imposante Bild auf, das eben zu einer Landung auf dem Kennedy Airport gehört. New York, die Küste, die Brücken und die Freiheitsstatue lagen uns zu Füßen und kristallisierten sich immer deutlicher heraus, je tiefer der Jet ging.
    Ich rieb mir den Schlaf aus den Augen, als die Räder bereits die graue Landepiste berührten und unser Clipper allmählich auslief.
    »Wie fühlst du dich?« fragte Suko.
    »Frisch.«
    »Ich auch.«
    Wir hatten unsere Plätze ziemlich vom in den Maschine bekommen, so waren wir auch bei der ersten, die ausstiegen. Auf einen Mann wie Abe Douglas konnte man sich verlassen. Wir brauchten um nicht in die Schlange der wartenden Ausländer

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