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Knochenarbeit: 2. Fall mit Tempe Brennan

Knochenarbeit: 2. Fall mit Tempe Brennan

Titel: Knochenarbeit: 2. Fall mit Tempe Brennan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Reichs
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sind?«
    »Nach Norden. Aber Sie dürfen nicht vergessen, Opa ist nicht mehr der Hellste.«
    »Von Dom Owens hat er noch nie was gehört?«
    »Nein. Sein Anführer war ein Kerl namens Toby.«
    »Kein Nachname?«
    »Nachnamen sind nur von dieser Welt. Aber Schiß hat er nicht vor ihm. Anscheinend sind Toby und der Alte recht gut miteinander ausgekommen. Es ist irgendeine Frau, die ihm eine Heidenangst einjagt.«
    Was hatte Kathryn gesagt? »Es ist nicht Dom. Sie ist es.« Ein Gesicht blitzte vor mir auf.
    »Wer ist diese Frau?«
    »Er kennt zwar keinen Namen, aber er sagt, diese Frau hätte Toby gesagt, daß der Antichrist vernichtet wurde und der Jüngste Tag bevorstehe. Deshalb der Aufbruch.«
    »Und?«
    »Der Hund durfte nicht mit.«
    »Sonst nichts?«
    »Er sagt, diese Lady ist eindeutig die Schwester Oberin.«
    »Kathryn hat ebenfalls von einer Frau gesprochen.«
    »Name?«
    »Ich habe sie nicht gefragt. Erschien mir zu dem Zeitpunkt nicht so wichtig.«
    »Was hat sie sonst noch gesagt?«
    Ich wiederholte, woran ich mich noch erinnern konnte.
    Ryan legte seine Hand auf meine.
    »Tempe, eigentlich wissen wir nichts über diese Kathryn, außer daß sie ihr ganzes Leben in dieser Sekte verbracht hat. Sie taucht bei Ihnen zu Hause auf und behauptet, sie hätte Ihre Adresse über die Uni rausgefunden. Und Sie sagen, die steht gar nicht im Verzeichnis. Am selben Tag gehen vierundvierzig ihrer engsten Freunde in zwei Staaten auf Wanderschaft, und sie selber macht sich auch aus dem Staub.«
    Das stimmte. Ryan hatte schon früher Vorbehalte gegen Kathryn geäußert.
    »Haben Sie eigentlich rausgefunden, wer Ihnen den Streich mit der Katze gespielt hat?«
    »Nein«. Ich zog meine Hand zurück und kaute am Daumennagel.
    Eine Weile schwiegen wir beide. Dann fiel mir noch etwas ein.
    »Kathryn hat ebenfalls den Antichrist erwähnt.«
    »Inwiefern?«
    »Sie meinte, daß Dom nicht an den Antichrist glaubt.«
    Ryan schwieg lange. Dann: »Ich habe mit den Jungs gesprochen, die diesen Sonnentempler-Fall im letzten Herbst bearbeitet haben. Wissen Sie, was in Morin Heights wirklich vorgefallen ist?«
    »Nur daß fünf Menschen ums Leben kamen. Ich war in Charlotte, und die amerikanischen Medien konzentrierten sich damals auf die Schweiz. Was in Kanada passiert war, fand kaum Beachtung.«
    »Ich kann Ihnen sagen, was passiert ist. Joseph DiMambro hat einen Killertrupp losgeschickt, um ein Baby zu töten.« Er hielt kurz inne. »Morin Heights war der Auslöser für das Feuerwerk in Übersee. Anscheinend war dieses Baby ohne Big Daddys Zustimmung auf die Welt gekommen, und er betrachtete es deshalb als Antichrist. Sobald dieses Baby tot war, war für die Gläubigen der Weg frei für den Übertritt.«
    »O Gott. Glauben Sie, daß Dom Owens wirklich einer dieser Sonnentempelfanatiker ist?«
    »Könnte natürlich auch ‘ne Nachahmungsmasche sein. Schwer zu sagen, was dieses Adler-Lyons-Gewäsch bedeutet, bevor die Psychologen es auseinanderklamüsert haben.«
    Auf dem Grundstück auf St. Helena war eine Abhandlung gefunden worden. Und eine Karte der Provinz Quebec.
    »Aber mir ist es auch scheißegal, welcher Spinner da an der Spitze steht, wenn Unschuldige in den Tod geführt werden. Ich werde diesen Mistkerl fangen und ihn höchstpersönlich ausnehmen und grillen.«
    Seine Kiefermuskeln verkrampften sich, als er wieder nach dem Magazin griff.
    Ich schloß die Augen und versuchte, mich zu entspannen, aber die Bilder ließen mir keine Ruhe.
    Harry, schwungvoll und lebenslustig. Harry im Trainingsanzug und ohne Make-up.
    Sam, bestürzt über die Invasion seiner Insel.
    Malachy. Mathias. Jennifer Cannon. Carole Comptois. Eine verkohlte Katze. Der Inhalt des Päckchens zu meinen Füßen.
    Kathryn, mit flehenden Augen. Als könnte ich ihr helfen. Als könnte ich ihr Leben nehmen und es irgendwie besser machen.
    Oder hatte Ryan recht? Hatte man mich hereingelegt? Hatte man Kathryn zu mir geschickt zu irgendeinem heimtückischen Zweck, von dem ich nichts wußte? War Owens verantwortlich für den Brandanschlag mit der Katze?
    Harry hatte von Ordnung gesprochen. Daß ihr Leben sie anöde und die neue Ordnung ihr helfe, es zu ändern. Kathryn ebenfalls. Sie hatte gesagt, die neue Ordnung gelte für jeden. Brian und Heidi hatten dagegen verstoßen. Doch was war damit gemeint? Die kosmische Ordnung. Eine Anordnung von ganz oben? Oder vielleicht der Orden des Sonnentempels?
    Brennan, hör auf, dich verrückt zu machen. In siebenunddreißigtausend

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