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Knochenarbeit: 2. Fall mit Tempe Brennan

Knochenarbeit: 2. Fall mit Tempe Brennan

Titel: Knochenarbeit: 2. Fall mit Tempe Brennan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Reichs
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hatte?«
    »Ich dachte, die ist tot.«
    »Ist sie auch. Das ist ihr Sohn. Er ist zwar einer der Gläubigen, aber er hat einen Job außerhalb und lebt im Haus der Mama.«
    »Wie hat Kathryn Carlie zurückbekommen?«
    »Er war bereits dort. Halten Sie sich fest. Jemand hat die Transporter nach Charleston gefahren, während die Gruppe sich in Espinozas Haus versteckte. Sie waren die ganze Zeit auf der Insel. Und als dann etwas Gras über die Sache gewachsen ist, haben sie sich aus dem Staub gemacht.«
    »Wie?«
    »Sie wurden aufgeteilt und auf verschiedenen Wegen weggebracht. Einige wurden von Booten abgeholt, andere in Pick-ups und PKW-Kofferräumen rausgeschmuggelt. Wie’s aussieht, verfügt Owens über einen beträchtlichen Apparat. Und wir Trottel haben uns nur auf die Transporter konzentriert.«
    Ich gab ihm eine dampfende Tasse.
    »Kathryn sollte mit Espinoza und noch einem anderen Kerl verschwinden, aber sie überredete ihn zum Bleiben.«
    »Wo ist der andere?«
    »Bei dem Thema wird Espinoza zu Stein.«
    »Wo sind sie nur alle hin?« Ich hatte einen Kloß im Hals. Ich wußte die Antwort bereits.
    »Ich glaube, sie sind hier.«
    Ich sagte nichts.
    »Kathryn ist sich nicht sicher, wohin genau sie wollten, aber sie glaubt, daß sie über eine Grenze mußten. Sie reisen in Zweier- und Dreiergruppen und haben Wegbeschreibungen über Straßen, die nicht kontrolliert werden.«
    »Wohin?«
    »Sie glaubt, etwas von Vermont gehört zu haben. Die Straßenpolizei und die INS wurden alarmiert, aber es ist wahrscheinlich zu spät. Sie haben fast drei Tage Vorsprung, und Kanada ist nicht gerade Libyen, was die Grenzsicherung angeht.«
    Ryan nippte an seinem Kaffee.
    »Kathryn behauptet, sie hätte nie richtig aufgepaßt, weil sie nicht glaubte, daß sie wirklich gehen würden. Aber in einer Sache ist sie sich ganz sicher. Wenn sie diesen Schutzengel finden, werden alle sterben.«
    Ich fing an, die Anrichte abzuwischen, obwohl sie bereits sauber war.
    Lange sagte niemand etwas. Dann: »Schon was Neues von Ihrer Schwester?«
    Mein Magen verkrampfte sich wieder. »Nein.«
    Als er weiterredete, klang seine Stimme sanfter.
    »Bakers Jungs haben auf dem Adler-Grundstück etwas gefunden.«
    »Was?« Angst durchfuhr mich.
    »Einen Brief an Owens. Darin läßt sich einer namens Daniel über Inner Life Empowerment aus.« Ich spürte eine Hand auf meiner Schulter. »Es sieht so aus, als wäre diese Gruppe nur eine Tarnorganisation, oder als hätten Owens’ Gefolgsleute die Kurse infiltriert. Das ist noch nicht ganz klar, aber klar ist, daß sie ILE zur Rekrutierung benutzt haben.«
    »O mein Gott.«
    »Der Brief ist ungefähr zwei Monate alt, aber es gibt keinen Hinweis, woher er kam. Die Formulierungen sind etwas vage, aber es klingt, als müßte irgendeine Quote erfüllt werden, und dieser Daniel verspricht, es zu tun.«
    »Wie?« Ich brachte kaum ein Wort heraus.
    »Das sagt er nicht. Und was anderes, das auf ILE hinweist, wurde nicht gefunden. Nur dieser eine Brief.«
    Der Traum blitzte in lebendigen Bildern wieder vor mir auf, und ich spürte es wie Eis durch meine Adern rieseln.
    »Sie haben Harry«, sagte ich mit zitternden Lippen. »Ich muß sie finden.«
    »Wir werden sie finden.«
    Ich erzählte ihm von Kits Anruf.
    »Scheiße.«
    »Wie können diese Leute jahrelang unsichtbar bleiben, und kaum drehen wir ihren Stein um, huschen sie davon und verschwinden?« Meine Stimme bebte.
    Ryan stellte seine Tasse ab und drehte mich mit beiden Händen herum. Ich drückte den Schwamm so fest, daß er ein leises Zischen von sich gab.
    »Es gibt keine Spuren, weil diese Leute über enorme heimliche Einkünfte verfügen. Sie bezahlen ausschließlich bar, scheinen aber in nichts Illegales verwickelt zu sein.«
    »Bis auf Mord!« Ich wollte auf und ab gehen, aber Ryan hielt mich fest.
    »Ich will damit nur sagen, daß wir diese Arschlöcher nicht mit Drogen oder Diebstahl oder Kreditkartenbetrügereien in Verbindung bringen können. Ihr Geld hinterläßt keine Spuren, es gibt keine Hinweise auf Verbrechen, und das sind die Punkte, bei denen wir normalerweise einhaken können.« Sein Blick wurde hart. »Aber sie haben einen schlimmen Fehler gemacht, als sie in meinem Hinterhof aufgekreuzt sind, weil ich mir diese elenden kleinen Scheißkerle nämlich schnappen werde.«
    Ich riß mich von ihm los und warf den Schwamm durch die Küche.
    »Was hat Jeannotte gesagt?«
    »Ich habe es in ihrem Büro probiert und dann ihre Wohnung überwacht. Aber

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