Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Knochen zu Asche

Knochen zu Asche

Titel: Knochen zu Asche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Reichs
Vom Netzwerk:
Fortschritte.«
    »Eine am Leben, vier tot, zwei immer noch vermisst. Hol die Wunderkerzen raus.«
    Ein Laster rauschte vorbei. Der Impala schwankte in der Luftverwirbelung und beruhigte sich wieder.
    Ich wandte mich von Ryan ab, zog mein Handy heraus und kontrollierte die Mailbox.
    Noch immer nichts von Harry.
    Rob Potter hatte um zehn Uhr zweiundvierzig angerufen. Er hatte die Gedichte analysiert und war zu einem Urteil gekommen. Ich war zwar neugierig, sah aber ein, dass es zu spät war, ihn anzurufen.

    Ich lehnte mich zurück und schloss die Augen. Gedanken schwirrten mir durchs Hirn, während wir durch die Nacht rasten.
    Warum rief Harry nicht an? Plötzlich bestürzende Bilder. Der Schläger in Cormiers Studio. Die Death -E-Mail und der anonyme Anruf. Das Paar, das meine Wohnung ausschnüffelte.
    Cheech und Chong. Mulally und Babin.
    Was, wenn Harry gar nicht aus freien Stücken verschwunden war?
    Keine voreiligen Schlüsse, Brennan. Noch nicht. Sie ist erst seit gestern weg. Wenn Harry sich bis morgen nicht meldet, dann bitte Hippo oder Ryan, sich Mulally und Babin vorzunehmen.
    War Obéline noch am Leben und in regelmäßigem Kontakt mit Bastarache? Warum? Der Mann hatte ihr den Arm gebrochen und sie angezündet. Und falls es so war, warum hatte sie den Selbstmord vorgetäuscht?
    Zu welchem Urteil war Rob gekommen? Stammten alle Gedichte von ein und derselben Person? War Évangéline die Autorin? Falls ja, hatte Obéline die Veröffentlichung durch O’Connor House bezahlt? Warum anonym? Hatte Bastarache sie so unbarmherzig schikaniert, dass sie Geheimhaltung in allen Dingen für nötig erachtete?
    Hatte Obéline tatsächlich den Mord an Évangéline miterlebt? Falls ja, wer war der Mörder? Bastarache war damals noch ein junger Mann gewesen.War er beteiligt? Wie?
    Was war mit Évangélines Leiche passiert? War sie einfach verscharrt worden wie Hippos Mädchen, das Skelett von Sheldrake Island? Wer war Hippos Mädchen? Würden wir das je erfahren?
    Hatte Bastarache Cormier umgebracht? Oder Pierre? Hatte einer von beiden Claire Brideau umgebracht? Falls ja, warum? Hatte einer von ihnen Claudine Cloquet umgebracht? Phoebe Quincy? Das Mädchen, das an der Küste von Dorval angespült
worden war? Das Mädchen aus dem Lac des Deux Montagnes?
    Waren diese Mädchen ermordet worden? Waren Cloquet und Quincy tot? Falls nicht, wo waren sie?
    Zu viel Falls und Warum.
    Und wo zum Teufel war Harry?
     
    Hippo rauchte auf dem Bürgersteig eine Players, als wir vor Le Passage Noir hielten. Ryan zündete sich ebenfalls eine Zigarette an, während ich von unserem Gespräch mit Kelly Sicard/ Karine Pitre berichtete.
    Hippo hörte zu, und sein Kinn hob und senkte sich wie bei einem Wackeldackel.
    »Hab mir die Angestellten noch einmal vorgenommen«, sagte Hippo, als ich fertig war. »Hab sie erst vor einer Stunde laufen lassen. Und ihnen gesagt, sie sollen keine Reisen planen. «
    »Anruf aus Orsainville?«, fragte Ryan.
    Hippo nickte. »Bastaraches Anwältin hat Himmel und Hölle in Bewegung gesetzt. Wenn wir nicht bald was finden, das uns Grund für eine Anklage gegen dieses Arschloch gibt, dann lassen sie ihn morgen früh laufen.«
    Ryan warf seine Zigarette zu Boden und trat sie mit dem Absatz aus. »Dann lasst uns was finden.« Er zog die Tür auf und ging in die Bar.
    Während Ryan und Hippo sich durch Bastaraches Akten arbeiteten, ging ich zum Impala, holte meinen Laptop und fuhr ihn hoch. Die Einwahl ins Internet lief quälend langsam. Ich surfte mit den Schlagworten »Pornoproduzenten«, »Pornomacher«, »Pornoindustrie«, »Sexfilmindustrie« und so weiter und so fort.
    Ich entdeckte die Religiöse Allianz gegen Pornografie. Las Artikel über einschlägige Gerichtsverfahren. Sah virtuelle Strips, gespielte Orgasmen und Schiffsladungen voller Silikon. Erfuhr
die Namen von Produzenten, Darstellern, Websites und Produktionsfirmen.
    Ich fand niemanden, der sich Pierre nannte.
    Um halb fünf verspürte ich das dringende Bedürfnis nach einer Dusche. Und nach Antibiotika.
    Ich klappte den Laptop zu und ging zum Liegesessel, um für vier oder fünf Minuten die Augen zuzumachen. Am anderen Ende des Zimmers hörte ich Ryan und Hippo Schubladen zuknallen und in Quittungen und Rechnungen blättern.
    Dann stritt ich mit Harry. Sie beharrte darauf, dass ich Mokassins anzog. Ich wollte nicht.
    »Wir spielen Pocahontas«, sagte sie.
    »Verkleiden ist doch Kinderkram«, sagte ich.
    »Wir müssen es tun, bevor wir krank

Weitere Kostenlose Bücher