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Knochen zu Asche

Knochen zu Asche

Titel: Knochen zu Asche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Reichs
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Kopfschmerzen zusammen.
    Ryan hätte eigentlich Mittagessen kaufen und dann aus Cormiers Wohnung direkt ins Studio kommen sollen.Wo zum Teufel blieb er? Gereizt arbeitete ich mich weiter durch unzählige Fotos.
    Es war halb drei, als Ryan endlich auftauchte. Anstelle von Salat und Diet Coke, wie ich es bestellt hatte, brachte er Hotdogs und Pommes von Lafleur’s.
    Beim Essen redeten Ryan und Hippo über den Flash Drive. Ryan meinte ebenfalls, dass Cormier wahrscheinlich Schmuddelzeug versteckte. Verschwitzt, gereizt und den Bauch voller fettiger Wiener, spielte ich den Advocatus Diaboli.
    »Vielleicht hatte Cormier einfach keine Lust mehr, sich mit diesem Chaos hier herumzuschlagen.« Ich deutete auf die Aktenschränke. »Vielleicht hat er alle seine alten Bilder und Mappen eingescannt.«
    »Auf einen Flash Drive, den er dann in seiner Mehldose versteckt. «
    Ein Punkt für Ryan. Er ärgerte mich.
    »Okay, dann also Pornografie.Vielleicht ist Cormier einfach nur ein Perverser, der sein schmutziges, kleines Geheimnis verstecken will.«
    Beide Männer schauten mich an, als hätte ich behauptet,Anthrax sei Traubenzucker.
    »Denkt doch, was ihr wollt.« Ich knüllte mein Einwickelpapier zusammen und stopfte es in die fettige, braune Tüte. »Ich warte auf Beweise.«

    Schrank Nummer zwölf. Ich schaute mir eben das Foto eines außerordentlich unattraktiven Babys an, als mein Handy klingelte.
    Vorwahl zwei-acht-eins. Harry.
    Ich schaltete ein.
    »Du warst aber schon früh auf heute Morgen.«
    »Ich bin fast jeden Morgen früh auf.«
    »Wie geht’s diesem französischen Cowboy?«
    »Falls du Ryan meinst, er ist ein Blödmann.«
    »Ich habe eben mit Flannery O’Connor gesprochen.« Harrys Stimme zitterte vor Aufregung.
    »Ich höre.«
    Eine Pause.
    »Mal wieder eine Laus über die Leber gelaufen?«
    »Es ist heiß.« Ich legte das hässliche Baby auf den Stapel mit den bearbeiteten Mappen und nahm mir die nächste vor.
    »Es ist noch nicht mal richtig warm.«
    »Was hast du rausgefunden?«
    »Wenn du’s heiß willst, versuch’s mal mit Houston im August. «
    »O’Connor House?«
    »Der Verlag wurde eingestellt, als Flan und ihr Mann sich trennten. Sie nennt sich jetzt Flan. Ich habe sie nicht gefragt, ob sie den Namen offiziell hat ändern lassen oder nicht.Wie auch immer, Flan machte ’ne Fliege, nachdem sie ihren Alten in flagranti mit einem Kerl namens Maurice erwischt hatte.«
    »Aha.« Die neue Akte war beschriftet mit Krenshaw. Ein Cockerspaniel. Ich legte sie weg, nahm mir die nächste vor.
    »Sie ist echt zum Schreien, Tempe. Wir haben über eine Stunde lang geredet.«
    Ich konnte mir diese Unterhaltung nur zu gut vorstellen.
    »Was hast du über Obélines Buch rausgefunden?« Die nächste Mappe. Tremblay. Eine sehr fette Dame posierte mit einem sehr fetten Kind. Die Tremblays kamen ebenfalls auf den Stapel.

    »Nach der Scheidung behielt Flan alle Aufzeichnungen des O’Connor House. Kundennamen, Buchtitel, Seitenzahl, Auflagehöhe, was für eine Art der Bindung. Natürlich reden wir hier nicht von Simon and Schuster.«
    »Obélines Buch?« Harry bei der Stange zu halten, war so ähnlich wie Flöhehüten.
    »In der Zeit seines Bestehens druckte O’Connor House zweiundzwanzig Gedichtsammlungen.Acht dieser Aufträge kamen von Frauen.« Ich hörte Papier rascheln. »La Pénitence von Felice Beaufils.«
    Was Harry mit der französischen Sprache anstellte, war wirklich erstaunlich.
    »Lie Down Among the Lilies von Geraldine Haege. Peppermint Springtime von Sandra Lacanu, Un Besoin de Chaleur Humaine von Charlene Pierpont. Bei dem Titel geht’s irgendwie um die Sehnsucht nach menschlicher Wärme.«
    Die nächste Mappe. Briggs. Errötende Braut. Erledigt.
    »Bei den anderen vier gab es keine Autorennamen. Du weißt schon, der Dichter möchte unerkannt bleiben. Ghostly Mornings. Flan meinte, das könnte das Projekt eines Literaturclubs gewesen sein. Eine Frau namens Caroline Beecher war die Bestellerin.«
    Die Kopfschmerzen pochten jetzt hinter dem Augapfel. Mit dem Daumen massierte ich mir die Schläfe.
    »Parfum wurde von einer Marie-Joséphine Devereaux bezahlt. Fringe von einer Mary Anne Coffey. Jedes dieser Bücher hatte etwa fünfzig Seiten und eine Auflage von hundert Stück. Beecher und Devereaux hatten Adressen in Moncton. Coffey wohnt in St. John –«
    »Obéline?« Es kam schärfer heraus, als ich beabsichtigt hatte.
    Harry gewährte mir einige Augenblicke Stille in der Leitung.
    »Tut mir leid. Ich

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