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Knochenarbeit: 2. Fall mit Tempe Brennan

Knochenarbeit: 2. Fall mit Tempe Brennan

Titel: Knochenarbeit: 2. Fall mit Tempe Brennan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Reichs
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Universität vor über zwei Jahren verlassen. Goyette ist neunzehn. Sie war damals noch gar nicht dort.«
    »Stimmt. Aber sonst paßt alles.«
    »Ich weiß nicht. Und auch wenn Jennifer Cannon bei Owens gelebt hat, heißt das noch nicht, daß er sie getötet hat.«
    »Die beiden streiten sich. Sie verschwindet. Und dann taucht sie als Leiche wieder auf.«
    »Vielleicht hatte sie ja mit Drogen zu tun. Oder ihre Freundin Anna. Vielleicht fand Owens das heraus und warf sie hinaus. Sie wissen nicht, wohin sie gehen sollen, also schröpfen sie ihre Geschäftspartner. Oder reißen sich eine Tüte Stoff unter den Nagel.«
    »Glauben Sie, daß es so passiert ist?«
    »Hören Sie, sicher wissen wir nur, daß Cannon Montreal vor ein paar Jahren verlassen hat und ihre Leiche auf Murtry Island gefunden wurde. Vielleicht hat sie einige Zeit in der Kommune auf St. Helena gelebt. Vielleicht hatte sie einen Streit mit Owens. Wenn ja, sind das Fakten, die etwas mit ihrem Tod zu tun haben können, es aber nicht unbedingt müssen.«
    »Sie sind aber auf jeden Fall von Bedeutung für die Frage, wo sie sich in den letzten Jahren aufgehalten hat.«
    »Ja.«
    »Was wollen Sie jetzt tun?«
    »Zuerst werde ich Sheriff Baker besuchen, um rauszufinden, ob das für einen Durchsuchungsbefehl reicht. Dann werde ich den Jungs in Texas ein bißchen Dampf machen. Ich will Bescheid wissen über jede Haarschuppe, die Owens je verloren hat. Und ich werde diese Insel der Glückseligen so überwachen, daß es jeder merkt. Ich will sehen, in welcher Farbe dieser Guru schwitzt, und ich habe nicht viel Zeit. Am Montag brauchen sie mich wieder in Montreal.«
    »Ich glaube, er ist gefährlich, Ryan.«
    Ich umriß ihm kurz meine Unterhaltung mit Red Skyler, und er hörte zu, ohne mich zu unterbrechen. Danach langes Schweigen, Ryan versuchte offenbar, die Worte des Soziologen mit dem in Einklang zu bringen, was wir eben besprochen hatten.
    »Ich werde Claudel anrufen und mir den neuesten Stand in Sachen Anna Goyette durchgeben lassen.«
    »Danke, Ryan.«
    »Passen Sie auf Kathryn auf«, sagte er ernst.
    »Werde ich.«
    Doch dazu bekam ich keine Gelegenheit mehr. Als ich nach oben ging, war Kathryn verschwunden.

27
    »Verdammt!« rief ich.
    Birdie war mir nach oben gefolgt. Er erstarrte, als er meinen Wutausbruch hörte, senkte den Kopf und sah mich unverwandt an.
    »Verdammt!«
    Niemand antwortete.
    Ryan hatte recht. Kathryn war labil. Ich wußte, ich konnte ihre Sicherheit nicht garantieren, auch die ihres Babys nicht, also warum fühlte ich mich verantwortlich?
    »Sie ist abgehauen. Bird. Was soll man da machen?«
    Da die Katze keine Vorschläge machte, tat ich, was ich in solchen Situationen immer tat. Wenn du Kummer hast, arbeite.
    Ich kehrte in die Küche zurück. Die Tür stand einen Spalt offen, der Wind hatte die Autopsiefotos durcheinandergebracht.
    Wirklich der Wind? Hardaways Bericht lag noch genau so, wie ich ihn zurückgelassen hatte.
    Hatte Kathryn sich die Bilder angesehen? Hatte der grausige Anblick sie zu einer panischen Flucht getrieben?
    Wieder regte sich mein schlechtes Gewissen, und ich setzte mich und sichtete den Stapel.
    Von Maden und Erde gereinigt, schien Jennifer Cannons Leiche in einem besseren Zustand zu sein, als ich erwartet hatte. Obwohl die Verwesung Gesicht und Eingeweide zerstört hatte, waren in dem aufgeblähten und verfärbten Gewebe Wunden noch gut zu erkennen.
    Schnittwunden. Hunderte. Einige kreisförmig, andere gerade, in einer Länge von einem bis zu mehreren Zentimetern. Sie häuften sich im Halsbereich und liefen an Armen und Beinen entlang. Über den ganzen Körper verteilt waren Verletzungen zu erkennen, die aussahen wie oberflächliche Kratzer, die Hautablösung machte eine Identifikation jedoch schwierig. Blutergüsse fanden sich überall.
    Ich untersuchte verschiedene Großaufnahmen. Während die Wunden im Brustbereich glatte, saubere Ränder hatten, waren die anderen Schnitte schartig und unregelmäßig. Ein tiefer Riß verlief ringförmig um den rechten Oberarm, zerfetztes Fleisch und gesplitterter Knochen waren sichtbar.
    Als nächstes die Schädelfotos. Obwohl die Hautablösung bereits eingesetzt hatte, waren die Haare größtenteils noch an Ort und Stelle. Merkwürdigerweise zeigte die Hinteransicht Knochen, der weiß durch die verfilzte Masse schien, als würde ein Teil der Kopfhaut fehlen.
    Ich hatte so etwas schon einmal gesehen. Wo?
    Ich sah mir die restlichen Fotos an und schlug dann Hardaways Bericht

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