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Knochen zu Asche

Knochen zu Asche

Titel: Knochen zu Asche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Reichs
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Prince Edward Island. Und das letzte der Insel. Der Kahn wurde 1938 aufgebracht. Die Ballade erzählt seine Geschichte.«

    Hippos Blick wanderte zu einer Stelle über meiner Schulter. Einen schrecklichen Augenblick lang befürchtete ich, er würde singen. Zum Glück redete er aber weiter.
    »Die RCMP, unsere Mounties also, und der kanadische Zoll haben immer noch alle Hände voll zu tun. Aber so wie damals ist es nicht mehr. Die Mistkerle, die jetzt die Küste bearbeiten, transportieren vorwiegend Drogen und illegale Immigranten.«
    »Ihr Wissen ist beeindruckend.«
    Hippo zuckte die Achseln. »Alkoholschmuggler sind so eine Art Hobby von mir. Ich hab da einiges drüber gelesen.«
    »Und was hat das mit Obélines Ehemann zu tun?«
    »Ja. Dazu komme ich noch. Hilaire Bastarache war der Zweite in dieser Dynastie. Da er nach dem Zweiten Weltkrieg die Profite erhöhen wollte, fügte er einen neuen Geschäftszweig hinzu.«
    »Kein Schmuggel mehr.«
    Hippo schüttelte den Kopf. »Frischfleischgewerbe. Tittenbars. Bordelle. Massagesalons. Erwies sich als ziemlich lukrativ. «
    »David, der Dritte in der Reihe, ist ein komischer Vogel, eine Kreuzung aus Howard Hughes und so was wie einem urbanen Milizionär. Bleibt ziemlich für sich. Misstraut allem, was mit der Regierung oder ihren Institutionen zu tun hat. Schulen. Militär. Gesundheitssystem. Der Kerl hat keine Sozialversicherungsnummer, keine Krankenversicherung, hat sich nie als Wähler registrieren lassen. Wurde einmal von einem Lastwagen angefahren. Weigerte sich strikt, sich ins Krankenhaus bringen zu lassen. Und natürlich Polizisten. Polizisten hasst Bastarache ganz besonders.«
    »Ich kann ja verstehen, dass jemand im Schmuddelgewerbe etwas gegen die Polizei hat, aber warum diese Paranoia gegenüber Behörden im Allgemeinen?«
    »Das ist zum Teil Daddys Schuld. Der kleine David wurde zu Hause unterrichtet und für sehr lange Zeit an einer sehr
kurzen Leine gehalten. Hilaire Bastarache war nicht gerade ein Ausbund an Geselligkeit. Aber es rührt noch tiefer. Mit zehn musste der Junge mit ansehen, wie seine Mutter bei einer verpatzten Razzia in einem der Lagerhäuser des Alten erschossen wurde.«
    »War sie bewaffnet?«
    Hippo schüttelte den Kopf. »Zur falschen Zeit am falschen Ort. Ähnlich wie damals in Ruby Ridge.«
    Hippo meinte einen Vorfall 1992 in Idaho, die Belagerung einer Blockhütte durch US-Marshalls. Damals erschoss ein Scharfschütze des FBI eine Frau, die eben ihren zehn Monate alten Sohn in den Armen hielt.
    »Trotz seiner Komplexe schafft Bastarache es, seine Geschäfte am Laufen zu halten. Schottet sich mit einer Horde angeheuerter Gorillas nach außen hin ab. Vor ein paar Jahren wurde Opas Etablissement in Caraquet hochgenommen. Der gegenwärtige Bastarache hatte angeblich keine Ahnung, dass das Haus als Puff benutzt wurde. Dachte, er würde die Zimmer an aufstrebende junge Damen vermieten.« Hippo schnaubte verächtlich. »Das Gericht kaufte ihm das ab. Eine Nutte namens Estelle Faget musste den Kopf dafür hinhalten.
    Bastarache besitzt einen Stripclub in Moncton am Highway 106. Le Chat Rouge. Hat zweitausendeins seinen Hauptsitz dorthin verlegt. Aber soweit ich weiß, ist er in letzter Zeit auch ziemlich oft in Quebec City. Hat dort eine Bar mit dem Namen Le Passage Noir.«
    »Warum dieser Umzug?«
    »Wurde erwischt, als er eine Stripperin vögelte. Wie sich zeigte, war das Mädchen erst sechzehn. Bastarache hielt es für das Beste,Tracadie zu verlassen.«
    »Mein Gott.« Meine Stimme triefte vor Abscheu.
    Hippo zog einen zusammengefalteten Zettel aus der Brusttasche. Als ich die Hand danach ausstreckte, presste er ihn auf die Tischplatte.

    »Meine Quelle sagt, dass Bastarache nicht gerade Chorknaben auf seiner Gehaltsliste hat.« Hippo schaute mir tief in die Augen. »Es heißt, dass seine Außendienstler ziemlich brutal vorgehen.«
    »Was für ein Mannsbild«, schnaubte ich. »Und betrügt seine Frau mit einem Teenager.«
    »Ich werd Ihnen eine Geschichte erzählen. Ein Kerl namens Thibault verkaufte Bastarache siebenundneunzig ein Auto. Bastarache monierte, dass die Kurbelwelle in schlechtem Zustand sei. Der Kerl zeigte ihm die kalte Schulter. Drei Tage später tauchte unter der Little Tracadie River Bridge No. 15 eine Leiche auf. Im Brustkorb steckte eine Kurbelwelle.«
    »Wurde Bastarache angeklagt?«
    »Man konnte ihm nichts anhängen, und keiner wollte singen. «
    »Könnte Zufall gewesen sein.«
    »Könnte sein, dass mich die

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